ISSC M22

ISSC M22

    

Hersteller: ISSC Handels GmbH, Ried im Innkreis, Austria

Fertigung: Made in Austria

Deutschlandimport: ESC GmbH, Ulm

Modell: M22

PTB-Nr.: 940

Vorbild: ISSC M22, Kaliber .22

Beschusszeichen: Nitrobeschuss, Beschussamt Mellrichstadt, BC = Jahr 2012, “DE”

Markteinführung dieser SSW: 2012

Serien-Nr.: - keine -

System: Selbstlader, Reizstoff-/Signalpistole

Kaliber: 9 mm P.A.K. -  (Pistole Automatik Knall)

Magazinkapazität: 8 Patronen

    

Abzug: SAO (Single Action Only), kurzer Vorzugsweg, Druckpunkt

Lauf: Stahlrohr mit Laufsperre

Sicherung: Manuelle Walzensicherung (Schwenkflügel beidseitig), unterbricht außerdem die Abzugsmechanik. Der Schwenkflügel dient gleichzeitig auch als Entspannhebel für den Hahn. Im Abzugszüngel befindet sich eine weitere Sicherung (analog “Glock”-Abzug) die das Durchziehen des Abzugs erst nach deren Eindrücken möglich macht (Fallsicherung). Außerdem kann das Abzugszüngel mittels eines mitgelieferten Schlüssels komplett gesperrt werden.

Visierung: Justierbar (!) wie beim KK-Vorbild - Kimme aus Plastik ist seitenverstellbar - mittels Austauschkorne kann eine Höhenjustierung erfolgen (bei der Schreckschusswaffe nicht im Lieferumfang enthalten) - Kimme und Korn sind mit weißen Markierungen ausgeführt.

Visierlinie: 140 mm

Länge: 181 mm

Höhe: 127 mm

Breite: 27,5 mm

Gewicht: 610 g (leer)

    

Ausführung: Druckgussschlitten mit schwarzer “Cerakote”-Keramik-Lackierung - Polymer-Griffstück mit Weaver-Profilschiene - Stoßboden, Patronenlager, Auszieherkralle, Hahn, Schlittenfang und innere Baugruppenteile aus Stahl, Stahlblechmagazin (zerlegbar)

Lieferumfang: Waffe, Signalbecher (Stahl, brüniert), Abzugsschlüssel, Bedienungsanleitung im Kunststoffkoffer.

Bewertung: Kompakte Signalwaffe, hochwertiger Gesamteindruck, tolle Haptik, stimmige Proportionen, perfekte Bauteilpassungen, sauberes Finish, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Hinweise: Die Schreckschusswaffe besteht zu einem Großteil aus Bauteilen der gleichnamigen Feuerwaffe im Kaliber .22 . - Pistole auch mit silbernem Schlitten in Bicolour-Optik erhältlich. Die frühen Exemplare der “M22”-SSW hatten erhebliche Probleme mit gebrochenen Schlagblechen. “ISSC” hat dieses und andere Bauteile (Bolzenfeder) inzwischen optimiert und die Probleme erfolgreich ausgemerzt. (Foto unten links: Schlagblech alte Ausführung, rechts neue Version.)

     

Preis 2013: ca. 180,- EUR (Internet)

Rechtliches: Besitz der Waffe frei ab dem vollendeten 18. Lebensjahr. Öffentliches Führen nur erlaubt mit dem “Kleinen Waffenschein”, zwingend in Verbindung mit einem gültigen Personaldokument (Ausweispapiere).

“ISSC M22 Blizzard Weiß”, cal. 9 mm P.A.K.:

 

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Das Vorbild

“ISSC M22”

Kaliber: .22LR

Kapazität: 10 Schuss

Lauflänge: 4’’ oder 5,5’’ (TGT)

Erscheinungsjahr 2009

Waffe optisch sehr nahe an der “Glock 19”

Griff-Varianten: Schwarz/Schwarz, Schwarz/Nickel (bicolour), Grün/Schwarz, Pink/Schwarz, Harvest Moon/ Schwarz, Moodygirl/Schwarz, Outshine/Schwarz

Foto unten links: “Glock 19”, unten rechts: “ISSC M22” (4’’-Lauf) in der frühen Version.

  

Foto unten links: Frühe Version, “ISSC M22” schwarz, rechts: die lange Target-Variante (“TGT”, Lauflänge 5,5’’) in Bicolour-Optik.

    

Fotos unten: Überarbeitete Version (Gen. 2), nach Intervention der Firma “Glock” wegen zu großer Ähnlichkeit mit der “Glock 19”. Modifiziert wurden: Abzugsbügel (nun abgerundet), Griffgestaltung (Griffrücken und Fingerrillen), Schlittensicken.

Die neue “ISSC M22” in verschiedenen Varianten:

    

    

    

    

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Mündungsansichten mit und ohne Pyrobecher

          

 

Das Polymergriffstück

Die Haptik und Handlage der “M22” sind einwandfrei. Unter dem Lauf befindet sich eine Schiene im Weaver-Profil für das Anbringen von Zubehör (Vordergriff, Lampe*, Laser*).   * gesetzl. Reglementierung beachten!

    

Gegenüber der Feuerwaffe im Kaliber .22 fällt bei der SSW der Magazinschuh dicker aus und läuft schräg zu.

 

Die offene Visierung

Die Visierung ist - bei einer Schreckschusswaffe absolut unüblich - justierbar wie beim Kleinkaliber-Vorbild. Die Kimme aus Plastik ist seitenverstellbar und mittels Austauschkorne kann eine Höhenjustierung erfolgen. Bei der Schreckschusswaffe sind diese allerdings nicht im Lieferumfang enthalten. Kimme und Korn sind mit weißen Markierungen ausgeführt (Fotos unten). Die Visierlinie hat eine Länge von 140 mm.

    

 

Sicherungen und Abzug

Die “M22” hat einen beidseitig an der Pistole angebrachten Schwenkhebel, der die Walzensicherung aktiviert. Bringt man diesen in die Position “safe” (roter Warnpunkt abgedeckt) so schirmt die Sicherungswalze das Schlagblech ab und der Hahn wird gleichzeitig entspannt. Allerdings fällt dieser nicht in die vorgelagerte Sicherungsrast, sondern liegt dann gänzlich an.

In der Position “fire” (roter Warnpunkt sichtbar) ist die Walzensicherung außerkraft gesetzt, die ggf. geladene Waffe wäre nach dem Hahnspannen feuerbereit, da der Hahn nun frei auf das Schlagblech auftreffen kann.

    

Fotos unten: Die “ISSC M22” hat einen Abzug (SAO) analog der Ausführung der Firma “Glock”. In der Mitte des Züngels sitzt eine Sicherungszunge als Fallsicherung (Pfeil). Erst wenn diese mit dem Abzugsfinger eingedrückt wird, kann der Abzug komplett nach hinten durchgezogen werden. In der Praxis gestaltet sich die Oberfläche des Züngels etwas zerklüftet und kantig, was bei intensivem Gebrauch zu unangenehmen Druckstellen führt. Der Vorzugsweg ist angenehm kurz und vor Schussauslösung ist ein Druckpunkt gegeben.

    

    

Begrifferläuterungen:

"Double Action" (“DA”) beschreibt einen sogenannten Spannabzug von Selbstladewaffen, bei dem der Abzug das Schloss (Hahn oder Schlagstück) spannt und dann bei weiterem Durchziehen den Schuss auslöst. Bei einem Revolver wird auch die Trommel um eine Kammer weitergedreht.
Double Action Only (DAO) bedeutet, dass man die Waffe nicht vorspannen kann, also kein Single-Action-Modus möglich ist.

“Single-Action“ (“SA”) bedeutet, dass man den Hahn (oder ein Schlagstück) vorher spannt, bevor man den Abzug betätigt. Der Abzug führt also nur noch eine Aktion durch, nämlich das Auslösen des Schusses. Vorteil: Der Abzugswiderstand wird geringer und der Abzugsweg meist kürzer, was der Schusspräzision zu Gute kommt.

Fotos unten: Zusätzlich verfügt die Pistole über ein Abzugsschloss. Das entsprechende Schlüsselwerkzeug liegt der Waffe bei. Will man den Abzug gegen unbefugte Benutzung komplett sperren, so bringt man den Drehknopf in die Position “S” (für “safe”).

    

Fotos unten: Der Hahn verfügt über drei Rastpositionen: Anliegend, ...

                

...Sicherheitsrastung, ...

...gespannt:

    

 

Der Schlitten (Verschluss)

Die Pistole verfügt über einen voll funktionsfähigen Schlittenfang, der den Verschluss bei leerem Magazin geöffnet hält, d. h. der Schlitten ist in der hinteren Position gefangen (Fotos unten).

Foto unten: Durch Betätigung des Schlitenfanghebels (Bild unten) sollte der Schlitten eigentlich wieder entriegelt werden und federbelastet nach vorne schnellen. Tut er beim hier gezeigten Exemplar allerdings nicht ohne weiteres. Dies gelingt erst dann, wenn man den Schlitten mit der anderen Hand ein Stück weit gegen die Federspannung nach hinten bewegt. Natürlich kann man den Verschluss auch durch komplettes Zurückziehen und dann vorschnellen lassen wieder entriegeln.

Fotos unten: Verschiedene Ansichten bei geöffnetem Verschluss.

    

    

Fotos unten: Blick in das offene Hülsenauswurffenster im Schlitten. Deutlich erkennbar der helle Stoßboden aus Stahl mit Schlagbolzenloch, die Auszieherkralle, sowie das leere Magazin im Schacht.

Fotos unten: Mit Kartuschen bestücktes Magazin im Schacht.

Fotos unten: Eine Kartusche befindet sich im Patronenlager. Der Kartuschenboden sitzt auf dem Stoßboden und die Auszieherkralle greift in die umlaufende Auszieherrille. Die Ladestand-Anzeige oben auf dem Schlitten am Auswurffenster ist bei Gaspistole ohne Funktion.

 

Das Magazin

Durch das Drücken des Magazinhalters am Griffstück wird das Magazin aus seinem Schacht am Griffboden ausgeworfen. Der Korpus des einreihigen Stangenmagazins besteht aus Stahlblech, die Feder aus Stahl, Magazinschuh und Patronensitz (Zubringer) sind Kunststoffteile. Zum Reinigen kann man das Magazin mit wenigen Handgriffen komplett zerlegen. Dazu muss man lediglich den kleinen runden Knopf eindrücken und den Schuh nach vorne abziehen. So können alle Teile entnommen werden.

    

Foto unten: Der Hohlraum (Pfeil) im Griffrücken hinter dem Magazin dient der Aufnahme einer Schulterstütze.

Fotos unten am Beispiel einer “Glock”-Pistole:

    

Magazinkapazität 8 Patronen:

Demontage

    

 

Fazit

Mit der “ISSC M22” (9 mm P.A.K) holt sich der Käufer eine moderne und funktionell gute Schreckschusswaffe ins Haus, bei der viele Bauteile vom scharfen Vorbild im Kaliber .22 übernommen wurden. Das legt den Grundstein für einen Nachbau in stabiler und brauchbarer Qualität. Nachdem bei der Erstauflage Schlagbleche verbaut wurden, die zum schnellen Brechen neigten, wurde Herstellerseits dort nachgebessert, sodass bei den neueren Exemplaren auch die dauerhafte Zuverlässigkeit der Waffe gewährleistet sein dürfte.

GUNIMO

Januar 2014 / März 2014