Colt Government 1911 A1 Gold Edition

Colt Government 1911 A1 “Gold Rush Edition”

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Gold: Nichtmagnetisches und doch anziehendstes aller Metalle. (Zitat, Fritz Kornfeld, Chemiker)

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Hersteller: UMAREX Sportwaffen GmbH & Co. KG (Arnsberg)  www.umarex.com

Fertigung: Made in Germany

Modell: Colt Government 1911A1   (Lizenzfertigung)

Sonderedition: “GRE” (Gold Rush Edition)

PTB-Nr.: 774

Beschusszeichen: Nitrobeschuss, Beschussamt Köln, “BD” (“B”=1  “D”=3 -> Jahr 2013)

    

Serien-Nr.: L 130917448

System: Selbstlader, Reizstoff-/Signalpistole

Kaliber: 9 mm P.A.K.   (Munition mit NC-Pulver empfohlen)

Magazinkapazität: 8 Patronen

Abzug: Single Action (SA)

Lauf: Stahlrohr mit Laufsperre, Druckgussmantel (umspritzt)

Lauflänge: 129 mm

Sicherung: Schlagbolzensicherung manuell (linksseitig), sperrt die Abzugsmechanik und den Schlittenrücklauf

Visierung: Visierlinie 165 mm

Länge: 220 mm

Höhe: 140 mm

Breite: 33 mm

Gewicht: 980 g (leer)

Ausführung: Spritzgusskorpus vergoldet - Holzgriffschalen schwarz lackiert - Stahlblechmagazin - Bedien- und Funktionsteile überwiegend Zinkguss, teilweise Stahl (z. B. Auszieherkralle, Schlagbolzen) - Schlittenfanghebel vorhanden, aber ohne automatische Funktion, sondern Schlittensprerrung durch entleertes Magazin.

Lieferumfang: Waffe, Signalbecher, Reinigungsbürste, mehrsprachige Bedienungsanleitung im Kunststoffkoffer.

Bewertung: Hochwertige Optik durch saubere Verarbeitungsqualität und edles Goldfinish. Wenige, marginale Unebenheiten in der Gussoberfläche vorhanden.

Funktionstest: Lediglich mechanische Funktion geprüft, kein Schusstests mit Munition durchgeführt.

Preis 2013: ca. 200,- EUR

Rechtliches: Besitz der Waffe frei ab dem vollendeten 18. Lebensjahr. Öffentliches Führen nur erlaubt mit dem “Kleinen Waffenschein”, zwingend in Verbindung mit einem gültigen Personaldokument (Ausweispapiere).

    

Hinweis: Im Gegensatz zur Katalog-Ankündigung (siehe oben) weist die ausgelieferte Version keinen vergrößerten Magazinhalter auf, sondern eine Standardausführung (Foto unten).

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“Ein Optimist kauft Gold und Silber, ein Pessimist Konserven.” (Anlegerweisheit)   ;-)

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Griffschalen

Die Pistole ist mit schwarz lackierten Holzgriffschalen ausgestattet, welche die edle Optik der Waffe abrunden und sich perfekt mit den schwarz gefärbten Bedienteilen ergänzen.

 

Kompensator-Fake

Der Schlitten ist in Mündungsnähe oberhalb per Einfräsung geschlitzt um eine Kompensatorfunktion zu suggerieren und der Pistole einen dezent sportlichen Akzent mitzugeben (Bild unten).

 

Mündungsansicht / Laufsperre / Signalbecher

Neben vielen Sicherheitsauflagen der Physikalisch-Technischen-Bundesanstalt” (PTB) für Schreckschuswaffen ist eine der markantesten sicherlich die sogenannte Laufsperre. Dabei handelt es sich um meist mehrteilige Verbauungen des Innenlaufs, bestehend aus einer sehr harten Stahlsorte. Was zum Einen die unseligen „Bastler“ von ihrem illegalen Tun abhalten soll, dient zum Anderen auch elementar der Funktion der Waffe. Ohne den durch die Laufverbauung erhöhten Gasstaudruck, würde das Repetieren des Schlittens nicht einwandfrei funktionieren, da aus den Platz-/Gaspatronen kein Projektil verschossen wird, dass den Lauf zur Mündung hin abdichten würde.

    

    

    

 

Sicherung

Mit dem linksseitig am Griffstück bedienbaren Schwenkhebel wird die Schlagbolzensicherung und Schlittensperre in Kraft gesetzt, bzw. die Pistole wieder entsichert. Fotos unten: In der oberen Position (“Safe”) wird die Abzugsmechanik blockiert. Abzugszüngel und schlitten können nicht nach hinten gezogen werden. Die Zündung einer im Patronenlager befindlichen Munitionskartusche wird somit zuverlässig verhindert. Der Hahn lässt sich aber noch spannen. - Foto unten rechts: Sicherungshebel in Position “Fire”. Die Waffe ist schussbereit.

    

    

 

Hahn / Schlagbolzen / Abzug

  

Die drei folgenden Fotos zeigen den Hahn der “1911 A1” in seinen drei möglichen Positionen. Unten links: Hahn anliegend. Unten rechts: Hahn in einer Rastposition mit Abstand zum Schlagbolzen. Diese Position dient als Fallsicherung.

    

Fotos unten: Vorgespannter Hahn, Schussauslösung im Single-Action-Modus.

    

Fotos unten: Der Hahn lässt sich wahlweise entweder durch das Zurückziehen des Schlittens (Bild unten links) spannen, oder per Daumen vorspannen. Im Schießbetrieb übernimmt die Selbstladefunktion das Hahnspannen.

    

Begrifferläuterungen:

"Double Action" beschreibt einen sogenannten Spannabzug von Selbstladewaffen, bei dem der Abzug das Schloss (Hahn oder Schlagstück) spannt und dann bei weiterem Durchziehen den Schuss auslöst. Bei einem Revolver wird auch die Trommel um eine Kammer weitergedreht.
Double Action Only (DAO) bedeutet, dass man die Waffe nicht vorspannen kann, also kein Single-Action-Modus möglich ist.

“Single-Action“ bedeutet, dass man den Hahn (oder ein Schlagstück) vorher spannt, bevor man den Abzug betätigt. Der Abzug führt also nur noch eine Aktion durch, nämlich das Auslösen des Schusses. Vorteil: Der Abzugswiderstand wird geringer und der Abzugsweg kürzer, was der Schusspräzision zu Gute kommt.

Fotos unten: Blick in das leere Patronenlager bei geöffnete Hülsenauswurffenster. Der Schlitten ist mittels Fanghebel gesperrt. Gut erkennbar ist das eingesetzte, unbestückte (leere) Stahlblechmagazin.

    

 

Schlittenfang

  

Die “Colt Government”-Pistole von UMAREX in der vorliegenden Version verfügt über zwei unterschiedliche Schlittenfangmethoden: Die beim Schießen automatisch erfolgende Verschlusssperre bewerkstelligt das leere Magazin. Nach Abgabe des letzten Schusses sperrt dieses den Schlittenvorlauf. Der eigentliche Schlittenfanghebel bleibt dabei ohne Funktion. Dieser kommt nur manuell zum Einsatz. Das heißt: Der Schlitten muss von Hand weiter nach hinten gezogen und der Fanghebel in die Raste am Schlitten gedrückt werden (Foto unten), was natürlich in dieser Form kein originalgetreuer Vorgang ist. Nun kann das Magazin per Knopfdruck (Magazinhalter am Griffstück hinter dem Abzug) herausgenommen werden.

  

  

 

Demontage

Vor der Demontage sollte die Waffe unbedingt entladen und möglichst gesichert sein.

    

    

Auch der Schlittenfanghebel kann herausgenommen werden:

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”Wo man mit goldenen Büchsen schießt, da hat das Recht sein Schloss verloren.”

Quelle: Karl Simrock, Die deutschen Sprichwörter. Sprichwort 3834 (Sinn: Bestechlichkeit des Richters)

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Meinung

Das Modell “Colt Government 1911 A1” ist mit seinem zeitlosen Design ein absoluter Klassiker und darf im Hinblick auf seine über hundert Jahre alte Geschichte wohl mit Fug und Recht als “legendär” bezeichnet werden. Wegen ihrer großen Beliebtheit wird die Waffe dann gerne auch für Sondermodell-Auflagen hergenommen. Mit diesem “Goldstück” hat UMAREX den Liebhabern dieser Pistole mal wieder einen Appetithappen vorgesetzt, an dem man als Sammler nur ungern vorbeigehen mag. Sicher ist die Pistole in dieser Ausführung eher, oder besser ausschließlich, als Schmuck- und Vitrinenstück anzusehen, denn als schnöder SSW-Gebrauchsgegenstand (weshalb ich auf einen Schießtest verzichtet habe). Das Goldfinish mag manchem vielleicht zu protzig wirken und ist, wie alles im Leben, eine Geschmacksfrage über die sich ja immer vortrefflich - wenn auch sinnlos - streiten lässt. Eines ist jedoch unbestreitbar: Die “Gold Rush Edition” hinterläßt einen glänzenden Eindruck und Fettfinger beim Betasten lästige Abdrücke darauf. Ein geeignetes Putztuch also besser immer bereithalten. ;-)

 

Danksagung: Vielen Dank an die Firma “UMAREX Sportwaffen GmbH” (Arnsberg) für die freundliche Unterstützung!

 

GUNIMO

Mai 2013