Gamo PX-107

Gamo PX-107

  

Hersteller: GAMO, Industrias Elgamo, S.A. (www.gamo.com)

Serien-Nr.: 04-4C-183782-04

Kaliber: 4,5 mm BB (Blei) - .177

Magazinkapazität: 15 Schuss (Reihenmagazin im Griffstück)

        

System: CO2-Mehrlader

Antrieb: 12g-CO2-Kartusche

Reichweite: ca. 75 Schuss (7 Magazinfüllungen) je Kapsel

Länge: 200 mm

Höhe: 143 mm

Breite: 32 mm

Gewicht: ca. 375 g

  

Abzug: Double Action Only (DAO)

Abzugswiderstand: ca. 4.000 g

Lauflänge: 120 mm, gezogen

Sicherung: manueller Abzugssicherungshebel über dem Abzugszüngel

  

Visierung: Korn fest, Kimme horizontal justierbar (Hinweis: Das Manual spricht fälschlicher Weise von einer Seiten- und Höhenverstellmöglichkeit)

Ausführung: Vollplastikgehäuse

Lieferumfang: Pappschachtel als Umverpackung, Manual, Inbus-Schlüssel für Visierverstellung

Preis: ca. 75,- EUR

  

Leider ist die Verarbeitungsqualität der “PX-107” nicht als besonders hoch zu bezeichnen. So macht der Blick auf den zweigeteilten Abzugsbügel mit dem klaffenden Spalt (Bild unten rechts) erhebliche Passformmängel deutlich. Beim Berühren des Plastikgehäuses kommt doch ein gewisser Spielzeugcharakter herüber, der auch von dem recht geringen Gesamtgewicht der Pistole unterstützt wird.

  

Der Sicherungshebel befindet sich oberhalb des Abzugszüngel und ist nur linksseitig bedienbar. Leider neigt er beim Holstern der Waffe dazu, dass sich die Postion “save”/”fire” ungewollt verstellt, was u. U. zu einem Sicherheitsrisko werden kann. Auch von der Bedienbarkeit selber ist die Position des Hebels nicht sehr glücklich gewählt.

Bilder unten: Das Korn (links) ist statisch, die Kimme (rechts) nur horizontal justierbar. Der angedeutete Schlittenfanghebel ist lediglich eine Attrappe.

  

Der Magazinentriegelungsknopf ist ebenfalls nur linksseitig vorhanden (2), ist aber griffgünstig am Abzugsbügel platziert, wo dieser in das Griffstück übergeht. Beim Drücken der dreieckigen Taste gleitet das Magazin ein Stück weit aus dem Schacht im Griffstück und kann dann herausgezogen werden. Die Bauweise ist identisch mit dem aus der “ Gamo V-3” bekannten Kapsel/Magazin-Modul (Bilder unten).

  

  

Die 12g CO2-Kapsel wird nach altbekanntem Verfahren in die Aufnahme gelegt und mittels der Feststellschraube fixiert und angestochen. Sehr schön ist die Tatsache, dass der Griff dieser Schraube mit einer wegklappbaren Kappe verkleidet ist (Bilder unten), was unter ästhetischen Gesichtspunkten einen absoluten Gewinn darstellt. Diese Kappe rastet beim Schließen ein und kann nur bei entnommenem Magazinbauteil geöffnet werden, da der Entriegelungsknopf innerhalb des Griffstückschachtes liegt.

  

Bilder unten: An der Vorderseite der Kapsel-/Ventileinheit befindet sich das Reihenmagazin für 15 Blei-Rundkugeln (Achtung! Keine Stahlkugeln verwenden, da die Waffe über einen gezogenen Lauf verfügt.). Zunächst schiebt man mit dem roten Hebel (7) die Zuführungsfeder zusammen und rastet diesen unten ein. Nach dem Laden der Kugeln den Hebel entrasten und vorsichtig freigeben.

        

  

Bild oben rechts: Eine Schutzabdeckung sichert bei entnommenem Magazin automatisch den Schlagbolzen des Ventils. Dies ist eine sehr sinnvolle Sicherheitseinrichtung, welche verhindert, dass beim Hantieren mit dem Bauteil eine ungewollte Ventilöffnung erfolgt. Bei eingelegter Kapsel und bestücktem Magazin könnte dies anderen Falles u. U. zu Verletzungen führen.

Begeben wir uns auf den Schießstand: Ein gezogener Lauf und darin geführte sowie in Drall versetzte Bleikugeln fördern bekannter Maßen die Präzision einer Waffe. Dies macht sich auch bei der “PX-107” positiv bemerkbar. Die Schussbilder sind durchaus passabel. Wäre da nicht die wenig erfreuliche Abzugs- Charakteristik, könnte uneingeschränkter Schießspaß aufkommen. So aber bleibt festzuhalten: Mit dem schwergängigen (Widerstand ca. 4.000 g) und ohne Druckpunkt ausgestatten Abzug, werden die o. g. Präzisionsvorteile teilweise wieder aufgebraucht. Das Abzugszüngel dreht sich beim Auslösen nicht wie üblich um eine Achse, sondern läuft auf einer Schiene parallel zum Lauf nach hinten und drückt dabei den Lauf gegen das Magazin. Dieser Vorgang wir beim Blick auf die Mündung sichbar. Das Schlagstück wird unvermittelt, also ohne vorher spürbaren Druckpunkt ausgelöst. Folgende Schussgruppen ließen sich von mir erzielen, Waffe mit “aufsitzendem Spiegel” gehalten.:

Unten links: 8 Schuss, Distanz 6 m, beidhändiger Anschlag, aufgelegt, schnelle Schussfolge

Unten rechts: 5 Schuss, Distanz 6 m, beidhändiger Anschlag, freihändig, langsame Schussfolge

      

Unten links: 8 Schuss, Distanz 7 m, beidhändiger Anschlag, freihändig, Doubletten

Unten rechts: 8 Schuss, Distanz 8 m, beidhändiger Anschlag, freihändig, langsame Schussfolge

      

Fazit: Die Gamo PX-107 ist relativ schwierig zu klassifizieren. Sie verfügt über interessante Stärken und einige Schwächen, liefert ein, für eine Freizeitwaffe, durchaus ansehnliches Schussbild, und ist zu einem sehr günstigen Neupreis zu bekommen. Alles in allem eine recht brauchbare Einsteigerwaffe, die aber keinem realen Vorbild nachempfunden ist. Öffnet man erstmals die sie bei Anlieferung umgebende Pappschachtel, liegt vor einem eine wuchtig anmutende Pistole. Spätestens aber, wenn man sie in die Hand genommen hat, generiert die “PX-107” aufgrund ihres Fliegengewichts und des deutlichen Plastikcharakters weitestgehend ein gewisses Spielzeugflair. Wer bereit ist, darüber hinweg zu sehen, für den ist die “Gamo PX-107” eine Empfehlung wert.

GUNIMO

August 2005