Junker

Junker   - Yunker 1

Die seit dem Jahr 2003 in Deutschland erhältlichen CO2-Gewehre “Yunker 2” (Kalaschnikow AK-105) und “Yunker 3” (Kalaschnikow AK-74) sind wohl mittlerweile weitestgehend bekannt. Wer jedoch bis Drei zählen kann, dem fällt natürlich auf, dass vorne die “1” in der Reihe fehlt. Und um eben jene Ur-”Junker” geht es in diesem Review.

 

Yunker 2

Die Kurzversion “Yunker 2”, welche die AK-105 als Vorbild hat, ist detailgetreu bis hin zum trichterförmigen Mündungsdämpfer, der sie, neben der unterschiedlichen Gesamtlänge, auf den ersten Blick von der AK-74 unterscheidet.

Yunker 3   (Um zum Review über die “Yunker 3” zu gelangen, bitte auf das folgende Foto klicken)

    

 

Yunker 1 (Junker)

Wesentlichstes Merkmal der “Junker” ist das, was versteckt in ihrem Innern arbeitet und das Schießen damit überhaupt erst ermöglicht. Es handelt sich dabei um eine CO2-Pistole mit Revolvertechnik des russischen Herstellers  “Baikal”, das Modell “MP-651”. - (Um zum Review über diese Kurzwaffe zu gelangen, bitte auf das folgende Foto klicken) - Die Pistole wird ohne ihr Kimmenbauteil und ihre Hahnabdeckung in das Gewehr implementiert.

    

Vergleichsfotos “Junker” mit “Yunker3”, sowie mit separater “Baikal MP-651K”

Foto unten: Im Bild oben die “Junker” (Yunker 1”), unten die “Yunker3”

Bilder unten (links “Junker”, rechts “Yunker 3”: Der Anschlagschaft der “Junker” ist - im Gegensatz zu dem der “Yunker 3” - nicht klappbar, sondern starr.

    

Fotos unten: oben = “Junker”, unten “Yunker3”

Bilder unten: Mündungsdämpfer, Lauf und Putzstock (oben “Junker”, unten “Yunker3”)

    

    

Feuerwahlhebel (Fake): Links “Junker, rechts “Yunker3”

    

Bilder unten: “Junker” (Foto oben) ohne Zielfernrohrschiene, “Yunker3” mit seitlicher ZF-Schiene.

Vergleichfotos unten: Jeweils links = “Junker” - (leicht erkennbar am halbmondförmigen “Baikal”-Abzugs- züngel), rechts = “Yunker3”

    

    

    

Magazin

Fotos unten: Jeweils im Bild links die Magazinhülle der “Junker”. Rechts das Mag der “Yunker3” mit dem darin befindlichen BB- und CO2-Magazinbauteil. Bei der “Junker” arbeitet im Innern ja die “Baikal”-Pistole mit ihrer eigenständigen Versorgung.

    

 

Innenleben (Fotoserie):

Oben jeweils “Junker” mit “Baikal MP-651K” im Innern (sichtbar unterhalb der Verschlussfeder), unten jeweils das “Yunker3”.

 

Fotoserie der “Junker” (“Yunker1”) mit einer separaten “Baikal MP-651K” zur Veranschaulichung:

 

Entnahme der “Baikal”-Kurzwaffe aus dem “Junker”-Systemkasten:

Man muss schon einiges in Bewegung setzen, um die “Baikal”-Pistole aus ihrer Verankerung zu lösen und ans Licht zu befördern. Das geht nicht ohne Werkzeug, und ohne einige Fummeleien ab. Dem Oberflächen-Finish der Pistole ist das auf Dauer auch nicht gerade zuträglich! Abschürfungen und Kratzer sind dabei kaum vermeidbar. Das Ganze ist also nichts, was man des öfteren durchführen mag.

Vorgehensweise: 1. Gehäusedeckel abnehmen, 2. Verschlussfeder lösen, 3. Verschluss samt Feder entfernen, 4. Reinigungsstab unter dem Lauf ca. 1 cm nach vorne herausziehen, bis dieser nicht mehr in die Mündung der Pistole greift (*1) , 5. Schraube entfernen, die den Kolben (Anschlagschaft) am System fixiert, 6. Kolben ca. 1 cm nach hinten herausziehen, bzw. gänzlich entfernen. - Nun kann die Pistole mit der Mündung hochgekippt werden und nach oben aus dem Systemkasten des Gewehrs herausgenommen werden.

(*1) Hinweis: Wenn man aus versehen den Reinigungsstab zu weit herauszieht, ist es nicht mehr ganz einfach, diesen wieder waagerecht durch die Führungsbohrung zu schieben, da sich das Rohr meist böse verkantet.

Hinweis 2: Beim Einbau der Pistole ist darauf zu achten, dass die Feder des Magazinhalters sich nicht am Abzugsbügel der Pistole verhakt und verkantet, sonst kann die “MP-651K” nicht tief genug ins System versenkt werden. Hier muss also z. B. mit einem Schraubendreher gegen gehalten werden, bis die Pistole richtig sitzt. - Ansonsten ist beim Einbau in umgekehrter Reihenfolge zum Ausbau vorzugehen.

Bilder unten: Blick in den Systemkasten. Die kleine, runde Öffnung ist der Ansatz des Reinigungsstabes, der später so weit eingeschoben wird, bis er in die Mündung der Pistole greift und mit deren Laufansatz bündig abschließt. Darüber sieht man das verschlossene Laufrohr der Langwaffe. ............Und was sagt uns das??? ..........Mmmmhhh......... JA, richtig!! Das “Junker” ist wohl das einzige Gewehr, wo die Geschosse vorne nicht aus dem Lauf kommen, sondern aus dem Kaliber-4,5mm-Putzstock darunter. :-)    Ungewöhnlich, aber es funk- tioniert.

    

    

Foto unten: Da das Griffstück der Pistole nicht in voller Länge aus dem Systemkasten der “Junker” herausragt, musste der Plastikgriff der “Baikal MP-651 K” am oberen Rand etwas eingekürzt werden. Auch innen sind Bear- beitungen nötig geworden. Wer immer das so angepasst hat, es muss ein Grobmotoriker gewesen sein, wenn man sich die Ausführung genau betrachtet. 

Alles recht rustikal! Irgendwie generiert das Ganze den Eindruck, als ob es sich hier um einen Prototypen handelt, auf dem Weg zur späteren “Yunker3”. Und natürlich war diese “Ur-Junker” ja tatsächlich auch nur eine sehr temporäre Erscheinung, was ihren besonderen Reiz und den nicht unerheblichen Sammlerwert aus- macht!!

 

Auf dem Schießstand

Dieses Kapitel kann man ohne “wissenschaftlich” aufgezogene Auswertungen getrost relativ beiläufig abhandeln. Die Präzision der “Junker” hängt unmittelbar mit der Qualität der in ihr arbeitenden “Baikal”-Pistole zusammen. Was diese in einwandfreiem Zustand und unter Verwendung von Diabologeschossen zu leisten vermag, kann bei Bedarf im zugehörigen Review hier auf “muzzle.de” nachgelesen werden. Eingeschränkt wird dies hier natürlich ein wenig durch die weitere Führung der Geschosse durch das Putzstockrohr (s. o.).

Bei der Verwendung von Stahlrundkugeln, sieht die Sache entsprechend weniger gediegen aus. Die in meinem Besitz befindliche, hier vorgestellte “Junker”, wurde offensichtlich vom Vorbesitzer permanent mit Stahlkugeln gefüttert. Das passende BB-Trommelmagazin war eingebaut. Entsprechend geschädigt präsentiert sich der Lauf der “Baikal”. Die Auswirkungen auf die Schusspräzision sind natürlich dem gemäß.

Da sich auf 7m-Schussdistanz meist nur rein zufällig die anvisierten 10-m-LP-Scheiben streifen ließen, hatte ich die “Baikal”-Pistole kurzerhand auf die Diabolo-Trommel umgerüstet und dazu passende Geschosse verwendet. Siehe da, wenn auch nicht vom Feinsten, so doch erträglich, präsentiert sich der Streukreis. Siehe Scheiben unten:

    

Allerdings waren die Löcher in den Pappscheiben nicht sauber gestanzt, was auf schräg oder gar seitlich auf- treffende Diabolos hindeutet. In Anbetracht der vorangehend geschilderten Umstände beim Zerlegen der Waffe, habe ich natürlich darauf verzichtet, meine zweite, im einwandfreien Zustand befindliche “Baikal MP-651 K”, in das “Junker”-Gewehr zu implementieren, um damit dann weitere Schusstests durchzuführen.

Und noch ein weiteres, düsteres Thema: Das Beladen der eingebauten Pistole gestaltet sich nicht gerade flüssig. Will sagen, es ist jedesmal ein reichlich aufwändiges Unterfangen und mit allerhand Fingerakrobatik verbunden.

Gehäusedeckel abnehmen, Verschlussfeder lösen, Verschluss samt Feder entfernen. Bei Verwendung von Stahlkugeln, diese ins Reihenmagazin füllen und Trommel manuell drehen. Bei der Verwendung von Diabolos, welche direkt in die Trommel gesetzt werden, muss natürlich die Trommel entnommen und später wieder eingesetzt werden. An den Schieber für die Trommelarretierung kommt man aber ohne ein passendes Werkzeug nicht heran. - Die Trommel später beim Einbau wieder mittig zu justieren, ist auch kein Spaß. Tja, und nun wird klar, warum der Vorbesitzer lieber Rundkugeln verschossen hat. An dieser Stelle verweise ich nochmals auf das separate Review zur Pistole, um die hier getätigten Schilderungen noch etwas nach- vollziehbarer zu machen.

Fazit:

Was stellt das “Junker” (“Yunker1”) dar? - Es ist mit Sicherheit, vor allem hierzulande, ein absolut rares Sammlerstück, bei dem einige interessante, und teils kuriose Detaillösungen, russisch-rustikal umgesetzt worden sind. Es handelt sich um eine CO2-Waffe, die eine Art Übergangsmodell, oder Prototyp, zum letztlich angebotenen “fertigen” Produkt “Yunker3”/”Yunker2” darstellt.

Was ist die “Junker” nicht? - Ein unter anwenderfreundlichen Anforderungen ausgefeiltes und technisch aus- gereiftes Präzisionswunder für den Schießstand! - Unter rein praktischen Aspekten also ein absoluter Flopp!

Ein solches Topp-Sammlerstück ist natürlich nicht wirklich preisgünstig und auch nicht wirklich leicht zu bekom- men! Aber einfach kann eh jeder! ;-)

In diesem Zusammenhang noch eine Danksagung: Besten Dank an einen freundlichen, engagierten und um- triebigen Sammlerkollegen, der mir die hier vorgestellte Waffe unter recht speziellen Anforderungen beschaffen konnte. Aus sicher für jeden nachvollziehbaren Gründen, sei er hier jedoch namentlich nicht benannt. :-)

Die Inschrift auf dem Werbeplakat, übersetzt von “daron01”:

-Pneumatisches CO2 Gewehr
JUNKER
-Frei verkäuflich ohne Erwerbsbescheinigung
-das Gewehr wurde mit Original Kalaschnikowteilen hergestellt
-Kaliber 4.5mm
-Magazinkapazität 25 Schuss
-Vertrieb und weitergehende Informationen Firma “Back” ....

In gelber Schrift:
Das beste Geschenk für einen richtigen Mann!
 

GUNIMO

Oktober 2008 / Februar 2009