Makarov

Makarov  (UMAREX)

Hersteller: nicht bekannt

Anbieter/Importeur: UMAREX (Arnsberg)

Modell: “Makarov” (mit originalen Markings)

Vobild: Makarov (PM) 9 mm  (PM = Pistole Makarov) - russische Ordonnanzwaffe

Seriennummer: 09 C 07795

Kaliber: 4,5 mm (.177) BB (Stahlrundkugeln)

Magazinkapazität: 18 BBs

Antrieb: 12-g-CO2-Kartusche - (keine “Blowback”-Funktion)

Mündungsgeschwindigkeit: ca. 120 m/s (Herstellerangaben)

Energie: < 3,0 Joule (Herstellerangabe)

Ausbeute je Kartusche: ca. 120 Schuss

Abzug: Single Action (SA) / Double Action (DA) - Semiautomatik

Abzugsverhalten: DA - leicht schabend, kein Druckpunkt / SA - verkürzter Vorzug, Druckpunkt

    

Länge: 162 mm

Höhe: 128 mm

Breite: 30 mm

Gewicht: 686 g (leer)

  

Visierung: starr (nicht justierbar)

Lauf: Stahl, glatt (ohne Züge)

Lauflänge: 90 mm

Sicherung: Schwenkhebel linksseitig am Schlitten blockiert die Abzugsmechanik

Ausführung: Vollmetall (Druckguss), schwarz beschichtet - braune Kunststoffgriffschalen

Lieferumfang: Pistole mit mehrsprachigem Manual im Pappkarton

Bewertung: Saubere Verarbeitungsqualität - wertiges Erscheinungsbild - glänzendes, wie poliert wirkendes Finish - originalgetreues Handling - gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Preis: ca. 90,- EUR (2009)

  

 

=================================================================

Das Vorbild: Makarov (PM) 9 mm

          

=================================================================

 

 

Der Abzug (SA/DA)

Die “Makarov” ist eine semiautomatische CO2-Pistole, deren Abzug manuell vorgespannt werden kann (SA- Action). Dies kann entweder direkt per Daumen am Hahn erfolgen, oder auch mittels Zurückziehen des beweg- lichen Schlittens. Eine “Blow-Back”-Funktion ist bei dieser Waffe nicht gegeben.

“BlowBack”-Funktion bedeutet, dass ein Teil des Treibgases bei Schussabgabe dazu verwendet wird, den Schlitten/Verschluss nach hinten zu bewegen, um den Rückstoß, wie er beim Repetieren einer Feuerwaffe auftritt, zu simulieren. Dabei wird der Hahn oder das Schlagstück gespannt.

  

“Double Action” (DA) beschreibt einen sogenannten Spannabzug von Selbstladewaffen, bei dem der Abzug das Schloß (Hahn oder Schlagstück) spannt und dann bei weiterem Durchziehen den Schuss auslöst. Bei einem Revolver wird auch die Trommel um eine Kammer weitergedreht.
Double Action Only (DAO) bedeutet, dass man die Waffe nicht vorspannen kann, also kein Single-Action-Modus möglich ist.

”Single Action” (SA) bedeutet, dass man den Hahn (oder ein Schlagstück) vorher manuell spannt, bevor man den Abzug betätigt. Der Abzug führt also nur noch eine Aktion durch, nämlich das Auslösen des Schusses. Vorteil: Der Abzugswiderstand wird geringer und der Abzugsweg kürzer, was der Schusspräzision zu Gute kommt.

        

  

 

Die Sicherung

Der Schwenkhebel linksseitig am Schlitten blockiert in Position “SAFE” die Abzugsmechanik. Das Züngel kann dann nicht mehr bewegt werden. Die Makarov lässt sich auch im bereits gespannten Status noch sichern.  Vorspannen im gesicherten Zustand ist nicht möglich.

    

 

CO2-Kapsel

Um die CO2-Kartusche ins Griffstück implementieren zu können, schiebt man die am Griffrücken umlaufenden Griffschalen einfach nach hinten. Beim Fixieren und Anstechen der Kapsel kommt die Knebelschraube am Griff- boden zum Einsatz.

  

Interessante Lösung: Damit der Griff der Anpresschraube nicht auffällig und störend nach unten absteht, wird dieser durch eine kleine implementierte Feder (siehe Foto unten) flach an den Griffboden gezogen und in dieser Position gehalten.

 

Das Magazin

Das Stabmagazin für 18 BBs ist ein stabiles, massives Metallbauteil. Beim Betätigen des Magazinhalters am Griffboden (Bilder unten) gleitet es, angetrieben von seinem Eigengewicht, leichtgängig aus seinem Schacht im Griffstück. Es lässt sich schnell und einfach beladen. Der federbelastete Kugelschieber kann in der unteren Position eingerastet werden. - Bei vorgespanntem Hahn kann das Magazin nicht entnommen werden.

    

    

 

Die Visierung

Die offene Visierung ist nicht justierbar und relativ klein dimensioniert. Der Kontrast des Visierbildes ist bei guter Ausleuchtung des Ziels aber noch befriedigend.

 

Auf dem Schießstand

Die “Makarov” ist zwar formal eine eher kompakte Pistole, bringt aber aufgrund ihres Vollmetallgehäuses immerhin noch knapp 700 g auf die Waage. Sie lässt sich aufgrund dessen doch relativ ruhig im Anschlag halten.  Leider verfügt die Pistole nur über eine starre Visierung, was sich bei der Testwaffe allerdings  kaum negativ bemerkbar machte, da die Treffpunktlage bei Fleck im Ziel gehaltener Visierung zentral lag.

Für eine Freizeitwaffe generiert die semiautomatische “Makarov” ein recht ansprechendes Abzugsverhalten. Im SA-Modus ist ein klar definierter Druckpunkt vorhanden, im DA-Modus fehlt dieser allerdings. Abträglich in Hinsicht auf die Schusspräzision sind der glatte Lauf und die Verwendung von Stahlkugeln als “Munition”. Insgesamt macht die Pistole beim Plinking eine gute Figur und lässt sehr schnelle Schussfolgen zu.

Die “Makarov” generiert eine Menge Schießspaß, auch wenn man kein Präzisionswunder vorfindet, was bei einer Freizeitwaffe dieser Ausprägung auch nicht zu erwarten war. Auf 7 m Schussdistanz lässt sich aber der schwarze Spiegel einer 10-m-LP-Scheibe zuverlässig treffen (siehe Scheiben unten). Ausreißer waren bei den Testdurchgängen extrem selten. Handelsübliche Getränkedosen wurden beim Beschuss mit Ein- und Austritts- loch versehen, die Magnetfallziele im Entenkasten stellen kein Problem für die “Makarov” dar. Bei den Testdurchläufen funktionierte die Waffe technisch tadellos, ohne die geringsten Störungen.

Bilder unten: LP-10-m-Scheiben 17x17 cm, beschossen aus 7 m Distanz. Waffe mit aufgelegten Unterarmen gehalten.

Scheibe 1 = 5 Schuss (DA), Scheibe 2 = 18 Schuss (DA), Scheibe 3 = 8 Schuss (SA), Scheibe 4= 10 Schuss (SA)

  

  

 

Waffe zerlegen

Das Entfernen des Schlittens ist mit wenigen Handgriffen und ohne Werkzeug durchzuführen. Der Abzugsbügel fungiert dabei originalgetreu als Zerlegehebel. Zieht man diesen nach unten aus dem Gehäuse heraus, kann der Schlitten ganz nach hinten gezogen und nach oben abgehoben werden (Bilder unten).

  

  

 

Bilder unten: Optischer Abgleich zweier Makarov-CO2-”Klone”. Die “Baikal MP654K” (im Bild jeweils oben) ist eine Ganzstahl-Waffe und erschien im Jahre 2000 aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der “Makarov M1951”.

Fazit

“UMAREX” bietet mit der “Makarov”-CO2-Pistole, vorgestellt auf der IWA 2009, erneut eine CO2-Waffe aus dem Preissektor < 100 EUR an. Man erhält dafür als Gegenwert eine zwar nur recht einfach ausgestattete Pistole, die aber mit zuverlässiger Funktion sowie ansprechender Präzision aufwartet und insbesondere optisch absolut überzeugt. In der Vitrine macht sie dank guter Verarbeitungsqualität und wie poliert wirkendem Finish eine hervorragende Figur. Diesbezüglich, besonders auch in diesem Preissegement m. E. derzeit ganz sicher eine der attraktivsten Pistolen überhaupt.

GUNIMO

Mai 2009