Walther Redstorm (UMAREX)

Walther “Redstorm” (UMAREX)

  

Was von der Namensgebung her zunächst auf ein eigenständiges Modell schließen lässt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung jedoch lediglich als die Modellaufwertung einer bestehenden CO2-Waffe unter neuem Namen. Will sagen, die „Redstorm“ ist nichts weiter als eine „Red Hawk“, versehen mit einem Kompensator. Einer konsequenten Portfoliobereinigung folgend könnte man konstatieren, dass mit dem Erscheinen der „Redstorm“ das Modell „Red Hawk“ gänzlich ersetzt ist, denn der „Redstorm“ liegt ein Zusatzbauteil bei, welches die Pistole nach dem Demontieren des Kompensators zu einer „Red Hawk“ macht, wäre da nicht der verräterische Schriftzug am RedDot-Gehäuse. Der Umbau kann im buchstäblichen Handumdrehen, mittels einer einzigen Schraube erfolgen. Im Prinzip hätte es eine Zusatzbezeichnung also auch getan, wie man es von UMAREX bei anderen Modellen kennt. Beispiele sind da: CP88 und CP88 „Competion“, RWS C225 / RWS C225 „Target“, Colt Government / Colt Gov. „Gold Cup“ oder auch Beretta 92 FS / Beretta 92 FS „XX-Treme“.

Nun ja, es ist müßig über die Sinngebung der Taufnamen zu philosophieren, denn Namen sind ja ohnehin Schall und Rauch. Wichtig ist vielmehr, dass mit Kenntnis dieser Produktverwandtheit ein eigener Testbericht zur „Redstorm“ nicht wirklich erforderlich ist. Ich verweise daher auf den ausführlichen Beitrag zur „Red Hawk“. Dies soll aber nicht heißen, dass diese interessante Plinking-Waffe hier keine breite Erwähnung finden soll. So berichte ich natürlich über Besonderheiten und Neuerungen und Stelle dem geneigten Interessenten eine Vielzahl an Bilddokumenten zur Verfügung. Getreu dem Motto: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“...     

  <--- zum Testbricht über die “Red Hawk”

    

Ein Beleg für Produktgleichheit ist das Manual, welches der “Redstorm” beiliegt. Es ist das der “Red Hawk”. (Bild unten links)

    

Seriennummer: J42708620

Kaliber: 4,5 mm

Antrieb: 12g CO2-Kartusche

Magazinkapazität: 8 Schuss

Länge: 300 mm (mit Kompensator)

Gewicht: 664 g

(weitere technische Daten siehe “Red Hawk”-Bericht)

    

Lieferumfang: Waffe, Kunststoffkoffer, Manual, 2 Trommelmagazine, Mündungsverkleidungsbauteil zur Benutzung der Waffe ohne Kompensator.

    

    

Der Kompensator:

UMAREX beschreibt die Kompensatorwirkung wie folgt: Durch die effiziente Ableitung der Gaswirbel am Strömungskegel und der anschließenden Flugbahnstabilisierung im Kompensatorkern verbessert sich die Schussleistung erheblich. Das Zusammenwirken dieser Effekte ermöglicht höchste Präzision. Phase 1: Ableitung der Gaswirbel am Strömungskegel, Phase 2: Geschossstabilisierung im Kompensatorkern, Phase 3: Neutralisierung der restlichen Antriebsgase.

    

    

Bei Vergleichstests auf dem Schießstand zwischen einer “Red Hawk” und einer “Redstorm” (mit angebautem Kompensator) ließen sich subjektiv keine exorbitanten Präzisionsunterschiede feststellen. Dies dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass es sich hier um eine Waffe mit DAO-Abzug handelt. Dies in Verbindung mit den Abzugsnachteilen durch die innenliegende Trommel (Trommeltransport per Abzug/Revolverfunktion) und dem geringen Eigengewicht, machen diese Freizeitwaffe ohnehin nicht zu einem Loch-in-Loch Präzisionswunder, was durch den Kompensator kaum ausgeglichen werden kann. Aber eine Matchwaffe soll die Pistole konzeptionell auch garnicht sein. Sie ist eine sehr gute, komplett ausgestattete CO2-Kurzwaffe für das Plinking auf Zimmerdistanzen. Und auf diesem Feld macht sie eine sehr gute Figur. Funktionell handelt es sich wie beschrieben eigentlich nicht um eine Pistole, sondern um einen Revolver mit innenliegender Trommel, verpackt in einem Pistolengehäuse. (Bilder unten)

    

        

Bild unten links: Das Innenleben der Waffe bei abgenommenem Kompensator und RedDot. Betätigt man den Entriegelungshebel des Schlittens, bewegt die Mechanik die Sperrklinke nach unten und gibt den auf einer Schiene gelagerten Lauf frei. Die Feder entspannt sich und schiebt dabei den Laufschlitten nach vorne. Die Trommel wird von der sie haltenden Achse freigegeben und kann zum Laden aus ihrem Sitz entnommen werden.

Bild unten rechts: Bei abgenommenem Kompensator fällt der Blick auf den Laufausgang. Darunter sieht man die entspannte Schlittenfeder, die auf einer Federführungsstange sitzt.

    

Bilder unten: Zum CO2-Magazinmodul und dessen Handling braucht man wohl nicht mehr viele Worte zu verlieren, da es hinreichend bekannt ist. (Siehe CP99, CPS, Nighthawk, Red Hawk)

        

    

Bilder unten: Hinter der abnehmbaren Griffverkleidung befindet sich die Knopfbatterie, die dem RedDot Strom liefert (Bilder unten links und Mitte). Bild unten rechts: Ventil mit Stößel.

        

Das integrierte RedDot (Leuchtpunktzielgerät) und seine Bedienelemente:

    

 <--- Höhen- und Seitenjustierung des Zielpunktes

        

Bilder unten: Die Schiebesicherung der “Redstorm” ist rechtsseitig am Gehäuse platziert. Diese kann nur verschoben werden, wenn der metallene Mittelsteg eingedrückt wird. Dies ist quasi die Sicherung der Sicherung. Das verhindert, dass sich der Sicherungsstatus ungewollt verändert, z. B. beim Holstern der Waffe. Beim direkten Vergleich mir der älteren “Red Hawk” fällt auf, dass dieser die Zusatzarretierung noch fehlt.

        

    

Vergleichsfotos “Redstorm” / “Red Hawk”

    

    

GUNIMO

November 2005