Voere (Koma) LP

Voere (Koma) Luftpistole Modell “LDP 4”

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Kurze Version:

  

  

Hersteller: Fa. “KOMA” später “VOERE”

Seriennummer: -keine-

System: Knicklauf Federdruck, Einzellader

Kaliber: 4,5 mm

Länge: 338 mm

Höhe: 160 mm

Breite: 30 mm

Gewicht: 848 g

  

Visierung: Perlkorn, Kimme höhenverstellbar, sehr klein dimensioniert

Visierlinie: mit nur 9,8 cm extrem kurz

Ausführung: Griffstück Holz, System Stahl brüniert

Berwertung: rustikale, einfach ausgeführte Pistole

Fertigungszeitraum: 1950/60er Jahre

Zubehör: Lieferung in einfacher, dreieckiger Pappschachtel

Neupreis: ca. DM 18,-

Preis: Heute dürften für ein gut bis sehr gut erhaltenes Sammler-Exemplar dieser LP Preise von 50 - 80 EUR als realistisch gelten. Weder ist die Ausführung dieses Unikums hochwertig, noch ist das Modell eine echte Rarität.

Besonderheiten: Formal ist die Voere-LP eher ein Unikum, betrachtet man das Griffstück mit seinem wuchtigen oberen Bereich, der den Lauf hoch über der Schusshand thronen lässt. Einen Design-Preis, auch wenn das reine Geschmacksache ist, würde der Konstrukteur dafür sicher nicht einheimsen können. Ebenso wenig dient dies einer vorteilhaften Handlage beim Schießen.

Auf dem vorliegenden Exemplar finden sich weder auf dem System, noch auf dem Griffstück irgendwelche Beschriftungen. Selbst das dafür vorgesehene Oval in der Checkerung des Handgriffs blieb leer. Bei anderen Exemplaren findet sich dort in der Regel der “VOERE”-Schriftzug, wie der Bildausschnitt unten rechts belegt.

  

Das Knicken und Spannen der Waffe gerät für den Schützen zu einer Tortur, da man dabei immer auf die Visiereinrichtung greift, die ja komplett auf dem Laufmantel platziert ist. Dabei stört das kleine Perlkorn ebenso, wie die kantige Kimme. (Bilder unten)

  

Die Visierung ist nicht nur spartanisch ausgeführt sondern leider auch recht klein, was einen zu geringen Kontrast generiert, besonders bei weniger gut ausgeleuchteten Hintergründen. (Bilder unten)

    

    

Bilder oben: Blick auf die Mündung mit den deutlich erkennbaren Zügen im Lauf.

Bilder unten: Der Zahn der Zeit hat an der Laufabdichtung genagt:

  

Bilder unten: Abzugszüngel und Abzugsbügel sind Prägeteile aus Stahblech.

  

Die Firmengeschichte:

Auf Nachfrage beim Hersteller wurde mir mitgeteilt, dass dort keine Unterlagen oder Belegstücke zu dieser Pistole mehr existieren. Die Firmenhistorie sei aber noch kurz erzählt:

1948

Ing. E. Voetter gründet in Furtwangen (Schwarzwald) den metallverarbeitenden Betrieb “KOMA”, der sich mit der Herstellung von Fahrradpumpen und Fußbällen befasst.

1950

Die Produktion von Druckluftpistolen beginnt.

1955

Umbenennung von “KOMA” in “VOERE”. Ein zusammengesetzter Firmenname aus den Gründernamen “Voetter” und “Restle”. Die Produktion von Kleinkalibergewehren kommt hinzu.

1965

Expansion und Gründung des Werkes in Kufstein (Austria) mit der Fertigung von KK-Gewehren, Jagd- repetierbüchsen und Bockbüchsflinten.

1972

Entwicklung der Antiterrorwaffe “AM180”, mit der es möglich ist 30 Schuss/sec. zu verschießen.

1980

Einstieg in die Umwelttechnik mit der Herstellung von Komposthäckslern für den Gartenbau.

1989

Fusion von “VOERE” mit der Handelsfirma “Kufsteiner Gerätebau und Handelsgesm. KGH. m.b.H.”.

 

 

 

 

 

 

  

Bemerkenswertes am Rande: Bei einer bekannten Online-Auktionsplattform, erzielte ein Exemplar dieser Luftpistole einen mehr als stattlichen Verkauferlös von sage und schreibe... 310,- EUR (!!!)- Wie solche Mondpreise zustande kommen können, bleibt mir ein absolutes Rätsel. Ich würde hier, je nach Erhaltung des Exponats, einen Preis irgendwo zwischen 50 und 80 EUR für realistisch und fair erachten.

Lange Version:

Hersteller: Fa. “KOMA” später “VOERE”

Seriennummer: -keine-

System: Knicklauf Federdruck, Einzellader

Kaliber: 4,5 mm

Länge: 436 mm

Höhe: 165 mm

Breite: 30 mm

Gewicht: 1.015 g

  

Visierung: nicht justierbar  - Kimmenblatt fehlt beim vorliegenden Exemplar (Bilder oben)

Visierlinie: 190 mm

Ausführung: Griffstück Holz, System Stahl brüniert

Berwertung: rustikale, einfach ausgeführte Pistole. In der langen Version eher selten zu finden.

Fertigungszeitraum: 1950/60er Jahre

  

  

  

 

 

Unterschiedliche Abzugsvarianten von “Koma” (im Bild oben) und “Voere” (unten):

Fotos und Bescheibung “H.-P. F.”   -   Vielen Dank.

Bei der “Koma”-Pistole geht die Druckstange am Abzug nicht durch das geprägte Blechzüngel hindurch, son- dern stülpt sich mit einer Bohrung über eine Blechzunge hinten am Abzug.

Bei der “Voere” ragt das Stangenende durch eine Bohrung im Abzugszüngel.

 

Instandsetzung der Abzugsmechanik

Beim o. g. Abzug ist das Blech unterhalb der Kolbensperrklinke durch Verscheiß abgearbeitet. Siehe Pfeil im Foto unten links. Mittels einer selbstgefertigten Blechkrampe (ca. 1,5 mm Stärke) wurde das wieder ausgeglichen (Pfeil im Foto unten rechts), sodass der Kolben von der Sperrklinke nun wieder zuverlässig gehalten wird.   -  Fotos, Idee und Umsetzung “H.-P. F.”.

    

 

Restaurierung

Vorher:

    

Nachher:

 

GUNIMO

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