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Zoraki Mod. 914
Hersteller: ATAK SILAH SANAYI TIC. LTD. STI www.atakarms.com Fertigung: Made in Türkiye Deutschlandimport: ESC GmbH Modell: Zoraki Mod. 914 PTB-Nr.: 922 Vorbild: - nicht zutreffend - Beschusszeichen: Nitrobeschuss, Beschussamt Mellrichstadt, “DE”
Markteinführung dieser SSW: 2011 Serien-Nr.: 11196161 System: Selbstlader, Reizstoff-/Signalpistole Kaliber: 9 mm P.A.K. - (Pistole Automatik Knall) Magazinkapazität: 14 Patronen (Mutmaßlich leitet sich aus Kaliber (9 mm) und Magazinkapazität (14 Schuss) die Modellbezeichnung “914” ab)
Abzug: SA / DA Lauf: Stahlrohr mit Laufsperre Sicherung: manuell (Schwenkflügel linksseitig), unterbricht die Abzugsmechanik Visierung: Visierlinie 115 mm Länge: 153 mm Höhe: 121 mm Breite: 35 mm Gewicht: 722 g (leer)
Ausführung: Schlitten Druckguss schwarz, Kunststoffgriffschalen am Griffrücken umlaufend, Stahlstoßboden Lieferumfang: Waffe, Signalbecher, Reinigungsbürste, mehrsprachige Bedienungsanleitung im Kunststoffkoffer. Bewertung: Kompakte, führige Signalwaffe, wertiger Gesamteindruck, stimmige Proportionen, schönes Finish, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis Hinweise: Die beiliegende Bedienungsanleitung ist mangelhaft. Holperige Übersetzung ins Deutsche, zu kleine Schriftgröße und winzige, sowie zu dunkle Abbildungen. - Modell auch mit Nickel- und Chromfinish, sowie in Titan-Optik erhältlich. - Für die Pistole ist im Zubehörhandel ein 25-Schuss-Magazin erhältlich (ca. 24,- EUR). Funktionstest: Waffe im Testbetrieb weitestgehend ohne Funktionsstörungen. Preis 2012: 139,- EUR (Internet) Rechtliches: Besitz der Waffe frei ab dem vollendeten 18. Lebensjahr. Öffentliches Führen nur erlaubt mit dem “Kleinen Waffenschein”, zwingend in Verbindung mit einem gültigen Personaldokument (Ausweispapiere).
Mündungsansicht / Laufsperre Neben vielen Sicherheitsauflagen der “ Physikalisch-Technischen-Bundesanstalt” (PTB) für Schreckschuswaffen ist eine der markantesten sicherlich die sogenannte Laufsperre. Dabei handelt es sich um meist mehrteilige Verbauungen des Innenlaufs, bestehend aus einer sehr harten Stahlsorte. Was zum Einen die unseligen „Bastler“ von ihrem illegalen Tun abhalten soll, dient zum Anderen auch elementar der Funktion der Waffe. Ohne den durch die Laufverbauung erhöhten Gasstaudruck, würde das Repetieren des Schlittens nicht einwandfrei funktionieren, da aus den Platz-/Gaspatronen kein Projektil verschossen wird, dass den Lauf zur Mündung hin abdichten würde.
Der Signalbecher
Die Sicherung
Mit dem linksseitig am Griffstück bedienbaren Schwenkhebel wird die Schlagbolzensicherung in Kraft gesetzt, bzw. die Pistole wieder entsichert. Foto oben links: In Position “S” (für “Safe”) wird die SA-/DA-Abzugsmechanik unterbrochen. Das Abzugszüngel kann dann zwar nach hinten bewegt werden, bleibt allerdings ohne Funktion. Die Zündung einer im Patronenlager befindlichen Munitionskartusche wird somit zuverlässig verhindert. Foto oben rechts: Sicherungshebel in Position “F” (“Fire”). Die Waffe ist schussbereit.
Die Visierung
Das Griffstück Fotos unten: Der am Rücken des kompakten Griffstücks umlaufende Kunststoffgriff bietet eine angemessene Griffigkeit, die Haptik des Hartplastiks ist aber insgesamt nicht wirklich als “Handschmeichler” zu bezeichnen.
Das Magazin
Durch Druck auf den Magazinhalteknopf am Griff hinter dem Abzugsbügel, wird das Magazin frei gegeben und aus dem Schacht am Griffboden ausgeworfen.
Theoretisch fasst das Magazin 14 Schuss im Kaliber 9x20 mm. In der Praxis fällt es aber schwer, diese Anzahl an Patronen zu laden, da die Magazinfeder sehr straff ausgelegt ist. Ab der 10. Patronen wurde es bei der Testwaffe geradezu eine Quälerei, weitere Kartuschen in das Magazin zu drücken. Letztlich habe ich es bei 12 Patronen belassen.
Fotos unten: Blick in das offene Auswurffenster im Schlitten bei eingelegtem, unbestücktem (leeren) Magazin, welches den Schlittenfang auslöst (Schlitten in der hinteren Position arretiert).
Fotos unten: Blick in das offene Auswurffenster im Schlitten bei eingelegtem, bestücktem (vollen) Magazin. Im Bild unten rechts ist deutlich die hakenförmige Auszieherkralle erkennbar, welche in die Patronenrille greift und die leere Hülse nach Schussabgabe bei rücklaufendem Schlitten herausbefördert.
Fotos unten: Waffe mit hinten gefangenem Schlitten bei leerem Magazin. Der Schlittenfanghebel ist eingerastet. Drückt man ihn nach unten, schnellt der Schlitten federbelastet wieder nach vorne.
SA-/DA-Abzug
"Double Action" (“DA”) beschreibt einen sogenannten Spannabzug von Selbstladewaffen, bei dem der Abzug
das Schlo ß (Hahn oder Schlagstück) spannt und dann bei weiterem Durchziehen den Schuss auslöst. Bei einem Revolver wird auch die Trommel um eine Kammer weitergedreht. Fotos unten: Bei gespanntem Hahn (“SA”, Foto rechts) verkürzt sich der Abzugsweg und der Widerstand wird deutlich geringer. Der Hahn kann vor dem ersten Schuss entweder durch das Zurückziehen des Schlittens, oder durch Betätigung mit dem Daumen gespannt werden. Der so vorgespannte Hahn kann natürlich ohne Schussauslösung manuell wieder entspannt werden.
Fotos unten: Blick auf den entspannten Hahn in Ruheposition.
Foto unten links: Hahn in vorderer Rastposition (Fallsicherung).
Foto oben rechts: Hier erkennt man die verstärkende Stahleinlage im Schlagstück. Gut zu sehen ist auch der hervorstehende Bolzen, welcher vom Hahn angestoßen auf das Zündhütchen am Patronenboden schlägt und die Patrone dadurch zündet (Schussabgabe).
Demontage
Zerlegen der Pistole: Zunächst den Schlitten (1) soweit zurückziehen, bis die Aussparung an der Schlittenkante (2) genau den Schlittenfang-/Zerlegehebel freigibt. Dann den Zerlegehebel herausziehem (3) und entnehmen. Nun kann der Schlitten nach hinten gezogen und nach oben abgenommen werden. Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
Fazit Der türkische Hersteller “ATAK Arms Ltd.” liefert mit der “Zoraki 914” eine überraschend ausgereifte, technisch gute sowie optisch und qualitativ sehr ansprechende Gas-/Alarmpistole ab. Dank des Deutschland- Importeurs “ESC-GmbH”, der auch für die Zulassung (PTB) auf dem deutschen Markt sorgte, steht auf diesem nicht gerade mit Neuerscheinungen überfrachteten Segment nun eine sehr empfehlenswerte Alternative zur Verfügung, die m. E. jeden Euro wert ist. Bei einem kurzen Schusstest traten an der Pistole keine Funktionsstörungen auf. Das ist zunächst einmal lediglich ein kleiner Anhaltspunkt in Bezug auf die Alltagstauglichkeit. Im Hinblick auf die Zuverlässigkeit und Haltbarkeit im dauerhaften Praxiseinsatz lässt sich jedoch erst nach einem umfangreicheren Belastungstest eine Aussage treffen. Danksagung: Vielen Dank an die Firma “ESC GmbH” für die freundliche Unterstützung durch die Bereitstellung der Testwaffe für dieses Review.
GUNIMO März 2012 |
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