Allgemeines

 

Freie Schusswaffen sind u. a. Gas-/Schreckschuss-, sowie Druckluft- und CO2-Waffen, die in Deutschland ab dem vollendeten 18. Lebensjahr von rechtsmündigen Bürgern erworben und besessen werden dürfen, ohne dass dafür ein Bedürfnis oder Sachkunde nachgewiesen werden muss, oder gar eine behördliche Registrierung notwendig wäre. Auch eine Pro-Kopf-Begrenzung bei der Anzahl gibt es nicht.

Es gelten lediglich unterschiedliche Kennzeichnungspflichten (z.B. „PTB“-Nr./„F“ im Pentagon, siehe Abb. oben) der betreffenden Waffenarten, die im deutschen Waffengesetz entsprechend verankert sind. Die Herstellung, Modifizierung, Leistung, Benutzung und Anwendung dieser Waffen unterliegt somit strengen Auflagen und Regelungen. Zuwiderhandlungen, die zur Anzeige gelangen, werden von der Judikative durchaus rigoros geahndet und sind keinesfalls Kavaliersdelikte! Ab dem 1.4.2003 dürfen Schreckschusswaffen zur Selbstverteidigung in der Öffentlichkeit nur noch geführt werden, wenn der Besitzer mit dem “Kleinen Waffenschein” ausgestattet ist. Diesem liegt ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis zu Grunde.

Schreckschusswaffen unterliegen - wie bereits geschrieben - dem strengen deutschen Waffengesetz, sind von einer Altersbeschränkung betroffen, werden von der “PTB” technisch bis zur beinahe Unbrauchbarkeit kaputtreglementiert und die Hersteller legen eine Bedienungsanleitung bei, die eine Vielzahl an Sicherheitshinweisen enthält. Äxte, Kettensägen, Presslufttacker und andere Werkzeuge aus dem Baumarkt, oder z. B. ein Brot- oder Fleischermesser, sind hingegen für jedermann verfügbar und bergen mindestens genauso viele oder wenige Missbrauchsgefahren wie eine sogenannte “freie” Schusswaffe, die ja garnicht so frei ist, wie deren missverständliche Bezeichnung gemeinhin suggeriert. Es ist ja bekanntlich alles relativ.

Trotz der Eingangs erwähnten strengen Auflagen, in diesem unserem Lande, werden die Leute, die sich mit Waffen und dem Schiesssport beschäftigen, in der Öffentlichkeit häufig mit negativen Attributen bedacht, und z.B. als „Waffennarren“, oder „potentielle Mörder“ bezeichnet. Dies mündet nicht selten in einer regelrechten Kriminalisierung gesetzestreuer Bürger, die jedoch ihre jeweilige Zuverlässigkeit, in der überwältigenden Mehrheit, längst unter Beweis gestellt haben. Diese Zuverlässigkeit wird ihnen aufgrund von Vorurteilen grundlos abgesprochen. Geschürt wird diese Haltung leider all zu gerne von den Boulevardmedien, die mit Horrormeldung die Auflagen, respektive Einschaltquoten puschen wollen. Man muss dann, ob solchermaßen eingefärbter „Berichterstattung“ geradezu den Eindruck gewinnen, als wäre die deutsche Bevölkerung momentan bemüht, sich für einen Feldzug gegen das Böse zu rüsten, Waffen seien allgegenwärtig, und deren hemmungsloser Einsatz an der Tagesordnung. Dabei wird dann auch nicht vor Verallgemeinerungen, Übertreibungen und nachweislichen Unwahrheiten zurückgeschreckt, die von einem bereits sensibilisierten, „verängstigten“, und vielfach leider zu leichtgläubigen und unkritischen Publikum, all zu gerne aufgenommen werden. Sofort wird dann der Ruf nach einem noch schärferen Waffengesetz laut. Ein völlig ungeeigneter Ansatzpunkt zur Verbrechensprävention, denn welcher Kriminelle schert sich um Gesetze. Getroffen werden damit ausschließlich die legalen Waffenbesitzer, deren Zuverlässigkeit längst geprüft ist. Diese müssen dann viele neue Einschränkungen hinnehmen, die sie in der Ausübung ihres Hobbys behindern, und werden mit immer neuen Gebührenerhebungen und anderen Kosten belastet. Sogar der gänzliche Verlust ihres Eigentums könnte drohen.

Nicht selten sind leider auch viele unserer Volksvertreter und deren „Zuarbeiter“ von diesem Bazillus infiziert. Dies dokumentiert sich dann in der unsachlichen Anwendung von Schlagwörtern wie „innere Sicherheit“ und „Bekämpfung des Weltterror-Netzwerkes“ etc., die mittlerweile oft für blinden, ideologisch verbrämten Aktionismus herhalten müssen. Das findet letztlich seinen ungerechtfertigten Niederschlag in den vielfach inakzeptablen Inhalten des deutschen Waffengesetzes. Alles nach dem Motto: „Wir tun was, auch wenn es das Falsche ist. Die Hauptsache ist, es wird richtig ‘verkauft’.“  - Und das liebe „Stimmvieh“ nimmt es in vorauseilendem Gehorsam hoffentlich auch noch widerspruchslos hin.

Ein treffendes Zitat:

”Die Waffengesetzgebung einer Gesellschaft ist ein zuverlässiger Maßstab für die Beurteilung der geistigen und moralischen Gesundheit einer Staatsführung und Administratoren und der liberalen Potenz einer Gesellschaft. Strenge Waffengesetzgebung entwaffnet den Bürger und bewaffnet die Unterwelt. Sie zeigt in der Regel nur das Unsicherheitsgefühl obrigkeitsstaatlicher Verwaltungsbeamter und deren unberechtigter Angst vor der eigenen Bevölkerung der stets Misstrauen entgegengebracht wird.”
(Colin Greenwood, britischer Police Superintendent)  - Zitatende

Keinesfalls soll hier abgestritten oder verschwiegen werden, dass z.B. Schreckschusswaffen immer wieder bei Straftaten zum Einsatz kommen. Diese missbräuchliche Anwendung ist jedoch niemals, auch durch noch so strenge Auflagen, oder gar ein Totalverbot dieser weit verbreiteten Waffen, auszuschließen. Nahezu jeder andere Gegenstand des täglichen Lebensumfeldes, kann, bei missbräuchlicher Verwendung durch Kriminelle oder Amokläufer, zu einer tödlichen Waffe werden. Nicht selten wurden Objekte aus dem Werkzeugkasten oder der Besteckschublade Tatwerkzeuge bei Gewaltdelikten und Affekttaten. Niemand kommt aber deshalb auf die Idee, für diese Gegenstände z.B. einen Waffenschein zu fordern, oder diese gar gänzlich verbieten zu wollen. Schusswaffen kann man eben viel besser verteufeln, auch wenn sie z.B. als Hobby- und Sportgeräte ein viel weiteres Einsatzfeld haben. Zur Information über die tatsächliche Größenordnung des Einsatzes legaler Schusswaffen bei Straftaten, lege ich jedem interessierten die offiziellen Statistiken des Bundeskriminalamtes (BKA) zur Lektüre ans Herz. Dort ist zu ersehen, dass dieser Anteil als verschwindend gering bezeichnet werden darf.

Gas- und Schreckschusswaffen sind als Verteidigungswaffen konzipiert, und nicht für einen Angriff auf Hab und Gut, oder Leib und Leben unbescholtener Mitmenschen. Ob sie für diese eigentliche Bestimmung umfassend geeignet sind, sei mal dahingestellt. Häufiger Einsatzzweck ist das Verschießen des Silvesterfeuerwerks, dass man mit Fug und Recht als Brauchtumshandlung bezeichnen darf. Viele haben sie auch „nur“ als Sammelobjekte für sich entdeckt, und oft nicht einmal auch nur einen einzigen Schuss damit abgefeuert. Alte und seltene Exemplare haben mittlerweile einen richtigen Sammler-Markt.

Meine jahrzehntelangen Erfahrungen im Umgang mit Druckluft- und CO2-Waffen haben gezeigt, dass das umsichtige Hantieren mit diesen Hobbygeräten beim sportlichen Schiessen viele nützliche Effekte hat. Es schult durchaus das verantwortungsvolle Handeln. Die Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer werden trainiert. In den Schießsport-Vereinen wird der Sports- und Teamgeist, sowie das gesellige Miteinander gefördert.

Wie heftig im Bewusstsein der Öffentlichkeit Gut und Böse beim Thema Waffen aufeinander prallen, wird immer dann spürbar, wenn deutsche Schießsportler, bei großen internationalen Events, Medaillen mit nach Hause bringen, die dann selbstverständlich in den Medien breite Erwähnung in positiven Schlagzeilen finden. Auf einmal stehen Menschen, die sich intensiv mit Schusswaffen beschäftigen im Lichte von Sport-Helden da, und werden von Fernsehsendung zu Fernsehsendung gereicht. Im Sog solcher Erfolge erfahren die einschlägigen Sportvereine dann meist einen regen Zulauf durch den Nachwuchs, der es ihren Idolen gleichtun will. Mit einem mal sind dann Sportwaffen wieder gesellschaftsfähig. Da drängt sich der Begriff der „Doppelmoral“ beinahe auf.

Auch die Historie sollte nicht außer acht gelassen werden. Schon als der noch „frühe“ Mensch in grauer Vorzeit diesen Planeten bevölkerte, benutzt er Werkzeuge und Waffen, um sich zu verteidigen und zu jagen. Den primitiven Waffen wie Knüppeln, Keulen, und Faustkeilen, folgten mit fortschreitender Evolution und zunehmender menschlicher Intelligenz, sowie dem damit verbundenen Erfindungsreichtum, immer ausgefeiltere Waffentypen und -techniken. Vor einigen hundert Jahren entwickelte dann ein einfallsreicher „Homo sapiens“ die erste sogenannte Windbüchse zum jagdlichen Einsatz. Die modernen „Nachfahren“ dieser Windbüchsen benutzen wir heute unter der Bezeichnung Druckluftwaffen, um in der Freizeit dem sportlichen Schiessen zu frönen. Das Interesse und die Freude am Umgang mit der Technik von Druckluft- und CO2-Waffen kommt wohl nicht von ungefähr, und könnte beinahe als eine Art menschliches Grundbedürfnis bezeichnet werden. Scheinbar liegt das Schießen dem Menschen von jeher im Blut, anfangs zur nackten Lebenserhaltung, heute eher zum Freizeitvergnügen. Dass die moderne Waffenentwicklung leider auch „Monster“ wie ABC-Massenvernichtungswaffen und anderes unheilbringendes, inhumanes Kriegsgerät hervorgebracht hat, sind Auswüchse, die selbstredend nichts mit der Betrachtung des Schießsport-Hobbys zu tun haben, noch dessen Betreibern angelastet werden können. 

Es ist also mal wieder eine Sache der Betrachtungs- und Darstellungsweise. Ich wünsche mir, dass die Zeitgenossen, die grundsätzlich eine ablehnende Haltung zu Waffen aller Art an den Tag legen, oder diese dekorativ zur Schau tragen, zukünftig ein wenig offener und objektiver an die gesamte Thematik herangehen, und dass sie sich einfach die vielen positiven Aspekte und Facetten dieses schönen Hobbys ein wenig näher bringen lassen. Dies sollte geschehen, ohne hinter jeder Waffe gleich einen potentiellen Gewalttäter und Psychopathen zu vermuten, oder einen Waffensammler umgehend mit einem verkappten Terroristen oder einer menschlichen „Zeitbombe“ gleich zu setzen. Das ist zumindest meine Hoffnung.

In diesem Sinne wünsche ich allen ein bestmögliches Augenmaß und gute Treffsicherheit...

...oder, um es mit “Divine” zu sagen: 

GUNIMO            

 

Nebenbei bemerkt:

„Gut- oder Bessermenschen“ sind...

pharisäerhaft-heuchlerisch veranlagte Moralapostel, die unter zur Hilfenahme naiver, verallgemeinernder und/oder realitätsferner (“postfaktischer”) Totschlagsargumente ihre plakativ zur Schau gestellte Empörung über ihnen unliebsame Sachverhalte kundtun und diese formvollendet gerne wie einen ideologischen Schild vor sich hertragen.

Die eigenen moralmonopolistischen Auslegungen werden in deren subjektiver Wahrnehmung als allgemein- oder auch alleingültig empfunden. Andersdenkende werden daher quasi reflexartig mit erhobenem Zeigefinger bei typisch anklagendem Tenor angegangen und mit missionarisch anmutendem Eifer offensiv bearbeitet. Alles mit dem Ziel, diese im eigenen Sinne zur Vernunft zu bringen bzw. tunlichst zur Umkehr zu bewegen. Gegenargumente und unliebsame Fakten werden natürlich standhaft ignoriert. Selbstgerechter Weltrettungswahn, verlogen, scheinheilig und bigott.

Gelingt dem Gutmenschen die Missionierung des Gegenübers trotz aller Bemühungen nicht, werden die Inhaber, respektive Vertreter der konträren Meinung und “falschen Gesinnung”, mit dem Duktus der Erhabenheit und perfekt antrainierter Entrüstung und Betroffenheit zu Feinden von Anstand, Sitte und Moral erklärt, die von nun an kampagnenartig bekämpft werden müssen. Dies alles, um den vermeintlich unmittelbar bevorstehenden Untergang des Abendlandes zu verhindern, der unabdingbar wäre, würde man diese unbelehrbaren Existenzen in ihrer “Verwirrtheit” tatenlos und unwidersprochen gewähren lassen.

Diese selbstgerechte Mischung aus sorgenvoller Gesinnungsethik und affektiertem Empörungsgehabe ist nichts weiter als eine unerträgliche Selbstinszenierung, die kein einziges Problem löst.