Walther PPK/S

Walther PPK/S  (UMAREX)

  

Anbieter: UMAREX GmbH & Co. KG (Arnsberg)

Modell: Walther PPK/S

Erschienen: 1999

Serien-Nr.: 9L 00712

System: CO2-Selbstlader, BlowBack-Funktion

Antrieb: 12g-CO2-Kapsel (im Griffstück)

  

Kapazität: ca. 60 - 70 verwertbare Schüsse mit einer Kapselfüllung

Mündungsgeschwindigkeit: ca. 90 m/s  (Herstellerangabe)

Kaliber: (.177) 4,5 (4,45) mm Stahlrundkugeln (BBs)

Magazinkapazität: 15 Kugeln (Reihenmagazin im Griffstück)

  

Länge: 155 mm

Höhe: 136 mm

Breite: 32 mm

Gewicht: 552 g (leer)

Lauflänge: 89,5 mm, glatt (ohne Züge)

  

Visierung: nicht justierbar (Bild oben links)

Visierlinie: 110 mm

Sicherung: manuelle Schwenksicherung am Griffstück rechtsseitig, unterbricht die Abzugsmechanik (Bilder unten)

  

Abzug: Single Action (SA)

Abzug: kein Spannabzug, geringer Widerstand

Ausführung: Ganzmetall (Druckguss), Kunststoffgriffschalen

Bemerkung: Demontage analog zum Original (PPK - PPK/S)

Bewertung: sauber verarbeitete Plinkingwaffe, geringe Schusspräzision (große Streuung), gutes Preis- Leistungs-Verhältnis

Lieferumfang: Waffe, Manual, im Pappkarton

Preis (empfohlener Richtpreis): 89 ,- EUR (brüniert), 100,- EUR (Schlitten vernickelt)

Dass das Griffstück im Vergleich zur PPK deutlich größer ausgefallen ist, liegt an der dortigen Unterbringung der Kapseleinheit. Deshalb hat man bei der Namensgebung auch die PPK/S bemüht, welche ein für den US-amerikanischen Markt gebauter Ableger der PPK ist, mit Griffstück der Walther PP. Hier gab es andere Anforderungen an die Griffdimension, nach Bestimmungen der amerikanischen “Gun Control Act” von 1968.

Bilder unten: Nicht alle Bedienteile sind mit Originalfunktionen belegt. So ist der Sicherungsschwenkflügel oberhalb der Griffschale bei der CO2-Schwester der PPK/S lediglich eine Attrappe.

  

Bilder unten: (links) Die etwas mickrig demensionierte und nicht justierbare Visierung macht die PPK/S nicht gerade zu einem Ausstattungsriesen. Rechts: Blick auf die Mündung bei hinten arretiertem Schlitten. Die CO2-Pistole ist alternativ mit schwarzem oder vernickeltem Schlitten zu bekommen, der nach der letzten verschossenen Kugel gestoppt und offen gehalten wird.

  

Bilder unten: Blick auf den Hahn, links in Ruheposition, rechts gespannt. Gut erkennbar der Ventilstößel, auf den der Hammer zur Schussabgabe aufschlägt

  

Bilder unten: Das “Patronenhülsenauswurffenster”. Bei zurückgezogenem Schlitten sieht man die Ventileinheit (Bild unten rechts) - Natürlich werden bei der Schussabgabe mit der CO2-Pistole hier keine Hülsen ausge- worfen.

  

Funktionsweise:

Beim Repetieren des Schlittens wird durch diese rückwärts gerichtete Bewegung der Hahn gespannt. Die Schlittenbewegung erfolgt mittels einer eigens dazu abgeleiteten adäquaten Menge CO2-Treibgas und verleiht der Pistole eine relativ authentische, halbautomatische Funktionsweise. Lediglich vor der ersten Schussabgabe muss der Schlitten, respektive nur der Hahn, einmal von Hand vorgespannt werden. Die oberste Kugel des geladenen Magazins sitzt genau vor dem Laufeingang und wird bei Schussabgabe herausgedrückt und vom freigesetzten CO2-Schwall durch den Lauf getrieben. (Kugelantrieb mittels kaltem Gas).

  

Größter Kritikpunkt ist, neben der mangelhaften, unverstellbaren Visierung, die als miserabel zu bezeichnende Präzision der PPK/S. Zum Actionschießen auf kurze Distanz und ausreichend groß dimensionierte Ziele ist sie gerade noch geeignet, alles andere ist reine Glücksache. Damit der Schlitten nicht auf Kosten eines zu hohen CO2-Verbrauchs bewegt wird, wurde alles natürlich sehr leichtgängig und recht beweglich konzipiert. Das macht einen etwas klapprigen Eindruck und unterstütz nicht gerade die Treffgenauigkeit beim Schießen, ebenso wie der nicht mit Zügen ausgestattete Lauf. Störend an der Optik ist aus meiner Sicht besonders die groß dimensionierte Feststellschraube für die CO2-Kartusche.

  

Bild unten links: Der Anstechdorn der Ventileinheit. Damit wird der Kapselhals durchstochen, wenn man die eingelegte Kartusche mit der Feststellschraube arretiert.

  

Bild oben rechts: Beim Blick auf das Röhrenmagazin wird eine Schwachstelle der PPK/S sichtbar. Das Magazin verschleißt im Bereich der Kugelaustrittsöffnung relativ schnell. Hier sieht man, dass neben deutlichen Schleifspuren auch ein großer Spalt an der Nahtstelle der Magazinhälften entstanden ist. Es empfiehlt sich beim Kauf einer PPK/S gleich einige Reservemagazine zu ordern.

  

Zerlegen wie beim Original:

Der Abzugsbügel ist gleichzeitig auch der Zerlegehebel. Zieht man ihn aus dem Rahmen, kann danach der Schlitten nach hinten-oben abgehoben werden.

  

  

  

Fazit: Die Stärke der CO2-PPK/S ist sicherlich ihre Blow-Back-Funktion, welche ein damit verbundenes, recht authentisches Schussgefühl vermittelt, da der Prellschlag des bei Schussabgabe zurücklaufenden massiven  Schlittens einen deutlichen Impuls auf die Schusshand generiert. Die Pistole ist sauber verarbeitet und bietet insgesamt ein ansprechendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Aber Vorsicht vor Enttäuschungen, denn wer beim Schießen hohe Ansprüche an die Präzision stellt, der liegt mit dem Erwerb der kleinen CO2-Waffe falsch. Die im vorliegenden Review beschriebenen Ausstattunsgmerkmale, Umstände und Details lassen selbst auf den üblichen Zimmerdistanzen auch, und sogar besonders für ansich geübte Schützen, lediglich Schussgruppen zu, welche den scherzhaft erworbenen Beinamen “Gießkanne” erklären. Kurz gesagt: Schießen super, Treffen Glücksache... ;-)

GUNIMO

August 2006 / November 2009