ERMA EGP 45

ERMA EGP 45

Hersteller: ERMA-Werke, Waffen- und Maschinenfabrik GmbH, 8060 Dachau

Fertigung: Made in Germany

Modell: “EGP45”  (auch “Torro 45”)

PTB-Nr.: 398 (ab 1985)   (frühere PTB-Nummer bei Zulassung 1982: 297)

Beschusszeichen: Nitrobeschuss, Beschussamt Mellrichstadt, “KD” (“K”=9 “D”=3 -> Jahr 1993)

Vorbild optisch: “Colt Officer’ s ACP”

Vorbild technisch: “Walther PP / PPK”

Baugleiche SSW-Modelle mit Marktnamen: “Crosman PK”, “IWC (IWG) Officer”)

Serien-Nr.: 021615

System: Selbstlader, Reizstoff-/Signalpistole

Kaliber: 8 mm Knall

Magazinkapazität: 8 Patronen

Abzug: Spannabzug, Double Action (DA) / Single Action (SA)

Lauflänge: 84 mm

Sicherung: Schlagbolzensicherung (Walzensicherung) manuell (linksseitig)

Visierung: Visierlinie 118 mm

Länge: 160 mm

Höhe: 115 mm

Breite: 28 mm

Gewicht: 586 g (leer)

    

Ausführung: Zinkgussgriffstück und Schlitten brüniert - Kunststoffgriffschalen schwarz - Stahlblechmagazin - Bedien- und Funktionsteile überwiegend Stahl (z. B. Lauf, Schlagbolzen, Stoßboden, Sicherungshebel, Aus- zieherkralle). Pistole war auch mit Holzgriffschalen erhältlich.

Lieferumfang: Waffe, Signalbecher, Reinigungsbürste, Bedienungsanleitung im Kunststoffkoffer.

Bewertung: Technisch und optisch sehr saubere Verarbeitungsqualität.

Funktionstest: Lediglich mechanische Funktion geprüft, keine Schusstests mit Munition durchgeführt. Waffe hat im DA-Modus (Spannabzug) einen sehr hohen Abzugswiderstand, SA sehr weich und leichtgängig.

Bemerkungen: Der Firmenname “ERMA” leitet sich ab von “Erfurter Maschinenfabrik”, die Modellbezeichnung “EGP” steht für “ERMA” Gaspistole.

Preis 1993: 293,- DM Listenpreis   (Sonderpreis als Auslaufmodell 169,- DM “Kettner”, Köln, 1999, “Frankonia”- Katalog 159,- DM, Ersatzmagazin 38,- DM)

Rechtliches: Besitz der Waffe frei ab dem vollendeten 18. Lebensjahr. Öffentliches Führen nur erlaubt mit dem “Kleinen Waffenschein”, zwingend in Verbindung mit einem gültigen Personaldokument (Ausweispapiere).

Zur Bedienungsanleitung ---> klick

 

Katalogabbildung unten: “IWC/IWG Officer”, Baugleich mit “EGP 45”. Vielen Dank an “Kolibri” für die Einsendung des Katalogauszuges.

Die folgenden Fotos und Infos zur “IWC/IWG-Officer” wurden mir von Holger S. zur verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!

    

    

Produziert wurden die ausschließlich zwischen 1993-94. Von den schwarz gebeizten gab es nur sehr wenige am Anfang der Produktion. Der Großteil ist vernickelt. Neben den schwarzen Plastikgriffschalen wurden auch sehr wenige mit Nußbaumgriffschalen mit Fischhaut ohne Erma-Logo und mit Perlitt-Griffschalen ausgeliefert. Während aus lizenzrechtlichen Gründen die Waffen in den späteren Prospekten mit IWG-Beschriftung gezeigt werden, haben alle Realstücke ausschließlich IWC-Beschriftung.

 

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Das optische Vorbild:

“Colt Officer’ s ACP”

Es handelt sich hierbei um eine semi-automatische SA-Pistole im Kaliber .45 ACP, die von ihrem Design her an eine geschrumpfte “Colt 1911 A1” erinnert. Ihre Maße: Länge 19 cm, Gewicht 960 g, Lauflänge 8,9 cm. Die Pistole ist in verschiedenen Ausstattungsvarianten erhälltlich. Im Handel erschien sie 1985.

    

    

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Begrifferläuterungen:

“Double Action” (DA) beschreibt einen sogenannten Spannabzug von Selbstladewaffen, bei dem der Abzug das Schloß (Hahn oder Schlagstück) spannt und dann bei weiterem Durchziehen den Schuss auslöst. Bei einem Revolver wird auch die Trommel um eine Kammer weitergedreht.
Double Action Only (DAO) bedeutet, dass man die Waffe nicht vorspannen kann, also kein Single-Action-Modus möglich ist.

”Single Action” (SA) bedeutet, dass man den Hahn (oder ein Schlagstück) vorher manuell spannt, bevor man den Abzug betätigt. Der Abzug führt also nur noch eine Aktion durch, nämlich das Auslösen des Schusses. Vorteil: Der Abzugswiderstand wird geringer und der Abzugsweg kürzer, was der Schusspräzision zu Gute kommt.

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Bilder unten: Mündungsansicht mit Laufsperre und Innengewinde für die Aufnahme des Signalbechers.

                

Fotos unten: Der linksseitig angebrachte Sicherungshebel. Bild links: Waffe = gesichert, rechts: Waffe ent- sichert (und Hahn gespannt).

    

Fotos unten: Bei entsicherter Pistole ist der Schlagbolzen für den gespannten Hahn frei erreichbar. Im ge- sicherten Zustand wird der Schlagbolzen von einer Walze abgeschirmt.

                              

Fotos unten: Bei vorgespanntem Hahn (SA-Modus) verkürzt sich der Abzugsweg deutlich (Bild rechts unten). Der Abzugswiderstand ist dadurch erheblich geringer.

    

    

Fotos unten: Blick in das geöffnete Hülsenauswurffenster bei zurückgezogenem Schlitten (Bild oben rechts).

    

    

Fotos unten: Entnehmen des 8 PAtrobeb fasenden Stahlblechmagazins. Das Magazin wird durch den Halter am Griffboden im Schacht fixiert.

    

Fotos unten: Der Abzugsbügel fungiert gleichzeitig auch als Demontagehebel. Zieht man ihn nach unten, kann die Waffe zerlegt werden.

 

Fotos unten: Wie Eingangs erwähnt ist die “EGP 45” technisch eher an die “Walther PP/PPK” angelehnt. Deut- lich wird dies anhand der u. g. Vergleichsbilder einer “Walther PP” (UMAREX), Cal.9 mm P.A.K.

    

 

 

 

GUNIMO

Juli/August 2013