GSG MP40

GSG MP40

 

Hersteller: German Sportguns GmbH (G.S.G.)

Fertigung: Made in Germany

Modell: “MP 40”

PTB-Nr.: 987

Vorbild: Maschinenpistole 40 , Standardmaschinenpistole der deutschen Wehrmacht im 2. WK.

Beschusszeichen: Nitrobeschuss, Beschussamt Köln, “BF” (B=1, F=5 -> 2015)

Serien-Nr.: A731576

System: Semiautomatischer Selbstlader, Schreckschusswaffe

Kaliber: 9 mm P.A.K. -  (Pistole Automatik Knall)

Magazinkapazität: 24 Kartuschen (24 +1)

Abzug: Single Action (SA)

Lauf: Stahlrohr mit Laufsperre

Sicherungen: 2 manuell Vorrichtungen. 1.) Drehknopf hinter der Magazinaufnahme blockiert in Position “S” die Abzugsmechanik. 2.) Kammergriff in die Sicherungsrast bringen.

Visierung: Starr, Balkenkorn mit Korntunnel, Doppelkimme (eine davon klappbar)

Länge: 836,8 mm mit ausgeklapptem Schaft

Länge: 621,7 mm mit eingeklapptem Schaft

Höhe: 286,0 mm mit Magazin

Höhe: 197,6 mm ohne Magazin

Breite: 75,0 mm

Gewicht: 3.350 g mit Magazin (leer)

Gewicht: 3.130 g ohne Magazin

Ausführung: Druckgusskorpus mit Kunstoffkomponenten, Funktionsteile Stahl, Stahlstoßboden, Magazin aus Stahlblech

Lieferumfang: Waffe, Ladehilfe, Inbusschlüssel, Pufferkartusche, Reinigungsbürste, Bedienungsanleitung im Pappkarton.

Hinweis: Ein Mündungsgewinde für einen Becher zum Abschuss von Pyromunition ist nicht vorhanden.

Tipp: Die Waffe sollte beim Schießen nicht mit einer Hand am Einsteckmagazin festgehalten werden, da dies u. U. zu Problemen bei der Munitionszuführung führen kann. Richtig ist es, die Hand am Handschutz hinter dem Magazin oder alternativ am festen Magazinschacht zu platzieren.

Preis 2015:  399,- EUR (UVP)

Preis für Reservemagazin: 50,- EUR (UVP)

Rechtliches: Besitz der Waffe frei ab dem vollendeten 18. Lebensjahr. Öffentliches Führen nur erlaubt mit dem “Kleinen Waffenschein”, zwingend in Verbindung mit einem gültigen Personaldokument (Ausweispapiere).

Danksagung: Vielen Dank an “Dee Bo” für die Übermittlung und Freigabe seiner Fotos sowie Video-Screenshots zur Publikation auf “muzzle.de”. Mein weiterer Dank gilt dem Leser “The Godfatherhahn” für die Hinweisgebung auf einen grundlegenden, sachlichen Fehler.

“Dee Bo’s” Video zur “MP40”: https://www.youtube.com/watch?v=qc1r2Pci3G4   (Review mit Schusstest)

 

„Kinderkrankheiten“:

 -   Zündungsprobleme der Kartuschen durch fehlerhafte Schlagbolzen

 -   Hülsenauswurfprobleme aufgrund unbrauchbarer Auszieher/Auszieherfedern

Offenbar mussten die frühen Käufer der „MP40“ (9 mm P.A.K.) für den Hersteller „G.S.G.“ als „Beta-Tester“ herhalten, da die Technik der Schreckschusswaffe bei Markteinführung im Dezember 2015, also im lukrativen „Silverstergeschäft“, offensichtlich nicht ausgereift war. Bei der Video-Plattform „Youtube“ und in einschlägigen Diskussionsforen im Internet verbreiteten sich nach ersten, eingehenden Schieß- und Belastungstests seitens der Kunden die zu Tage getretenen Störungen an den Waffen. Schnell war klar, dass es sich nicht um bedauerliche Einzelfälle, sondern um grundlegende, technische Mängel handelte. „G.S.G.“ reagierte nach dem Bekanntwerden der Probleme umgehend und versprach unbürokratische Soforthilfe für die betroffenen Kunden. 

 

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Das Vorbild

Produktionszeit: 1940 bis 1944 bei “ERMA-Werke”, “C.G. Haenel”, “Steyr-Werke”

Kaliber: 9 mm Parabellum

Magazinkapazität: 32 Patronen im Stangenmagazin / 64 Patronen im raren Doppelmagazin

Länge: 832 / 629 mm

Gewicht: 3,97 kg

Lauflänge: 251 mm

Die MP 40, eine Weiterentwicklung der MP38 aus dem Jahr 1938, wurde seit Anfang 1940 hergestellt und war die Standardmaschinenpistole der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Wegen der Beteiligung Hugo Schmeissers an der Produktionsfirma und dem Aufdruck seines Namens auf den Magazinen wurde die MP40 vor allem beim englischsprachigen Gegner als die “Schmeisser” bekannt.

Entwickelt wurden die MP38 und MP40 von Heinrich Vollmer in der Erfurter Maschinenfabrik Geipel (ERMA). Beide Typen basierten konstruktiv auf der von Schmeisser entwickelten und gebauten MP36. Hergestellt wurden sie bei ERMA, C. G. Haenel in Suhl und in den Steyr-Werken in Österreich, welche die Produktion als letzte im Oktober 1944 einstellten und auch die größte Stückzahl der MP40 herstellten. Die Gesamtproduktion aller Hersteller beträgt 1.047.100 Stück.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Maschinenpistole_40

 

Funktionsweise der MP40:

Sichern, laden und schießen: Die MP wird mit der rechten Hand im Schwerpunkt erfasst und der Kammergriff mit der linken Hand gegen den Druck der Schließfeder zurückgezogen und nach oben in die Sicherungsrast gelegt. Dann wird mit der linken Hand das Magazin in den Magazinschacht eingesetzt, bis er hörbar einrastet. Die MP ist geladen und gesichert. Entsichert wird, indem mit der linken Hand der Kammergriff in die hinterste Position zurückgezogen und dann nach vorne geführt wird, wobei man die Kammer, dem Druck der Schließfeder langsam nachgebend, vorgleiten lässt, bis sie vom Abzugstollen gehalten wird.

Der Abzugstollen hält den zurückgezogenen Verschluss fest, die Maschinenpistole ist entsichert. Beim Zurückziehen des Abzugzüngels wird der Abzugsstollen nach unten geschwenkt und der Verschluss freigegeben. Durch den Druck der Schließfeder schnellt der Verschluss nach vorne, wobei die oberste Patrone aus dem Magazin in den Lauf bzw. das Patronenlager geschoben wird. Der Schlagbolzen löst den Schuss aus. (Zuschießendes System)

Magazinwechsel: Beim Magazinwechsel wird der Kammergriff mit der linken Hand bis in die Sicherungsrast zurückgezogen. Dann wird mit der linken Hand das Magazin umfasst, die Magazinsperre gelöst, das Magazin entnommen und ein neues eingesetzt.

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Bild unten: Abzug. Bei der “GSG MP40” im Kaliber 9 mm P.A.K. handelt es sich um einen semiautomatischen Selbstlader mit Single-Action Abzug. Dauerfeuer bei hinten gehaltenem Züngel ist bei dieser Replika einer historischen Maschinenpisole also nicht möglich, da in Deutschland verboten.

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Begrifferläuterungen

Double Action (DA) beschreibt einen sogenannten Spannabzug von Selbstladewaffen, bei dem der Abzug das Schloss (Hahn oder Schlagstück) spannt und dann bei weiterem Durchziehen den Schuss auslöst. Bei einem Revolver wird auch die Trommel um eine Kammer weitergedreht. Double Action Only (DAO) bedeutet, dass man die Waffe nicht vorspannen kann, also kein Single-Action-Modus möglich ist.

Single Action (SA) bedeutet, dass man den Hahn (oder ein Schlagstück) spannt, bevor man den Abzug betätigt. Der Abzug führt also nur noch eine Aktion durch, nämlich das Auslösen des Schusses. Vorteil: Der Abzugswiderstand wird geringer und der Abzugsweg kürzer, was der Schusspräzision zu Gute kommt.

 

Aufschießendes System: Der Verschluss ist geschlossen und die Patrone bereits im Patronenlager. Der Abzug löst dann nur noch den Schlagbolzen bzw. Hammer aus. Vorteil: Keine große Massebewegung vor der Schussauslösung, die sich auf die Waffe übertragen kann. Durch die ruhigere Auslösung erhält man eine bessere Grundpräzision.

Zuschießendes System: Der Verschluss ist offen und die Patrone derweil noch in der Zuführung/Magazin. Das Betätigen des Abzugzüngels löst den Verschluss aus, dieser schließt sich, die Patrone wird dabei zugeführt und dann unmittelbar deren Zündung ausgelöst. Nachteil: Durch diese Art der Zündung erfolgt eine signifikante Waffenbewegung. Vorteil: Diese Konstruktion kommt mit weniger Bauteilen aus, als es bei aufschießenden Systemen der Fall ist.

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Bild unten: Mündungsansicht mit starrem Balkenkorn auf hohem Kornträger und schützendem Korntunnel. Die Mündungsschraube (muzzle cap) ist bei der Schreckschusswaffe nicht abschraubbar. Ein Mündungsgewinde für einen Becher zum Abschuss von Pyromunition ist nicht vorhanden.

                                                    

Bilder unten: Das Kimmenbauteil ist mit einer verschieden hohen Doppelkimme für die Höhenjustierung ausgerüstet. Das hintere Kimmenblatt lässt sich bei Bedarf umlegen.

Bilder unten: Die manuelle Sicherung befindet sich unten am Griffstück. Es handelt sich um einen Drehknopf mit Rändelrand. Auf dem Foto unten befindet er sich Position “fire”. Der aufgeprägte Doppelpfeil zeigt in Mündungsrichtung, an den Seiten zeigt das “F” für “fire” dem Schützen die Feuerbereitschaft an.

                            

                              

Fotos unten: Das Ausklappen des Anschlagschafts mit Schulterstütze

 

Bild unten: Durch drücken des Magazinauswerfers wird das Stangenmagazin freigegeben und kann aus dem Schacht entnommen werden.

Fotos unten: Das Aufmunitionieren des 24 Kartuschen (Kaliber 9 mm P.A.K.) fassenden Stangenmagazins. Oben ohne Hilfsmittel, unten unter Zurhilfenahme der praktischen Ladehilfe, welche der Waffe beiliegt. So kann man den Gegendruck der strammen Magazinfeder deutlich leichter beherrschen.

 

Fotos unten: Der Kammergriff in gesicherter Position (Bild links) und freigegeben im Foto rechts.

                          

Fotos unten: Die “MP40” Kaliber 9 mm P.A.K. im Einsatz. Die Waffe kann nicht wie das Original mit Dauerfeuer oder Feuerstoß geschossen werden, sondern ist ein reiner Halbautomat, wo jeder Schuss einzeln per Abzugsbetätigung ausgelöst werden muss. Der Schütze sollte die Waffe dabei nicht - wie hier gezeigt - durch Halten am Einsteckmagazin unterstützen, sondern oberhalb am Magazinschacht bzw. hinter dem Magazinschacht am System greifen. Anderenfalls könnten u. U. Zuführungsstörungen der Munition auftreten.

Im Gegensatz zum “scharfen” Original, welches mit einem zuschießenden System arbeitet (Beschreibung siehe oben) verfügt die “GSG MP40” über ein aufschießendes System. D. h., die Schussabgabe erfolgt bei geschlossenem System.

Bild oben: Der Druck der Pulvergase katapultiert den Verschluss zurück, wobei der in den Patronenrand greifende Auszieher die Patronenhülse soweit mit zurücknimmt, dass sie vom Auswerfer nach rechts durch das Hülsenauswurffenster ausgeworfen wird.

Bild unten: Blick in das geöffnete Hülsenauswurffenster der “MP40” 9 mm P.A.K..

Fotos unten: Demontage der “MP40”

                      

                    

 

“GSG MP40” im Kaliber .22 LR   (Auszüge aus der Bedienungsanleitung)

 

GUNIMO

Dezember 2015 / Februar 2016 / Dezember 2016