Smith & Wesson M&P

Smith & Wesson M&P 40

Anbieter: UMAREX Sportwaffen GmbH & Co. KG     www.umarex.com

Hersteller: Wingun

Fertigung: Made in Taiwan

Modell: Smith & Wesson M&P (CO2-Lizenznachbau mit Originalmarkings)

Vorbild: Smith & Wesson M&P (“Military and Police”)

Vorstellung: IWA 2008

Serien-Nr.:  08D02035            (Testwaffe aus Vorserie ohne Nr., Bild unten rechts)

  

  

System: CO2-Semi-Automatic

Antrieb: 12-g-CO2-Kartusche

Schussausbeute je Kapsel: ca. 100 Schuss

Kaliber: 4,5 mm BB Stahl

Magazinkapazität: 19 Kugeln

  

Abzug: Double Action Only (DAO)

Abzugscharakteristik: schabend, kriechend, langer Vorzug, kein Druckpunkt, später Auslösepunkt

Lauf: glatt (ohne Züge)

Sicherung: manuelle Schiebesicherung rechtsseitig, unterbricht die Abzugsmechanik (Bilder unten)

  

  

Visierung: starr, nicht justierbar, Korn mit weißer Markierung, Kimme mit selbstleuchtendem Kunststoffeinsatz ausgestattet (grün) - Bild oben links

Länge: 195 mm

Höhe: 140 mm

Breite: 32 mm

Gewicht: 576 g (leer)

  

Ausführung: Kunststoffgriffstück (Version “dark earth brown”), Metallschlitten starr, Weaverschiene unter dem Lauf, Magazinbauteil aus Metall, Originalbedienteile z. T. nur Attrappen

Preis 2008: ca. 85,- EUR

  

Bilder oben: Die Verarbeitung der Pistole ist optisch insgesamt sehr sauber. Lediglich im Bereich der Griffvor- derseite und des Abzugsbügels fällt bei der Testwaffe ein etwas verbreiterter Spalt auf, ansonsten sind Spalt- maße und Passform tadellos.

Bilder unten: Heck- und Mündungsansicht

  

Nicht schön! - Beim Betätigen des Abzuges schiebt sich der Lauf etwa 1 cm aus der Mündung heraus und schnellt ruckartig zurück, wenn das Züngel komplett durchgezogen wurde. (Bilder unten)

  

Die Visierung ist leider nicht justierbar, der Kontrast zwischen der Kimme und dem Balkenkorn ist ausreichend bemessen. Die Kimme besitzt einen Einsatz aus lichtbündelndem grünen Kunststoff. Das Korn hat hingegen lediglich eine weiße Markierung.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich diese Art selbstleuchtende Visierung bei eher dunklem Zielfeld besser eignet, als für das Zielen auf hellem Hintergrund oder bei guter Ausleuchtung. Da können einen die Lichtpunkte sogar eher irritieren als hilfreich sein, weil man einerseits auf die Punkte achtet, andererseits aber auch den Kontrast, also die Abstände zwischen Kimme und Korn wahrnimmt. Bei dunklem Hintergrund ist dieser Kontrast geringer oder gar kaum wahrnehmbar. Dann sind die hellen Punkte hilfreich. Hier wurde leider etwas inkonsequent das Korn nicht ebenfalls mit einer “TruGlo”-Einrichtung bedacht, sondern eine Kombination gewählt.

  

CO2-Kapsel:  Um die CO2-Kartusche ins Griffstück implementieren zu können, müssen zunächst die Griffschalen, die einen umlaufenden Griffrücken besitzen, nach hinten geschoben werden. Dies ist der gleiche Lösungs- ansatz, wie wir ihn bereits von anderen “Wingun”-Modellen her kennen. Beim Fixieren und Anstechen der Kapsel stößt man dann auf den altbewährten aber hausbackenen Knebelverschluss. Schön: Die Knebel- schraube am Griffboden verschwindet unter den unten zusammengefassten Griffschalen.

Bei der Testwaffe ließ sich die Griffschale nur mit deutlichem Nachdruck und einigem Gefummel aus ihrer geschlossenen Rastposition bewegen. Sie gab dann stets etwas überraschend nach. Dadurch lief man immer wieder Gefahr, das Bauteil über den Anschlagpunkt hinaus zu bewegen und dann gänzlich vom Griffstück zu entfernen. Auch beim Schließen musste man stets durch vorsichtiges Klopfen auf die Hinterseite nachhelfen, bis sich das Griffstück wieder zuschieben lief.  Maßvolles Nacharbeiten und leichtes fetten dürften hier aber schnell Abhilfe schaffen.

  

  

Magazin: Das Stab- oder Reihenmagazin für die BBs ist ein stabiles, massives Metallmodul. Beim Betätigen des Magazinentrieglungshebel linksseitig am Griff vor dem Abzugsbügel (Bilder unten) gleitet es, angetrieben von seinem Eigengewicht, leichtgängig aus seinem Schacht im Griffstück. Es lässt sich schnell und einfach beladen und man ist dankbar dafür, dass sich der federbelastete Kugelschieber in der unteren Position einrasten lässt. Daher ist kein nerviges Gefriemel nötig und es sind keine abgebrochenen Fingernägel zu verzeichnen. Nach dem Einfüllen der letzten Kugel wird der Schieber mit einem kurzen Fingertipp auf den überstehenden Stift wieder aus seiner Arretierung gelöst. Funktionell sehr gut gemacht, wie wir es von “Wingun” in diesem Zusam- menhang gewohnt sind!

  

  

  

Auf dem Schießstand:

Die “Smith & Wesson M&P” zeigt die typischen Eigenschaften, wie man sie bei etlichen “Wingun”-CO2-Pistolen vorfindet. Im Zusammenspiel mit dem sehr langen Vorzugsweg und der zähen, kriechenden Charakteristik ohne definierten Druckpunkt, findet man keine wirklich idealen Voraussetzungen für eine präzise Schussabgabe vor. Bei der vorliegenden Testwaffe hatte man mitunter das Gefühl, als würde man den Abzug gegen ein starkes Gummiband nach hinten ziehen, so schwammig und mit steigendem Widerstand präsentierte sich die Mechanik. Der Auslösepunkt lag dabei sehr weit hinten, ganz kurz vor dem Anschlag des Züngels.

Das Visierbild ist recht brauchbar, jedoch lässt sich die Kimme leider nicht justieren. Bei der mit aufsitzendem Spiegel gehaltenen Pistole lag die Trefferlage zwar mittig, jedoch deutlich zu tief. Die unten gezeigten Scheiben sprechen eine deutliche Sprache. Abträglich im Hinblick auf die Treffsicherheit sind natürlich auch der glatte Lauf, die DAO-Abzugsfunktion, sowie die Verwendung von Stahlkugeln.

Bilder unten: LP-10-m-Scheiben 17x17 cm, beschossen aus 7 m Distanz. Waffe mit aufgelegten Unterarmen gehalten.

Scheibe 1 = 12 Schuss, Scheibe 2 = 12 Schuss, Scheibe 3 = 19 Schuss

  

Die Schussenergie reichte nicht aus, um auf 7 m Distanz handelsübliche Getränkedosen zuverlässig mit Ein- und Austrittslöchern zu versehen. Meist blieben nur Dellen und Risse zurück. Mit einer Kapselfüllung ließen sich ca. 5 Magazine entleeren, bis die Treffpunktlage signifikant absank. Positiv: Es traten bei den Testdurch- gängen keine Störungen auf, die Waffe arbeitete absolut zuverlässig.

Fazit: In ansprechender Verarbeitungsqualität und optisch originalgetreu kommt der CO2-Lizenznachbau der “S&W M&P” zum geneigten Käufer. Endlich können sich Fans dieser berühmten Marke mal wieder den Klon einer Behörden und Militärwaffe nach Hause holen um dem heimischen Plinking zu frönen. Im Gebrauch auf dem Schießstand offenbarten sich wie beschrieben zwar einige Schwächen, die Pistole funktionierte dabei aber technisch einwandfrei. Zu erwähnen ist, dass das von mir getestete Exemplar eine frühe Muster-/ Vorführwaffe des Deutschland-Importeurs ist. Dies sollte bei der abschließenden Beurteilung sicher berück- sichtigt werden.

Danksagung: Vielen Dank an die Firma “UMAREX” für die Teststellung der Musterwaffe vor der Markteinfüh- rung des Modells.

GUNIMO

April 2008 / Juli 2008