Gamo P-25

Gamo P-25

Anbieter: “Gamo” (Spanien) - www.gamo.com

Hersteller: “Maruzen” - (Made in Japan for “Gamo”)

Modell: „Gamo P-25“

Serien-Nr.: 10G22274

    

System: CO2-Revolversystem mit innenliegender Trommel / BlowBack-Funktion

Antrieb: 12-g-CO2-Kartusche (im Griffstück)

Schussausbeute je Kapsel: ca. 50 - 60 Schuss

Kaliber: 4,5 mm Diabolo

Mündungsgeschwindigkeit: max. 138 m/s (Herstellerangabe)

Magazinkapazität: 2 x 8 Schuss

    

Länge: 200 mm

Höhe: 155 mm

Breite: 36 mm

Gewicht: 742 g (leer)

Abzug: Double Action (DA) / Single Action (SA)

Abzugscharakteristik: hakelig, langer Vorzugsweg, kein Druckpunkt

Sicherung: manuelle Schwenksicherung rechtsseitig, blockiert die Abzugsmechanik

Lauf: gezogen, Stahl

    

Visierung: starr, nicht justierbar, Kimme und Korn mit weißer Markierung

Visierlinie: 142 mm

Ausführung: Kunststoffgriffstück, beweglicher Metallschlitten, kein Schlittenfang, BlowBack-Funktion, Magazin- bauteil aus Plastik

Lieferumfang: Waffe in Pappschachtel mit Bedienungsanleitung

Preis 2011: ca. 100,- EUR

    

Bild unten links: Mündungsansicht - Die Laufhülse sitzt nicht sauber zentriert in der Öffnung im Schlitten.

    

Fotos unten und oben rechts: Ansichten bei zurückgezogenem Schlitten.

    

Fotos unten: Das “Auswurffenster. - Rechtes Bild: Bei zurückgezogenem Schlitten sieht man das silbrig glän- zende Ventilbauteil.

    

Fotos unten: Links, der “Sicherungshebel” linksseitig am Griffstück ist lediglich ein Fake ohne Funktion und dient alleine der Optik. - Rechts, die unschöne Kreuzschlitzschraube auf dem Schlitten vor dem Kimmensockel.

    

 

Die manuelle Sicherung

Fotos unten: Um eine ungewollte Schussabgabe zu verhindern, ist die Pistole mit einer Schwenksicherung ausgestattet, die ihrerseits wiederum eine eigene Sicherungsfunktion besitzt! Der dreizackige Schieber inner- halb des Schwenkhebels verhindert nämlich das versehentliche Verschieben von „S“ (Safe) in die Position „F“ (Fire), z.B. beim Holstern der gespannten Waffe. Dieser Schieber muss gleichzeitig mit dem Verändern der Hebelposition gegen leichten Federdruck nach hinten bewegt werden. Beim Sichern von „F“ auf „S“ hingegen wird der Schieber nicht benötigt. In gesicherter Position lässt sich der Hahn nicht spannen (einrasten) und somit kein Schuss auslösen. Wurde die Waffe vorher gespannt und wird dann nachträglich gesichert, ent- spannt sich der Hahn automatisch wieder bei diesem Vorgang und geht in die Ruheposition zurück. Die Sicherungseinrichtung ist zwar recht groß geraten und optisch nicht gerade ein Leckerbissen, bietet dafür aber eine erstaunlich komplexe Funktionalität. (Siehe auch “Walther CP99 compact” und “Beretta Px4 Storm”).

    

Fotos unten: Hahn in ungespannter Position (links), Hahn vorgespannt (rechts). Dies kann manuell erfolgen, bzw. wird im Schießbetrieb durch die “BlowBack”-Funktion übernommen

    

”Blow Back” - Dieser Begriff findet bei CO2- und Softair-Waffen Verwendung, wenn ein Teil des Treibgases bei Schussabgabe dazu verwendet wird, den Schlitten/Verschluss nach hinten zu bewegen, um den Rückstoßimpuls, wie er beim Repetieren einer Feuerwaffe auftritt, zu simulieren. Dabei wird der Hahn oder das Schlagstück gespannt und das Trommelmagazin ggf. um eine Kammer weitergedreht.

 

Beschreibung „Double Action“- / „Single Action“-Abzug:

"Double Action" beschreibt einen sogenannten Spannabzug von Selbstladewaffen, bei dem der Abzug das Schloß (Hahn oder Schlagstück) spannt und dann bei weiterem Durchziehen den Schuss auslöst. Bei einem Revolver wird auch die Trommel um eine Kammer weitergedreht.
Double Action Only (DAO) bedeutet, dass man die Waffe nicht vorspannen kann, also kein Single-Action-Modus möglich ist.

“Single-Action“ bedeutet, dass man den Hahn (oder ein Schlagstück) vorher spannt, bevor man den Abzug betätigt. Der Abzug führt also nur noch eine Aktion durch, nämlich das Auslösen des Schusses. Vorteil: Der Abzugswiderstand wird geringer und der Abzugsweg meist verkürzt, was der Schusspräzision zu Gute kommt.

    

Fotos unten: Der Abzug. Bei vorgespanntem Hahn verringert sich zwar Abzugswiderstand, der Vorzugsweg verkürzt sich bei der “P-25” jedoch nicht!

    

 

Die offene Visierung

...ist leider nicht justierbar, aber ansprechend dimensioniert und bietet einen guten Kontrast. Kimme und Korn sind zur besseren Erfassung außerdem mit weißen Markierungungen versehen (Bilder unten).

    

                                      

 

Das Griffstück

Fotos unten: Der Griff der “P-25” bietet mittleren bis großen Händen guten Halt.

    

    

 

Das Einsetzen der Treibgaskapsel

Die CO2-Kapsel findet ihren Platz wie üblich im Griff. Zum Einsetzen der Treibgas-Kartusche muss der untere Teil des Griffs nach unten abgezogen werden. Für das Fixieren und Anstechen der Kartusche nutzt man auf altbewährte Weise den technisch etwas hausbackenen Knebelverschluss am Magazinboden, welcher bei der “P-25” ungewöhnlich groß und wuchtig ausgeführt ist (Fotos unten).

    

    

    

    

 

Das Wende-Magazin

Der Einsatz dieses „doppelköpfigen“ Wendemagazins (für 2 x je 8 Diabolos) ist aus der “Beretta Px4 Storm”- CO2-Pistole (Anbieter “UMAREX”) bereits wohlbekannt.

Dieses Kunststoffmodul besitzt jeweils an seinen beiden Enden eine fest integrierte drehbare Trommel mit acht Kammern. Dort hinein können Diabolos im Kaliber 4,5 mm geladen werden. Das Aufmunitionieren geht ohne große Fummelei zügig von der Hand. Eine flache Mulde erleichtert die manuelle Zuführung der Geschosse in die Trommelkammern. Etwas umständlich ist die Tatsache, dass die Trommel beim Ladevorgang manuell weiter- gedreht werden muss. Die Bauweise macht den Einsatz eines Speedloaders leider unmöglich. Um Transport- probleme der Trommel zu vermeiden, muss man auf korrekten und festen Sitz der Geschosse in den Trommel- kammern achten.

    

    

 

Auf dem Schießstand

Optisch weiß die “Gamo P-25” durchaus zu gefallen und überzeugt weitestgehend auch funktionell im Schießbetrieb. Gutes Handling, angenehme Haptik, ausgewogene Gewichtsverteilung, keine Funktions- störungen bei den Testdurchläufen, sowie ansprechende Präzision stehen hier auf der Habenseite. Leider ist die an sich gute Visierung nicht justierbar, was insbesondere wegen der zu tiefen Treffpunktlage negativ ins Gewicht gefällt. Die Pistole erzeugt ein sehr lautes Schussgeräusch und das “BlowBack” generiert einen kräftigen Impuls auf die Schusshand, welcher die Waffe deutlich aus dem Ziel springen lässt. Das hat zur Folge, dass die vorgeladenen Diabolos im zweiten, derweil ungenutzten Wendemagazin, teilweise aus ihren Kammern gerüttelt werden. Dies tritt besonders bei noch voller CO2-Kapsel auf, da der Schlittenrückschlag dann noch am stärksten ist. Wenig überzeugend ist leider die Abzugscharakteristik, mit einem “vorgelagerten Druckpunkt”. Will sagen, auf dem Vorzugsweg gelangt man an einen kräftigen Druckpunkt, dem aber keineswegs die unmittelbare Schussauslösung, sondern nach dessen ruckartiger Überwindung die Fortsetzung des weiteren Vorzugsweges folgt. Der Schuss wird dann leider ohne einen Druckpunkt unvermittelt ausgelöst. Wenn kein Magazin eingesetzt ist, verschwindet das beschriebene Rucken völlig. Das beweist, dass dies ausschließlich mit dem Trommeltransport zu tun hat. Ungewöhnlich: Das Vorspannen des Hahns hat keine Abzugswegverkürzung zur Folge, wohl aber die übliche Widerstandsvermiderung.

Bilder unten: LP-10-m-Scheiben 17x17 cm, beschossen aus 7 m Distanz. Waffe mit aufgelegten Unterarmen und mit “aufsitzendem Spiegel” gehalten.

  

Bilder unten: LP-10-m-Scheiben 17x17 cm, beschossen aus 7 m Distanz. Waffe mit aufgelegten Unterarmen und “Fleck” gehalten.

  

 

 <--- zielen und treffen (Begrifferklärungen)

 

Visueller Vergleich

Foto unten: “Gamo PT-85” (links im Bild) und Schwestermodell “P-25”.

 

Fazit

Wer vorher das “Gamo PT-85”-Review auf “muzzle.de” gelesen hat, dem dürfte sofort aufgefallen sein, dass es mit diesem Review über die “P-25” im Wortlaut beinahe identisch ist. Das ist auch kein Wunder, denn die beiden Pistolen sind es bis auf ihre äußere Formgebung ja schließlich auch. Für welche der beiden “BlowBack”- Japaner sich der geneigte Interessent entscheidet, dürfte letztlich reine Geschmacksache sein. Mir persönlich gefällt die “PT-85” formal etwas besser. Aber sei’ s drum. Für ca. 100 EUR erhält der Käufer einen adäquaten Gegenwert, da das Preis-Leistung-Verhältnis angemessen erscheint.

GUNIMO

März 2011