Heckler & Koch P30
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Hersteller: UMAREX (Arnsberg)
Modell: “HK P30” (mit originalen Markings, Lizenzvertrag)
Vorbild: “HK P30” (9x19 mm Para)
Seriennummer: HK0907000034
Kaliber: 4,5 mm (.177), wahlweise D oder BB (Wichtig: Geschossart jeweils nur getrennt verwendbar!)
Magazinkapazität: 8 Diabolos im Trommelmagazin, 15 Kugeln im Reihenmagazin
Antrieb: 12-g-CO2-Kartusche - (keine “Blowback”-Funktion)
Mündungsgeschwindigkeit: bis 110 m/s Diabolos / bis 120 m/s BBs (Herstellerangaben)
Schussausbeute je Kartusche: ca. 60 - 70 Schuss
Abzug: Single Action (SA) / Double Action Only (DA) - Semiautomatik bei Verwendung von BBs,
Revolver-Funktion durch eingesetzte Diabolo-Trommel
Abzugsverhalten: kräftiger, kriechender Widerstand bei langem Vorzugsweg (DA), kein Druckpunkt, bei
Verwendung eines Trommelmagazins schabende und ruckelnde Charakteristik
Länge: 180 mm
Höhe: 140 mm
Breite: 34,5 mm
Gewicht: 730 g (leer)
Visierung: Kimme horizontal justierbar, Korn statisch, Visierbild mit gutem Kontrast
Lauf: gezogen
Lauflänge: 85 mm
Sicherung: manuell, Sperre blockiert den Schlagbolzen (Abzugsmechanik bleibt frei), bei geöffnetem Schlitten
ist der Abzug automatisch gesperrt.
Ausführung: Kunststoffgriffstück, Druckgussschlitten, Trommelmagazine aus Metall, CO2-Magazin aus Kunststoff
Lieferumfang: Pistole im Plastikkoffer, mit zwei Trommelmagazinen, BB-Adapter, Setzhilfe und Manual
Bewertung: Gute Verarbeitung, wertiges Erscheinungsbild, funktionelles Handling, ansprechende Präzision
Preis: ca. 155 EUR (2009)
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Das Vorbild: Die “HK P30” wurde speziell für den Polizeieinsatz konzipiert. Es handelt sich um eine
semiautomatische Pistole im Kaliber 9 x 19 mm Parabellum mit einer Schusskapazität von 15 Patronen. Maße: Länge: 177,5 mm - Höhe: 138,0 mm - Breite: 34,8 mm - Gewicht (mit leerem Magazin): 740 g
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Griffstück
Das Polymergriffstück mit Fingerrillen und Checkerung bietet eine bequeme Handlage und gute Griffigkeit.
Visierung
Die Kimme ist lediglich seitenverstellbar, eine Höhenjustierung fehlt ihr (Bild unten links). Das Balkenkorn ist
starr. Das Visierbild bietet bei ausreichender Beleuchtung einen guten Kontrast.
Sicherung
Neben der automatischen Abzugssperre bei geöffnetem Schlitten, ist die “P30” mit einer manuellen
Schlagbolzensicherung ausgerüstet. Ragt der Knopf linksseitig aus dem Gehäuse heraus (Bild unten rechts, rote Markierung sichtbar), ist die Waffe entsichert. Durch eindrücken wird sie gesichert. (Fotos unten)
Bilder unten: Blick von der rechten Seite auf den Sicherungsknopf, der dort eingebettet in einer Mulde liegt. Ein
überstehender Knopf könnte ansonsten ein versehentliches Entsichern der Waffe begünstigen. Im Bild unten rechts sieht man den Knopf im eingedrückten Status, also bei entsicherter Waffe (vergl. Foto oben rechts).
Die Fotos unten zeigen die Sicherungsfunktionsweise. Im gesicherten Zustand (Bild links) verhindert eine
neben dem Schlagbolzen hervorstehende Sperre das Auftreffen des Hahns auf den Ventilbolzen. Eine Schussabgabe wird beim Betätigen des Abzuges in diesem Status somit zuverlässig verhindert.
Abzug und Entspannknopf
Die “HK P30” besitzt einen Spannabzug, der sowohl im DA- als auch im SA-Modus bedient werden kann.
Double Action (DA) beschreibt einen sogenannten Spannabzug von Selbstladewaffen, bei dem der Abzug das
Schloss (Hahn oder Schlagstück) spannt und dann bei weiterem Durchziehen den Schuss auslöst. Bei einem Revolver wird auch die Trommel um eine Kammer weitergedreht.
Double Action Only (DAO) bedeutet, dass man die Waffe nicht vorspannen kann, also kein Single-Action-Modus möglich ist.
Single Action (SA) bedeutet, dass man den Hahn (oder ein Schlagstück) vorher manuell spannt, bevor man
den Abzug betätigt. Der Abzug führt also nur noch eine Aktion durch, nämlich das Auslösen des Schusses. Vorteil: Der Abzugswiderstand wird geringer und der Abzugsweg kürzer, was der Schusspräzision zu Gute kommt.
Fotos unten: Im rechten Bild wird der verkürzte Abzugsweg bei manuell vorgespanntem Hahn deutlich. Links
der Vergleich im entspannten Zustand.
Fotos unten: Links neben dem Hahn sieht man den sogenannten “Entspanndrücker”. Betätigt man diesen bei
vorgespanntem Abzug, wird die Waffe wieder entspannt, Hahn und Abzugszüngel gehen in ihre Ausgangsposition zurück. Bemerkung: Bei der weißen, schmierigen Masse handelt es sich um Fett (Auslieferungszustand).
CO2-Kartusche
Zunächst entnimmt man durch Betätigung des Magazinhalters am Abzugsbügel das Magazinmodul, welches
dann mittels Federkraft aus dem Schacht ausgeworfen wird. Das Einsetzen und Anstechen der CO2-Kapsel ist identisch gelöst, wie bei der “Walther CP99” / “CPS”. Die Kartusche wird mit dem Hals in Richtung
VentilAnstechdorn eingesetzt, und dann mit der Rändelschraube, bei in Position „OPEN“ gebrachter Anstechplatte (Magazinboden), handfest fixiert. Der Anstechvorgang wird mittels zurückdrehen der am
Griffboden befindlichen Drehplatte in ihre Ausgangsposition („POWER“) durchgeführt. Ein kurzes, leises Zischen vermeldet den Erfolg (Bilder unten).
Bilder unten: Anstechdorn am Ventil, umgeben von einer roten Gummidichtung, gegen die der Kapselhals
gepresst wird, damit kein Treibmittel (CO2-Gas) entweichen kann.
Bilder unten: Ventilbauteil. Links Stößel, rechts Austrittsöffnung
Magazine und Geschosse
Wie bereits erwähnt kann die “HK P30” sowohl mit Diabolos, als auch mit Stahlrundkugeln (Ball Bearings, BBs)
bestückt und geschossen werden. Aber Achtung! Es kann immer nur entweder die eine oder die andere “Munition” zum Einsatz kommen. Das liegt daran, dass optional verschiedenartige Einsätze (Foto unten links)
zur Anwendung gelangen:
Option 1: Diabologeschosse. - Hier ist die Sachlage klar, es kommt das altbewährte UMAREX-Trommelmagazin
zum Einsatz.
Neu ist lediglich das im Lieferumfang enthaltene Setzwerkzeug. Mit diesem Kunststoffstab kann man die
Diabolos in die Trommelkammern drücken, wobei eine stets gleichmäßige, optimale Setztiefe gewährleistet ist. Das ist dann hilfreich, wenn man nicht über den praktischen Speedloader von Henning Ehemann verfügt:
Option 2: Stahlkugeln (BBs). - 15 Rundkugeln lassen sich im Reihenmagazin der “P30” unterbringen.
Unpraktisch: Der Kugelzubringer muss beim Beladen permanent mit dem Finger unten gehalten werden, da es
keine Laderastung gibt (Bild unten).
Für das Schießen mit BBs muss die Diabolotrommel durch einen BB-Adapter ersetzt werden. Hier wird nun klar,
warum die Waffe immer nur für eine Munitionsart eingerichtet werden kann (Bilder unten)
Hinweise und Empfehlungen:
Die “HK P30” ist eine der wenigen CO2-Waffen, welche als Mehrlader optional mit Diabolos oder Stahlkugeln
bestückt werden kann. Ich rate jedoch dringend davon ab, die Pistole mit Stahl-BBs zu schießen! - Warum? - Die stahlharten BBs sind, im Gegensatz zu den weicheren Bleidiabolos, m. E. ungeeignet für Waffen mit
gezogenem Lauf. Schon nach kurzer Zeit können die Kugeln die Züge und Felder so weit schädigen, dass die Präzision der Waffe erheblich leidet. Dann bleibt nur der Austausch gegen einen neuen Lauf.
Außer das die BBs günstiger in der Anschaffung sind, haben sie ohnehin nur Nachteile gegenüber den Bleidiabolos.
Wegen des relativ niedrigen Drucks, der die Kugel durch den Lauf treibt, muss diese einen geringeren Durchmesser haben, als der Laufinnendurchmesser. Daher wird die Kugel nicht sauber geführt, was
die Präzisionsnachteile erklärt. Die weichen, kalibermaßigen Diabolos hingegen werden durch die spiralförmigen Züge sauber geführt und in Rotation versetzt, was ihnen deutlich bessere Flugeigenschaften verleiht.
Außerdem prallen Stahlkugeln mit hoher Energie von harten Zielen ab, was durchaus gefährlich werden kann, wenn man keine entsprechenden Schutz- und Gegenmaßnahmen ergreift.
Siehe dazu:
Bilder unten: Mündungsansicht und Federführungsstange mit Spiralfeder. Von Zeit zu Zeit sollte der feste Sitz
der Schraube unterhalb der Mündung kontrolliert werden. Damit kann man verhindern, dass sich bei gelockerter Schraube der Schlitten vom Griffstück löst, wenn man diesen nach dem Öffnen federbelastet nach
vorne schnellen lässt. Es ist obendrein schonender, den nach vorne laufenden Schlitten mit der Hand abzufangen und eben nicht vorne anschlagen zu lassen.
Vergleichsfotos: “HK P30” mit “Walther CP99”...
...und “WinGun M.A.S. 0.07”, welche optisch der “HK P30” nachempfunden sein soll.
Auf dem Schießstand
Den Praxistest auf dem Schießstand absolvierte die “HK P30” ohne jegliche Funktionsstörungen. Die Waffe
lieferte mit Diabolos tadellose Ergebnisse, bei der Verwendung von Stahl-BBs wurde sie jedoch mehr oder weniger zur “Gießkanne”. Die offene Visierung war im Auslieferungszustand perfekt eingestellt und musste von
mir nicht nachjustiert werden.
Siehe auch:
10-m-Luftpistolenscheiben aus 7 m Distanz mit aufgelegten Unterarmen im beidhändigen Anschlag
beschossen. Visierung “Fleck” gehalten. Verwendete Diabolos “Walther Finale Match”. Jeweils 8 Schuss, SA-Modus:
Jeweils 8 Schuss, SA-Modus (linke Scheibe), DA-Modus in schneller Folge (rechts):
Die Verwendung von Stahl-BBs (“Walther Premium Steel BBs”) erlaubte ich mir für den Test lediglich mit
insgesamt gut einer Magazinfüllung (17 Schuss), um mir die Züge im Lauf nicht zu schädigen. Linke Scheibe 10 Schuss (SA), rechts 7 Schuss (DA). Es ist deutlich erkennbar, wie gravierend der Präzisionsunterschied
ausfällt. Einige Treffer landeten außerhalb der 1er-Ringes. Der schwarze Scheibenspiegel wurde meist “erfolgreich” verfehlt.
Handelsübliche Weißblech-Getränkedosen ließen sich mit Diabolos auf 7 m Schussdistanz erfolgreich lochen und
auch die Pendelziele im Magnetklappzielkasten waren für die Pistole kein Problem. Bei einem Treffer wurden sie zuverlässig und sauber auf die Magnete geworfen.
Die Abzugscharakteristik bei eingelegter Trommel lässt, besonders im DA-Modus, insgesamt doch zu wünschen
übrig. Das Züngel läuft kriechend und ein wenig ruckelig nach hinten, löst ohne Druckpunkt aus und hakt manchmal leicht vor dem Zurückgleiten in die Ausgangsposition nach Schussabgabe. Dieser Sachverhalt ist
ganz sicher der Abzugsmechanik geschuldet, welche hier als Zusatzaufgabe die Trommelrotation bewerkstelligen muss. Im SA-Modus ist das natürlich verbessert und bei eingesetztem BB-Adapter (ersetzt
die Trommel bei BB-Munition) folgerichtig völlig verschwunden. Dennoch überwiegen die Nachteile der Rundkugelverwendung insgesamt deutlich
Demontage
Die unten folgenden Fotos und INfos von der Demontage der Pistole stammen von F. Say. Vielen Dank für die
Erstellung und Freigabe des Bildmaterials für dieses Review.

Hinweis:
Der Stift den man herausnimmt um den hinteren Teil zu demontieren, welcher sowohl Gehäuse als auch das Schloss zusammenhält, muss beim Herausnehmen durch einen kürzeren ersetzt werden, damit das
Schloss nicht sofort auseinander fällt. Ich habe ihn, wie auf den Bildern bei genauerem Hinsehen zu erkennen ist, durch ein Stück des Plastikstäbchen eines Ohrstäbchens ersetzt, um alles zusammen zu halten.
Der Zusammenbau nebst Verstiftung erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Fazit:
Die im März auf der “IWA 2009” vorgestellte “Heckler & Kock P30” wird am Markt mit Spannung erwartet.
Handelt es sich hier doch nicht um eines der in letzter Zeit geradezu inflationär den Markt überflutenden Taiwan-Modelle, die in in der Regel lediglich auf ein kleineres Kaliber konvertierte CO2-Softairwaffen sind,
sondern um ein Produkt “Made in Germany” aus dem Hause “UMAREX” in Arnsberg. Und so knüpft die “HK P30” denn auch qualitativ und technisch an das Erfolgsmodell “Walther CP99” an, der geneigte Käufer findet viel
bewährtes, bekanntes und patentiertes vor. Auch originale Markings tragen hier mal wieder zur möglichst hohen Originaltreue bei, was nicht nur Sammler erfreuen dürfte. Auf dem Schießstand überzeugte die
Testwaffe durch ansprechende Präzision und Funktionalität. Alle Testdurchläufe wurden ohne jede Funktionsstörung absolviert. Neu ist die Erweiterung auf die optional mögliche Verwendung von
Stahlrundkugeln. Dies hätte man sich m. E. getrost sparen können, denn zu groß sind die negativen Begleitumstände dieser Geschosse. Die hier gezeigten Ergebnisse auf dem Schießstand sprechen diesbezüglich
ja Bände. Statt des zusätzlichen Reihenmagazins nebst BB-Adapter hätte man der “HK P30” lieber eine auch höhenjustierbare offene Visierung spendieren sollen, was dem Schützen einen echten Benefit gebracht hätte.
GUNIMO
April 2009 / Februar 2012 / März und Dezember 2014 / Mai 2016
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