Crosman Elite Combat

Crosman Elite Combat

    

Hersteller: “Gameface”

Anbieter: “Crosman”

Imorteur für Deutschland: “ESC GmbH”

Herkunft: Made in Taiwan

Modell: Elite Comabt GBB

Vorbild: Beretta 92

Serien-Nr.: TRD00701916

Kaliber: 6 mm BB (Hop-Up)

Magazinkapazität: 29 Kugeln

System: CO2-Semi-Automatik

Antrieb: 12 g CO2-Kapsel

Energie: max. 1,3 Joule (Herstellerangabe)

Abzug: Double Action (DA) / Single Action (SA) - “Blowback”-Funktion

Abzugsverhalten: Kurzer Vorzugsweg, Druckpukt, geringer Widerstand

Visierung: Starr, nicht justierbar

Länge: 217 mm

Höhe: 152 mm

Breite: 40 mm

Gewicht: 1.111 g

Sicherung: Manueller Schwenkhebel beidseitig, blockiert die Abzugsmechanik

Ausführung: Vollmetallgehäuse schwarz beschichtet, Schlittenfangfunktion, Kunststoffgriffschalen mit Gummi- haptik, schweres Magazinmodul aus Metall

Lieferumfang: Waffe in Pappkarton mit Styropor-Einlage, Magazin, Inbusschlüssel, Reserveschraube für Kapsel-Fixierung, mehrsprachiges Manual und ein kleines Gebinde Kugeln (Bilder unten)

Bewertung: Schwere, massive Ausführung - saubere und solide Verarbeitung und Funktion

Preis: ca. 170,- EUR

    

    

 

Abzug und Hahn

Fotos unten: Blick auf den Hahn, einmal entspannt anliegend und zurückgezogen, also im gespannten Zustand. Er lässt sich wahlweise entweder durch das Zurückziehen des Schlittens spannen, oder mit dem Daumen (Abzug dann jeweils in “Single Action”-Funktion). Im Schießbetrieb übernimmt die “Blow-Back”-Funktion das Hahnspannen. Natürlich kann auch der Spannabzug beim ersten Schuss den Hahn direkt aus der Ruheposition heraus spannen und anschließend den Schuss auslösen (“Double Action”).

    

    

Hinweis: Der Hahn kann in eine Rastposition mit geringem Abstand zum Schlagbolzen gezogen werden. Diese Position dient als Fallsicherung und verhindert das Abblasen der Kartusche durch die dauerhafte Belastung des Ventilstößels durch den Schlagbolzen.  (Foto unten)

Fotos unten: Das Abzugszüngel. Links in Normalposition bei entspanntem Hahn, rechts mit verkürztem Vor- zugsweg durch das Vorspannen des Hahns (Singel-Action-Modus).

    

 

Blow Back” - Dieser Begriff findet bei CO2- und Softair-Waffen Verwendung, wenn ein Teil des Treibgases bei Schussabgabe dazu verwendet wird, den Schlitten/Verschluss nach hinten zu bewegen, um den Rück- stoßimpuls, wie er beim Repetieren einer Feuerwaffe auftritt, zu simulieren. Dabei wird der Hahn oder das Schlagstück gespannt, wenn eine SA-Funktion gegeben ist. Die Waffe funktioniert also semiautomatisch.

Double Action (DA) beschreibt einen sogenannten Spannabzug von Selbstladewaffen, bei dem der Abzug das Schloß (Hahn oder Schlagstück) spannt und dann bei weiterem Durchziehen den Schuss auslöst. Bei einem Re- volver wird auch die Trommel um eine Kammer weitergedreht. Double Action Only (DAO) bedeutet, dass man die Waffe nicht vorspannen kann, also kein Single-Action-Modus möglich ist.

Single Action (SA) bedeutet, dass man den Hahn (oder ein Schlagstück) spannt, bevor man den Abzug betä- tigt. Der Abzug führt also nur noch eine Aktion durch, nämlich das Auslösen des Schusses. Vorteil: Der Abzugswiderstand wird geringer und der Abzugsweg kürzer, was der Schusspräzision zu Gute kommt.

 

Fotos unten: Mündungsansichten

    

 

Griff

Fotos unten: Der Griff der “Elite Combat” besticht durch angenehme Handlage mit Fingerrillen und sehr gutem Grip durch die aus elastischem Material bestehenden Griffschalen mit aufgerauten Flächen. Selbst bei Schweißbildung an der Innenhandfläche hält man die Pistole rutschfrei im Anschlag. Sehr gute Haptik und bei einer CO2-Waffe dieser Preiskategorie eine durchaus bemerkenswerte gute Ausführung.

    

    

    

 

Sicherung

Fotos unten: Der Sicherungsschwenkhebel ist beidseitig an der Pistole bedienbar. Er blockiert die Abzugs- mechanik und blockiert gleichzeitig den Schlittenrücklauf. Im rechten Bild ist die Pistole entsichert, der rote Warnpunkt ist entsprechend sichtbar (schussbereit). Das linke Bild zeigt die gesicherte Waffe. Der Hebel lässt sich nur dann in diese Position bringen, wenn der Hahn nicht ganz anliegt, sondern in die Rastposition gebracht wird. Er lässt sich aber auch in eine waagerechte Zwischenposition ohne eigene Funktion setzen.

    

    

 

Visierung

Die offene Visierung ist leider nicht verstellbar sondern starr. Die Kimme ist mit einer weißen Mittelmarkierung versehen (Fotos unten).

    

 

Schlitten

Fotos unten: Die Bedienelemente. Jeweils am linken Bildrand der Demontagehebel zum Abnehmen des Schlit- tens. Daneben der Schlittenfanghebel (im rechten Foto in Aktion) und der weiter oben schon beschriebene Sicherungshebel (rechts davon).

  

Fotos unten: Blick in den offenen Verschluss auf das implementierte Magazinbautei (links). Rechts bei entnom- menem Magazin.

  

Fotos unten: Die ”Elite Combat” mit hinten gefangenem Schlitten.

    

 

Magazinbauteil und Treibgaskapsel

  

Das Reihenmagazin für die BBs (nebst Kapselaufnahme und Ventil) ist ein massives Metallmodul. Beim Betä- tigen des Magazinentrieglungsknopfes (Magazinhalter) linksseitig am Griff hinter dem Abzugsbügel, gleitet es, angetrieben von seinem Eigengewicht, leichtgängig aus seinem Schacht im Griffstück. Für den Kapselschacht- verschluss sind zwei optionale Lösungen möglich: Entweder man verwendet den Deckel mit dem Innsechskant, dann kommt zum Bedienen der beiliegende Inbusschlüssel zum Einsatz. Oder man nimmt den Schraubdeckel mit Fingergriff (siehe Fotos oben). Dann entfällt zwar der Werkzeugeinsatz, man muss aber in diesem Falle mit einem unschönen Überstand am Griffboden leben.

    

    

    

Fotos unten: Das 29 BBs fassende Kugemagazin. Es besitzt einen federbelasteten Schieber, den man für den Ladevorgang leider nicht unten einrasten kann, sondern der mit einem Finger permanent unten gehalten werden muss. Eigentlich unglaublich, dass derart unpraktisches noch angeboten wird, wo es seit langem komfortablere Lösungen mit Rastung gibt. Nun können die Kugeln von oben ins Magazin gefüllt werden, während die anderen Hand zeitgleich stetig den Schieber unten hält.

Foto unten links: Blick auf den Anstechdorn mit der umgebenden weißen Dichtung. - Rechtes Foto: Blick auf den Ventilstößel, der beim Schuss durch das Schlagstück eingedrückt wird und dabei ein adäquate Menge Treibgas aus dem Ventil ablässt um die Kugel zu beschleunigen und den Schlitten zu repetieren.

    

Die oberste in das Magazin geladene Stahlkugeln wird von den Haltelippen an der Austrittsöffnung festgehal- ten (Fotos unten).

    

 

Auf dem Schießstand

Die “Crosman Elite Combat” ist eine Softair-Pistole für das Fun- und Action-Shooting, die dank ihres recht hohen Gewichts bei angenehmer Masseverteilung eine sehr ausgewogene Handlage mitbringt. Dass die Visierung leider nicht justierbar ist schlägt etwas negativ zu Buche. Dennoch liegt die Treffpunktlage bei der Testwaffe mittig und die Höhenjustierung lässt sich ja über die entsprechende “Hop-Up”-Anpassung regeln.

Positiv fällt das für eine Freizeitwaffe sehr ansprechende, weiche Abzugsverhalten auf, welches sehr schnelle Schussfolgen zulässt und beim Plinking richtig Spaß aufkommen lässt, auch wenn die Pistole natürlich kein Präzisionswunder ist. Der durch das “BlowBack” bei jedem Schuss zurücklaufende Schlitten generiert einen kräftigen Impuls und lässt die Waffe etwas aus dem Ziel springen. Dabei wird eine nicht unerhebliche Menge Treibgas für den Schlittentransport verbraucht und das macht sich bei der Schussausbeute natürlich schmälernd bemerkbar. Eine Kapselfüllung reicht bei diesem CO2-Nebenverbrauch lediglich für ca. 2 Magazine, also ca. 60 Kugeln aus. Bei schnellen Schussfolgen lässt der Gasdruck zum Ende einer größeren Salve, wegen der starken Abkühlung der Kapsel, merklich nach und die Treffpunktlage sinkt aufgrund dieses als “Cool-Down” bezeichneten Effektes spürbar ab.

Abb. unten: LP-10-m-Scheibe 17x17 cm, beschossen aus 6 m Distanz. Waffe im beidhändigen Anschlag mit aufgelegten Unterarmen und Visierung an Oberkante der Karte gehalten, “Hop-Up”-Einstellung gemäß Aus- lieferungszustand. Durch die Möglichkeit der “Hop-Up”-Justierung ist diese Tiefschusslage bei 6 m Scheiben- distanz natürlich zu korrigieren. - Scheibe mit 10-Schuss-Gruppe, BBs 0,30g.

    

 

Weiterführende Links:

        

 

Demontage und “Hop-Up”-Justierung

Um die Pistole zu demontieren, entnimmt man zunächst das Magazin. Dann den ovalen Druckknopf (Foto unten links) rechtsseitig an der Pistole eingedrückt halten und dann den Zerlegehebel (linke Waffenseite) in die senkrechte Position schwenken (Foto unten rechts und ff.). Nun kann der Schlitten nach vorne abgezogen werden.

    

    

    

Fotos unten: Die “Hop-Up”-Stellschraube für den Kugel-Spin. Für mehr Spin die Schraube im Uhrzeigersinn drehen, für weniger Hop-Up entgegengesetzt. So kann die Waffe bei Bedarf auf verschiedene Distanzen neu eingerichtet werden.

Fotos unten: Die Schlittenrückholfeder auf der Federführungsstange.

Fotos unten: Der visuelle Vergleich zwischen zwei taiwanesischen “Gameface”-Pistolen, die beide unter dem “Crosman”-Label vermarktet werden.

Fazit

Die “Elite Combat GBB”, hergestellt von “Gameface” in Taiwan für die US-Firma “Crosman Arms”, zeigte sich im Test ohne wesentliche Schwächen in Punkto Technik und Funktion und wartet auch im Bezug auf Finishing und allgemeiner Verarbeitungsqualität mit einem recht guten Niveau auf. Der “Beretta”-Klon läßt viel Schießspaß aufkommen und für einen Kaufpreis von rund 170,- EUR erhält der Nutzer eine respektable Action-Pistole.

GUNIMO

April 2012