Wingun M.A.S 0.07

Wingun M.A.S 0.07   (auch “Crosman C21”, “Gletcher GL W3000”)

Hersteller: Wingun (Made in Taiwan)

Anbieter/Importeur: GSG (“German Sport Guns”) - Cybergun S.A. (France)

Modell: M.A.S 0.07

Vorbild: Heckler & Kock P30

    

Serien-Nr.: - keine -

Kaliber: 4,5 mm BB

System: CO2-Semi-Automatik

Antrieb: 12 g CO2-Kartusche

Ausbeute je Kapsel: ca. 120 Schuss

Magazinkapazität: 20 Schuss

    

Mündungsgeschwindigkeit (Vo): ca. 120 m/s (Herstellerangabe)

Max. Reichweite: 73 m (Herstellerangabe)

Lauf: glatt (ohne Züge)

Abzug: Double Action Only (DAO)

Abzugscharakteristik: langer Vorzugsweg, kein Druckpunkt

Sicherung: manueller Druckschieber über dem Abzug - in die vordere untere Position gebracht, unterbricht dies die Abzugsmechanik (Bilder unten)

    

    

Visierung: nicht justierbar, Kimme und Korn mit lichtbündelnden Kunststoffstäben ausgestattet (Bilder oben)

Länge: 180 mm

Höhe: 137 mm

Breite: 32 mm

Gewicht: 900 g (leer)

Ausführung: Kunststoffgriffstück, Metallschlitten nicht beweglich, Magazinbauteil Metall, Picatinny-Schiene

Bewertung: Schwere, gut verarbeitete, aber spärlich ausgestattete Pistole ohne große Mängel, angemesse- nes Preis-Leistungs-Verhältnis

Hinweis: Waffe auch unter den Namen “Crosman C21” und “Gletcher GL W3000”

Lieferumfang: Waffe im Pappkarton , Manual

Preis 2007:  ca. 85,- EUR

    

Unschön! - Beim Betätigen des Abzuges schiebt sich der Lauf etwa 1 cm aus der Mündung heraus und schnellt ruckartig zurück, wenn das Züngel komplett durchgezogen wurde. (Bilder unten)

    

Die Visierung ist leider nicht justierbar, der Kontrast zwischen der Kimme und dem recht breiten Balkenkorn ist gering, aber dafür sind diese Bauteile mit lichtbündelnden Kunststoffstäben ausgestattet.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich diese Art selbstleuchtende Visierung bei eher dunklem Zielfeld besser eignet, als für das Zielen auf hellem Hintergrund oder bei guter Ausleuchtung. Da können einen die Lichtpunkte sogar eher irritieren als hilfreich sein, weil man einerseits auf die Punkte achtet, andereseits aber auch den Kontrast, also die Abstände zwischen Kimme und Korn wahrnimmt. Bei dunklem Hintergrund ist dieser Kontrast geringer oder gar kaum wahrnehmbar. Dann sind die hellen Punkte hilfreich. Allerdings ist das Balkenkorn hier so breit ausgefallen, dass beim Zielen - wegen der nur kleinen Lücken - wenig Kontrast zur Kimme erkennbar ist. Die Bilder unten vermitteln diesen Eindruck nicht konkret, da es sich um Nahaufnahmen handelt. Im Schießbetrieb ist das Auge schließlich um Armlänge von der Kimme entfernt.

    

    

CO2-Kapsel:  Um die CO2-Kartusche ins Griffstück implementieren zu können, muss zunächst der Weg frei gemacht werden. Dazu schiebt man die am Griffrücken umlaufenden Griffschalen nach hinten. Dies ist die gleiche Lösung, wie wir sie bereits von anderen Modellen her kennen („Baby Desert Eagle“ / “Beretta Elite II”). Beim Fixieren und Anstechen der Kapsel stößt man dann auf den guten alten Knebelverschluss. Altbewährt aber wenig innovativ. Schön: Die Knebelschraube am Griffboden verschwindet unter den unten zusammen- gefassten Griffschalen.

    

Magazin: Das Stab- oder Reihenmagazin für die BBs ist ein stabiles, massives Metallmodul. Beim Betätigen des Magazinentrieglungshebel am Abzugsbügel (Bilder unten) gleitet es, angetrieben von seinem Eigengewicht, leichtgängig aus seinem Schacht im Griffstück. Es lässt sich schnell und einfach beladen und man ist dankbar dafür, dass sich der federbelastete Kugelschieber in der unteren Position einrasten lässt. Keine Handakrobatik nötig, keine abgebrochenen Fingernägel zu verzeichnen. Nach dem Einfüllen der letzten Kugel wird der Schieber mit einem kurzen Fingertipp auf den überstehenden Stift wieder aus seiner Arretierung gelöst. Funktionell sehr gut gemacht!

    

    

Bilder unten: Links - Magazin mit gespannter und eingerasterer Transportfeder. Unten am Magazinboden ragt der Entriegelungsstift heraus. Rechts - Magazin mit einer Kugel in der Ladeöffnung.

    

Auf dem Schießstand

Die “M.A.S 0.07” zeichnet sich durch eine sehr gute Handlage und Balance aus. Die mäßige, nicht verstellbare Visierung und die schlechte Abzugs-Charakteristik ohne definierten Druckpunkt machen aus ihr natürlich kein Präzisionsgerät. Abträglich sind in dieser Hinsicht auch der glatte Lauf, die DAO-Abzugsfunktion, sowie die Verwendung von Stahlkugeln. Dennoch macht die Pistole beim Plinking keine schlechte Figur und lässt sehr schnelle Schussfolgen zu.

Bilder unten: LP-10-m-Scheiben 17x17 cm, beschossen aus 7 m Distanz. Waffe mit aufgelegten Unterarmen gehalten.

Scheibe 1 = 18 Schuss, Scheibe 2 = 8 Schuss, Scheibe 3 = 20 Schuss

    

Die Schussenergie reicht aus, um auf 7 m Distanz handelsübliche Getränkedosen zuverlässig mit Ein- und Aus- trittslöchern zu versehen. Mit einer Kapselfüllung lassen sich ca. 6 Magazine entleeren, bis die Treffpunktlage signifikant absinkt. Es traten bei den Testdurchgängen keine nennenswerten Störungen auf. Lediglich die letzte Kugel im Magzin litt häufig unter Zuführungsproblemen und blieb dann in der Waffe zurück.

Fazit: Die taiwanesiche “Wingun”-Pistole mit der kryptischen Bezeichnung “M.A.S 0.07” ist ausstattungs- technisch ganz sicher nicht der gehobenen Klasse zuzuordnen. Das hat auch wohl niemand wirklich erwartet. Aber man muss dem Hersteller bescheinigen, dass er mit diesem Modell eine durchaus ansehnliche, solide und sauber verarbeitete Pistole anbietet. Brauchbare Eigenschaften für das Plinking bringt sie in jedem Falle mit und das freundliche Preis-Leistungs-Verhältnis lässt sie sicher ihre Abnehmer finden.

GUNIMO

Januar 2008 / September 2013