ME Single Action Army

ME Single Action Army  “Peacemaker”

Anbieter: Fa. Cuno Melcher, Solingen

Hersteller: Fa. Weihrauch

System: LEP (Luftenergiepatrone)

Abzug: SAO

Cal.: 4,5 mm

Länge: 270 mm

Höhe: 131 mm

Breite: 41 mm

Gewicht: 1090 g ungeladen

Lauflänge: 132 mm (ca. 5“)

Kapazität: 6 Schuss

Vo: bis zu 160 m/s

AusfĂĽhrung: brĂĽniert, Stahltrommel, Holzgriffschalen

Ausführung: matt verchromt (Messepräsentationsstück, Version nie im Handel erhältlich)

Preis: 233,- €

Bemerkung: Der Revolver ist kein Umbau einer vormals scharfen Waffe, sondern gleich fĂĽr die LEP-Verwen- dung als Druckluftwaffe konzipiert.

      

Die Solinger Firma „ME“ (Cuno Melcher) hat sich u. a. auf den LEP-Umbau „scharfer“ Revolver, Pistolen und Gewehre spezialisiert. Der „ME S.A.A.“ ist allerdings kein solcher Umbau, sondern ist von vorneherein für die LEP-Technik ausgelegt. Der Rahmen stammt wohl vom 9 mm K Schreckschuss-Revolver „1873 Hartfort“. Weitere Modelle von „ME“ sind ebenso reine LEP-Konstruktionen: „ME 38 Magnum“ und „ME Bull Barrel" gehören z. B. dazu. Bis vor kurzer Zeit waren diese Modelle noch in Cal. 4,5 mm verfügbar, heute sind sie nur noch in Cal. 5,5 mm erhältlich.

      

Wenig bekannt ist die Tatsache, dass von den „ME“-LEP-Revolvern nur der „ME 38 Magnum“ von der Firma „Melcher“ selber produziert wird. Der „S.A.A.“ und der „Bull Barrel“ stammen hingegen aus dem Hause „Weihrauch“ und werden fertig montiert an „ME“ geliefert. (Dank an „OSTWOCK“). - Gut zu wissen, denn der Name „Weihrauch“ steht bekannter Maßen für solide Qualität, was auch die beiden „Peacemaker“ wiederum bestätigen, welche sich in meinem Besitz befinden.

      

Um zu verhindern, dass „scharfe“ Patronen in die Trommel geladen werden, sind die Wände der Trommelkammern in der vorderen Hälfte verengt. Der Lauf ist am Rahmen mit zwei Bolzen verstiftet, um Bastlern das Handwerk zu legen. Von der Zulassung durch das Bundeskriminalamt (BKA) ist gefordert, dass die Trommel des Druckluftrevolvers nicht herausnehmbar ist. Aus diesem Grund ist die Trommelachse doppelt verstiftet.

      

Der S.A.A. besitzt, wie viele Westernwaffen, ein Single-Action-System. Der Hahn muss vor jedem Schuss von Hand vorgespannt werden, um dann durch den Abzug ausgelöst werden zu können. Der Hahn hat zwei Rasten: Erstens die Laderaste: Der Hahn ist nach vorne blockiert und der Abzug gesperrt. Die Trommel lässt sich frei drehen. Zweitens die Schussraste: In dieser hinteren Raste genügt ein Druck auf den Abzug und der Schuss wird ausgelöst. Der Hahn sollte nur dann in diese Stellung gebracht werden, wenn die Absicht besteht zu schießen.

      

Um die Waffe zu laden den Hahn in die erste Rastung bringen. Die Ladeklappe auf der rechten Seite des Revolvers nach rechts wegschwenken. Die Trommel mit der Hand weiter drehen und die Kammern nacheinander füllen. Anschließend den Hahn in die hintere Raste ziehen und mit dem Daumen festhalten. Durch Betätigen des Abzuges, bei gleichzeitigem fixieren des Hahns, diesen dabei in die Ruheposition bringen. Die Waffe ist nun entspannt und geladen. Vor der Schussabgabe den Hahn in die hintere Position bringen.

          

Das Entladen der abgeschossenen Patronen erfolgt mittels der Auswerferstange unter dem Lauf. Der Hahn wird dazu in die erste Raste gebracht, und die Ladeklappe geöffnet. Die Stange des Auswerfers in Richtung Patronenlager schieben, bis die Hülse herausfällt. Der Auswerfer gleitet federbelastet wieder in die Ausgangsposition zurück. Von Hand die Trommel weiterdrehen und jedes Trommellager wie beschrieben entleeren. Die empfindlichen Patronen sorgfältig behandeln und möglichst beim Entladen nicht auf den Boden fallen lassen.

    

Bei voll aufgepumpten Patronen (8 Pumpstöße) erreicht der S.A.A. eine Mündungsgeschwindigkeit von bis zu 160 m/s. Allerdings ergeben sich subjektiv verspürt doch einige Geschwindigkeitsschwankungen bei gleicher Ladung. Der Schussknall ist recht laut und eindrucksvoll, also eher weniger gut für die Etagenwohnung geeignet, wenn man plant länger dort wohnen zu bleiben.

          

Die Präzision des Revolvers auf den üblichen Zimmerdistanzen von 5 – 8 m ist recht ordentlich (dies ist auch der Entfernungsbereich für den er konzipiert wurde), wenngleich die „Visierung“ eher das Grobe „Mündung in die Zielrichtung halten“ erlaubt. Hier handelt es sich ja auch nicht um eine Präzisionswaffe, sondern um einen Western-Action-Revolver. Diesen Action-Status kann er wegen der sehr umständlichen Füllmethode der Patronen allerdings nur bedingt erfüllen.

      

Fazit: Beim „ME S.A.A.“ handelt es sich um eine sehr sauber verarbeitete Druckluftwaffe im Western-Stil. Sie besitzt sehr schöne Holzgriffschalen, und das laute „Klicken“ beim Spannen des Hahns ist wie Musik in den Ohren eines jeden Westernfans. In vielen einschlägigen Filmen eine beliebte Geräuschkulisse des Tontechnikers, wenn laut Drehbuch mal wieder die Revolver „sprechen“ sollen. Wegen der aufwändigen, langwierigen und u. U. kraftintensiven (Handpumpe) Ladetechnik ist die Waffe wohl eher etwas fĂĽr die Vitrine von Westernwaffen-Fans, als eine CO2-Revolver-Konkurrenz fĂĽr das ActionschieĂźen. Wegen der hohen Kosten bei der Anschaffung der Waffe und dem zum SchieĂźen benötigten Equipment (Waffe= 233.-  €, Handpumpe= 100,-  €, 6 Patronen= 55,-  €), sollte die Kaufentscheidung sehr gut ĂĽberlegt sein. 

 <<<klicken<<< Bericht ĂĽber die LEP-Technik

    

 Bild links: ME S.A.A. mit ME 38 Magnum (links)

GUNIMO

September 2002