Xisico XS-B3-1

XISICO XS-B3-1

          

Hersteller: “XISICO” - (Made in China)

Modell: “XS-B3-1”

Importeur: UMAREX (Arnsberg)

Vertriebsname: “Perfecta 47” (auch unter “BAM” und “Norconia” schon vermarktet)

    

Typ: Federdruck  / Seitenspanner / Einzellader

Antrieb: Druckluft

Kaliber: 4,5 mm Diabolo

Mündungsenergie: < 7,5 Joule

Serien-Nr.: - keine -

Länge: 900 mm (768 mm geklappt)

Höhe: 180 mm

Breite: 55 mm (70 mm geklappt)

Gesamtgewicht: ca. 3,2 kg

Lauflänge: 380 mm, gezogen

Visierlänge: 480 mm

Visierung: Höhenverstellbare Kimme, Korntunnel

Abzug: sehr hoher Widerstand, kein Vorzugsweg

Sicherheit: Drehknopf über dem Handgriff blockiert die Abzugsmechanik

Preis: ca. 100,- EUR

Beurteilung / Bewertung: Preisgünstiges aber auch sehr rustikales Luftgewehr aus chinesischer Fertigung. Es sind nur sehr wenige Plastikkomponenten verbaut, aber sowohl die Metall- als auch die Holzbauteile weisen teils recht grobe Bearbeitungsspuren auf. Die Waffe ist besonders für Liebhaber der Sturmgewehroptik recht interessant. Leider ist der Mehrlader mit Magazin im Vorderschaft aktuell nicht mehr im Programm (Bild unten rechts). Diesem werden allerdings erhebliche Funktionsstörungen bei der Geschosszufuhr nachgesagt.

Bemerkungen: Die Waffe wurde, eingeschlagen in einen Plastikbeutel, dermaßen eingeölt ausgeliefert, dass jede Ölsardine vor Neid erblasst wäre. In diesem Falle ist weniger manchmal eben doch mehr.

 

Der Klappschaft:

    

Durch Eindrücken des runden Knopfes am Klappschaft wird die Arretierung gelöst und der Anschlagschaft kann nach Rechts weggeschwenkt und dort eingerastet werden. Bild unten rechts: Die einzigen Plastikbauteile sind die Schalen am Anschlagschaft.

    

Bilder unten: Der Holzgriff ist braun lackiert. Viel Mühe hat man sich bei der Verarbeitung der Farbe wohl nicht gegeben.

    

Beim Vorderschaft sieht es zwar geringfügig besser aus, aber auch hier waren wohl eher Grobmotoriker am Werk. Die angebrachten Riemenösen wirken sehr zierlich, so als seinen diese ursprünglich für ein Spielzeuggewehr vorgesehen gewesen.

    

Der Sicherungshebel ist so gestaltet, dass er an einen Feuerwahlhebel erinnern. Das passt optisch sehr schön ins Bild. In waagerechter Position “0” links und rechts befindet er sich in Stellung “gesichert”. (Bilder unten)

        

Die Visierung:

Spartanisch aber sie funktioniert und passt damit perfekt zum Gesamterscheinungsbild der Waffe.

    

  

Der Abzug.

Minimalismus bei der Beschaffenheit, dafür Maximum beim Widerstand. Um es klar zu sagen: Der Abzug ist unterirdisch schlecht! Es gibt nicht den geringsten Vorzugsweg. Der Widerstand ist so hoch, dass ich beim ersten Testen noch annahm, die Sicherung sei noch in Kraft. Aber daran lag es leider nicht. Man ist nach dem Abfeuern etlicher Schüsse irgendwann versucht, den Abzug gleichzeitig mit Zeige- und Mittelfinger zu betätigen, um die Last zu verteilen und den Zeigefinger zu entlasten. ;-) - Entsprechend sehen dann auch die Trefferbilder aus.

    

Der Spannhebel ist rechtsseitig angebracht und in Ruheposition mit einer Klinke arretiert. Zieht man ihn nach hinten wird die Feder gespannt und die Ladeluke oben am System öffnet sich. So kann bequem ein Diabolo in den Laufansatz platziert werden. Beim Vorschwenken des Ladehebels zurück in die vordere Position schließt sich die Ladeluke wieder.

    

Der Gummiüberzug, der als Griff auf den Hebel gesteckt ist, hat keinen festen Sitz und neigt leider etwas zum Abrutschen. Man muss ihn sporadisch immer wieder zurückschieben. Forciert wird dies durch den bereits erwähnten verschwenderisch aufgebrachten Ölfilm. Diesen erkennt man auch auf dem Bild unten rechts, beim Blick in die Ladeöffnung.

    

Der etwas wackelig wirkende Spannhebel blieb beim ersten Spannen in der hinteren Position stecken und ließ sich zunächst nicht mehr nach vorne führen. Erst nach einigem Hantieren, unter gleichzeitiger Betätigung des Abzugszüngels, bekam ich ihn wieder gängig. Danach traten keine entsprechenden Störungen mehr auf.

 

Auf dem Schießstand:

Die vorangegangene Beschreibung der Waffe lässt schon erahnen, dass es sich hier nicht um ein Präzisionsgewehr handelt. Entsprechend waren dann auch die Ergebnisse auf dem Schießstand. Weder die Visierung, noch der grottige Abzug sind dazu geeignet, der Waffe enge Schussgruppen entlocken zu können. Was ihr Erscheinungsbild schon erahnen lässt manifestiert sich auch auf der Zielscheibe. Mit einem Wort treffend beschrieben: “Rustikal”!

Bild unten: Eine handelsübliche 10-m-Luftgewehrscheibe (14x14 cm) 8 mal aus 9 m beschossen. Die Visierung auf den niedrigsten Stand justiert, mit aufsitzendem Spiegel gehalten. Das Gewehr beim Schießen aufgelegt.

Ringe zählen erübrigt sich, zum Dosenlochen reichen die Möglichkeiten aber aus. Und da entsteht dann durchaus Schießspaß, auch wenn der Abzugsfinger auf die Dauer gesehen stark in Mitleidenschaft gezogen wird und bald schmerzt, ob der Schwerstarbeit die er verrichten muss.  - Hart aber herzlich! ;-)

...und das Manual rundet das Bild ab: Es besteht aus einem beidseitig in englischer Sprache bedruckten Blatt im “handlichen” Format 38 x 9 cm. Natürlich ist es von der lose im Karton umherrutschenden Waffe arg ramponiert und teilweise mit dem im Überfluss zur Verwendungen kommenden Waffenöl kontaminiert. Auch das geht besser.

Der optische Vergleich mit der CO2-Kalaschnikov “Yunker”:

Einer bekannten Redewendung folgend, sind Namen bekanntlich Schall und Rauch. Und derer hat das “Xisico XS-B-3” nicht wenige. So findet man es unter der Bezeichnung “BAM XS-B-3” ebenso, wie neuerdings unter dem UMAREX-Handelsnamen “Perfecta” in Verbindung mit der Modellbezeichnung “47”. Aber damit nicht genug: Auch “Norconia” stand in der Vergangenheit mal im “Pass”.

Freunde der Sturmgewehroptik werden die Waffe mögen. In dieser Hinsicht bietet das chinesische “XISICO”-Gewehr das Besondere. Wer zudem über die doch arg rustikalen Eigenschaften und die grobe Verarbeitunsgqualität  hinwegsehen kann, der erhält mit dieser Federdruckwaffe ein fast schon kultiges Luftgewehr für den kleinen Geldbeutel. Sammler sollten versuchen, noch einen der Mehrlader zu ergattern, die leider wohl wegen technischer Probleme aus dem “XISICO”-Programm genommen wurden.

GUNIMO

Oktober 2007