Leuchtpunkt-Zielgerät / Red Dot / Point Sight / Aimpoint
...und es werde Licht!
Leuchtpunkt-Zielgerät, Red Dot, Point Sight oder Aimpoint (*, viele Bezeichnungen die alle eines meinen: Ein optisches Anbauteil zur
schnelleren Zielerfassung. Damit ist der Einsatzzweck klar bestimmt: Das Action-Shooting mit mehrschüssigen Waffen, analog zu den Regeln der „International Practical Shooting Confederation“ kurz „IPSC“. Auf einer
Einzelladerwaffe macht eine solche Zielhilfe also im Prinzip wenig Sinn, denn schnelle Schussfolgen sind damit technisch ohnehin ausgeschlossen.
(* Aimpoint = schwedische Firma, diese Bezeichnung wird im Sprachgebrauch aber mittlerweile allgemein für Leuchtpunktzielgeräte
verwendet)
Während man für Red Dots an scharfen Waffen durchaus größere Geldbeträge aufwenden muss, da die Teile deren Rückschlag verkraften
müssen und eine dieser Belastung entsprechende Bauart aufweisen müssen, sind die Zielgeräte für prellschlagfreie CO2-Waffen preislich doch wesentlich günstiger zu bekommen. Aber auch in dieser Kategorie sind erhebliche
Qualitätsunterschiede zu verzeichnen.
Im Gegensatz zu einem Zielfernrohr vergrößert ein Point Sight bei Durchsicht das Ziel nicht, sondern erleichtert, besser als die offene
Visierung, die rasche Zielerfassung. Damit das anvisierte Ziel auch wirklich präzise erfasst werden kann, sollte der Leuchtpunkt weder zu groß, noch zu hell sein und einen scharfen Umriss haben. Besonders negativ macht es sich
bemerkbar, wenn neben dem eigentlichen Leuchtpunkt weitere Lichtreflexe auf der Glasscheibe sichtbar sind, oder eine Korona (Strahlenkranz) vom Red Dot ausgeht.
Um den Leuchtpunkt möglichst optimal auf die Umgebungshelligkeit einstellen zu können, ist eine mehrstufige Wahl der Leuchtstärke
besonders vorteilhaft. Es gibt Fabrikate die durchaus bis zu 11 Stufen anbieten. Damit aber überhaupt etwas erstrahlt ist in der Regel der Batteriebetrieb mittels Knopfzelle erforderlich. Je nach Leistungsabnahme und
Batterieart nicht unbedingt ein billiger Spaß. Es gibt aber auch Modelle, die ganz ohne Stromversorgung auskommen und mittels umgebungslichtbündelnder Kunststoff-Leuchtstäbe arbeiten, was aber dann durchaus wieder andere
Nachteile mit sich bringt.
Die meisten Red Dots sind für die Montage auf eine 11-mm-Prismenschiene vorgesehen, welche Luftgewehre
in der Regel von Hause aus mitbringen (Bild oben). Bei Kurzwaffen hingegen sind dazu meist mehr oder minder aufwändige und teils teure Zusatzmontageteile erforderlich. Die Katalogauszüge (unten und im Anschluss an
den Vergleichtest) zeigen eine Auswahl verschiedenster Lösungen.
Zwei empfehlenswerte Leuchtpunktvisiere von Walther (UMAREX):
“Walther Top Point” Leuchtpunktvisier (LPV) (Red Dot)
Bei diesem elektronischen Rot-Punkt-Visier (RPV) wird der rote Zielpunkt auf die Linse in der Zielebene projiziert. Die
Zielmittel Kimme und Korn werden damit überflüssig und man kann mit beiden geöffneten Augen zielen.
Technische Daten:
Bezeichnung: „Walther Top Point“
Typ: elektronisches RPV ohne Vergrößerung mit 12 Helligkeitsstufen
Punktgröße: 10 MOA (Minute Of Angel)
Oberfläche: matt schwarz eloxiert
Rohrdurchmesser: 30 mm
Objektivdurchmesser: 24 mm
Gesamtlänge: 138 mm
Gewicht incl. Montageringen: 210 g
Spannungsversorgung: 3 V Lithiumbatterie CR 2032
Lieferumfang (Zubehör): 1 Satz Montageringe mit 30 mm Durchmesser und Inbusschlüssel (Innensechskant),
Staubschutzkappen, Lithiumbatterie 3V CR 2032.
Die mitgelieferten Montagefüße passen für Prismenschienen (22 mm breit) mit „Weaver“-Profil. Für die Montage an Waffen
ohne integrierte „Weaver“-Schiene ist ein Adapter oder eine „Bridge“-Montage erforderlich.
UMAREX (Walther) benennt für seine CO2-Waffen folgende Artikelnummern für passende Adapter:
Adapter-Nr.: 416.115 Walther CP 88
Adapter-Nr.: 417.115 Colt Government / Gold Cup
Adapter-Nr.: 419.115 Beretta 92 FS
Adapter-Nr.: 448.108 Smith & Wesson 586/686
Montage: Das Rotpunkt-Visier wird so auf die Waffe montiert, dass sich die Höhenverstellschraube oben und die
Seitenverstellschraube an der rechten Seite befindet. Beim Schießen sollte ein Mindestabstand von 7,5 cm zwischen Auge und Okular eingehalten werden.
Stromversorgung/Batterie: Die Stromversorgung des LPV erfolgt durch eine Lithium-Batterie mit 3 Volt Spannung (CR
2032 oder gleichwertig). Zum Einsetzen der Batterie wird der Batteriefachdeckel (am Ein-/Aus-Schalter) mit einem passenden
Werkzeug (z.B. Münze) abgeschraubt. Dabei den geränderten Teil des Drehknopfes festhalten. Batterie mit dem Pluspol (+) nach oben einsetzen.
Bedienung: Der kombinierte Ein-/Aus-Schalter sowie Helligkeitsregler befindet sich oben auf dem Visier. In Position „0“ ist es
ausgeschaltet, in den Positionen „1-11“ wird ein Leuchtpunkt mit unterschiedlicher Intensität auf die Linse projiziert. Mit aufsteigender Ziffer wird der Lichtpunkt heller/größer.
Visierverstellung/Justierung: Die Schutzkappen der Stellschrauben entfernen, LPV einschalten. Zur Veränderung der
Treffpunktlage der Waffe nun die Stellschrauben in die gewünschte Richtung drehen. Jeder Klick bei der Visierverstellung
verändert die Treffpunktlage um 1/3 MOA*. Dies entspricht einer Rastverstellung von 0,93 mm auf 10 m bzw. um 9,3 mm auf 100 m.
*(MOA „Minute Of Angel“ bedeutet Winkelminute. 1 MOA entspricht 1 Inch auf 100 Yards oder 25,4 mm auf 91,44 m Schussdistanz.)
Verstellung der Visierung:
Bei Hochschuss: Höhenstellschraube gegen den Uhrzeigersinn drehen
Bei Tiefschuss: Höhenstellschraube im Uhrzeigersinn drehen
Bei Rechtsschuss: Seitenstellschraube gegen den Uhrzeigersinn drehen
Bei Linksschuss: Seitenstellschraube im Uhrzeigersinn drehen
Nach korrekter Einstellung lässt sich die Waffe beim Schießen problemlos auf das Ziel ausrichten. Dabei immer auf den
günstigsten Helligkeitswert je nach Umgebungsbeleuchtung achten.
Pflege und Reinigung: RPV vor Schlageinwirkung und stoßartigen Belastungen schützen. Im Zweifelsfall ist die Einstellung
des Leuchtpunktes zu überprüfen. Das Gehäuse und die Objektivfassung können bei Bedarf mit einem weichen sauberen Tuch
von Staub und Schmutz gereinigt werden. Evtl. das Tuch mit etwas Waffenöl benetzen. Mit einem weichen Objektivpinsel lässt sich Staub vom Objektiv entfernen mit einem Objektivreinigungstuch (ggf. angefeuchtet mit
Objektivreinigungsflüssigkeit) können z.B. Fingerabdrücke oder Schmutz beseitigt werden.
“Walther Top Point 3” Leuchtpunktvisier (LPV) (Red Dot)
Bei diesem elektronischen Rot-Punkt-Visier (RPV) wird der rote Zielpunkt auf die Linse in der Zielebene projiziert. Die
Zielmittel Kimme und Korn werden damit überflüssig und man kann mit beiden geöffneten Augen zielen.
Technische Daten:
Bezeichnung: „Walther Top Point 3“
Typ: elektronisches RPV ohne Vergrößerung mit stufenloser Helligkeitsregelung
Oberfläche: matt schwarz
Objektivdurchmesser: 32 mm
Gesamtlänge: 197 mm
Gewicht incl. Montageringen: 265 g
Spannungsversorgung: 3 V (2x 1,5 V – AG 13, LR44 oder gleichwertige)
Lieferumfang (Zubehör): „Weaver“-Montage, integrierte Staubschutzkappen, 2 Knopfzellen „AG 13“, Inbusschlüssel
(Innensechskant)
Montage: Zum LPV gehört ein Montagefuß, mit dem das Visier auf der „Weaver“-Schiene der Waffe befestigt wird. Dazu
Klemmschrauben lösen und LPV mit den Montagefüßen auf die Schiene schiebenh. Das Rotpunkt-Visier wird so auf die Waffe
montiert, dass sich die Höhenverstellschraube oben und die Seitenverstellschraube an der rechten Seite befindet. Klemmschraube festziehen. Beim Schießen sollte ein Mindestabstand von 7,5 cm zwischen Auge und Okular eingehalten
werden.
Stromversorgung/Batterie: Die Stromversorgung des LPV erfolgt durch zwei Batterien (Knopfzellen) mit je 1,5 Volt
Spannung (AG 13, LR 44 oder gleichwertig). Zum Einsetzen der Batterien wird der Batteriefachdeckel abgeschraubt. Batterie mit dem Pluspol (+) nach oben einsetzen.
Bedienung: Der kombinierte Ein-/Aus-Schalter sowie Helligkeitsregler befindet sich oben auf dem Visier. Wenn das Visier
eingeschaltet ist, wird ein roter Lichtpunkt auf die Linse projiziert. Mit dem Ein-/Aus-Schalter kann man stufenlos die Helligkeit einstellen.
Visierverstellung/Justierung: Die Schutzkappen der Stellschrauben entfernen, LPV einschalten. Zur Veränderung der
Treffpunktlage der Waffe nun die Stellschrauben in die gewünschte Richtung drehen. Jeder Klick bei der Visierverstellung verändert die Treffpunktlage um 1/4 MOA*.
*(MOA „Minute Of Angel“ bedeutet Winkelminute. 1 MOA entspricht 1 Inch auf 100 Yards oder 25,4 mm auf 91,44 m Schussdistanz.)
Verstellung der Visierung:
Bei Hochschuss: Höhenstellschraube im Uhrzeigersinn drehen
Bei Tiefschuss: Höhenstellschraube gegen den Uhrzeigersinn drehen (UP)
Bei Rechtsschuss: Seitenstellschraube im Uhrzeigersinn drehen (Pfeilrichtung)
Bei Linksschuss: Seitenstellschraube gegen den Uhrzeigersinn drehen
Nach korrekter Einstellung lässt sich die Waffe beim Schießen problemlos auf das Ziel ausrichten. Dabei immer auf den
günstigsten Helligkeitswert je nach Umgebungsbeleuchtung achten.
Pflege und Reinigung: RPV vor Schlageinwirkung und stoßartigen Belastungen schützen. Im Zweifelsfall ist die Einstellung
des Leuchtpunktes zu überprüfen. Das Gehäuse und die Objektivfassung können bei Bedarf mit einem weichen sauberen Tuch
von Staub und Schmutz gereinigt werden. Evtl. das Tuch mit etwas Waffenöl benetzen. Mit einem weichen Objektivpinsel lässt sich Staub vom Objektiv entfernen mit einem Objektivreinigungstuch (ggf. angefeuchtet mit
Objektivreinigungsflüssigkeit) können z.B. Fingerabdrücke oder Schmutz beseitigt werden.
Waffe nur mit geschlossenen Kappen lagern, um die Linse vor Staub und anderen Verunreinigungen zu schützen. Die
integrierten Schutzkappen werden für den Gebrauch des LPV einfach hochgeklappt.
Red Dots der unteren Preiskategorie:
Ein eher dunkler Punkt beim Händling der „Einleuchter“ ist die Justierung in der Einschießphase. Ohne Werkzeug
geht da vielfach nichts und fast immer ist dann der Kreuzschlitz-Schraubendreher gefragt, um dem Leuchtpunkt auf der Linse den richtigen Platz zuzuweisen. Stufenlose Rändelschrauben sind da praktisch
schon Luxus. Eine Klickrastung wie beim Zielfernrohr, oder einer guten offenen Mikrometervisierung sucht man in der unteren Preisklasse leider meistens vergeblich.
Bild oben: Das “tasco”-Red Dot ist hier auf eine 11-mm-Schiene der Marke “UMAREX” montiert. Es handelt sich
dabei um ein Zusatzbauteil für die CO2-Waffen-Kollektion dieses Herstellers. Die Montage erfolgt denkbar einfach, indem man das Kimmenbauteil der offenen Visierung zunächst entfernt und gegen diese Schiene
austauscht. Die Befestigung erfolgt nach Einschub mittels zweier Inbus-Madenschrauben.
Die drei Testkandidaten der unteren Kategorie im Vergleich, lassen leider nicht gerade die helle Freude aufkommen:
Platz 1: (-+) Daisy „ELECTRONIC POINT SIGHT“ (Made in China)
(-) nur einstufiger Helligkeitsschalter
(+) in heller Umgebung sauberer Leuchtpunkt
(-) im Dämmerlicht eines z.B. schlechtbeleuchteten Kellerraumes zeigen sich viele störende
Lichtreflexe auf der Glasscheibe
Beurteilung: eingeschränkt brauchbar
Platz 2: (-) Tasco „EZ SIGHT“ (Made in Korea)
(-) nur einstufiger Helligkeitsschalter
(-+) bei hellem Umgebungslicht zeigt sich ein nicht zu gleißender Punkt, leider mit leichter
Korona
(-) bei Dämmerlicht zu heller, strahlender Punkt
(+) vergleichsweise großer Durchmesser der Projektionsscheibe
(+-) geschlossene Optik die zwar vor Verunreinigungen schützt, aber leider störenden
Lichtreflexen Vorschub leistet
Beurteilung: nur sehr eingeschränkt brauchbar
Platz 3: (--) Crosman (ohne Typbezeichnung) (Made in China)
(-) zwar 2-stufiger Schalter, aber in beiden Stufen viel zu große Leuchtfläche („Punkt“ wäre
hier nicht die richtige Bezeichnung)
(--) sowohl bei heller als auch bei dunkler Umgebung zeigt sich kein sauber strukturierter Punkt,
sondern eine viel zu helle Leuchtfläche mit Korona, die in Stufe 2 das Ziel völlig überlagert.
Beurteilung: absolut unbrauchbar
Katalogauszüge:
GUNIMO
Juli 2003/Dezember 2005
|