Daisy Model 008 Dual Ammo

Hersteller: Daisy Rogers, AR (U.S.A.), “Daisy Outdoor Products”

Produktion: Made in Japan

Modellbezeichnung: Daisy Powerline® Model 008 Dual Ammo

Serien-Nr.: 6C 00605

System: CO2, Mehrlader

Antrieb: 12-g-CO2-Kartusche

Kartuschenergiebigkeit: ca. 60 Schuss

Kaliber: 4,5 mm (.177) D und BB (Stahl)

Magazinkapazität: 8 Schuss (Trommelmagazin)

Mündungsgeschwindigkeit (Vo): 130 m/s (Herstellerangabe)

Abzug: Double Action Only, ohne Druckpunkt

Abzugswiderstand: ca. 4.200 g

Länge: 178 mm

Höhe: 145 mm

Breite: 36 mm

Gewicht: 565 g (leer)

Lauf: 100 mm, gezogen

Sicherung: manueller Schwenkhebel rechtsseitig unterbricht die Abzugsmechanik

Visierung: Kimme und Korn nicht justierbar

Ausführung: Kunststoffgehäuse, Kipplauf, Lieferung in Blisterverpackung, es liegen zwei Trommelmagazine bei

Preis 2006: ca. 110,- EUR

Manual:

Mündung:

Visierung:

Die Visierung ist leider nicht justierbar, bietet jedoch ausreichenden Kontrast. Wie sich auf dem Schießstand zeigte, ist die starre Visierung aber kein wirkliches Manko bei dieser Pistole. Die Schießergebnisse finden sich weiter unten im Review.

Sicherung:

Der Sicherungshebel oberhalb ist Griffstücks ist nur rechtsseitig mit einer Funktion belegt. Auf der linken Seite ist er lediglich eine Attrappe. Um ihn aus der “S”-Position (safe) in die “F”-Stellung (fire) zu bewegen, muss der Hebel seinerseits nochmals entsichert werden. Dies geschieht mir dem aufgesetzten Schieber. Eine Sicherung der Sicherung sozusagen, die verhindern soll, dass die Waffe beim Holstern ungewollt freigegeben wird. Die Sicherung unterbricht die Abzugsmechanik.

Abzug:

Die “Daisy 008” ist mit einem Double-Action-Only-Abzug (DAO) ausgerüstet, sprich: Die Waffe läßt sich nicht manuell vorspannen. Bei einem Widerstand von etwa 4.200 g ist die charakteristik sehr sauber, aber ohne Druckpunkt ausgelegt. Es entsteht kein Kratzen oder Schaben, obwohl die Mechanik nicht nur den Schlag- hammer spannen muss, sondern auch für das Weiterdrehen der Trommel verantwortlich ist. Technisch ist die Waffe ein Revolver in Pistolenoptik.

Laden:

Die “Daisy 008” hat einen Kipplauf, der mittels der dreieckigen Taste (Bild unten links) am vorderen Bogen des Abzugsbügels aus der Verankerung gelöst wird. Zum Öffnen der Arretierung drückt man diese Taste nach oben und kann nun den Lauf nach unten schwenken. (Bild unten rechts)

Bild unten links: Blick von unten auf den Laufmantel, die Mündung zeigt nach links. - Bild unten rechts: Die beiden Trommelmagazine sind im Lieferumfang enthalten. Sie bestehen aus weißem Kunststoff. Innen befindet sich ein Magnet der es ermöglicht auch Stahlkugeln zu laden, da diese vom Magneten in den Trommelkammern gehalten werden. Es ist allerdings nicht sehr ratsam Stahlkugeln zu verschießen, da diese den Zügen im Lauf schaden können.

Bilder unten: Links, Blick auf den Laufansatz. Die Züge sind deutlich zu erkennen, unter dem Lauf die Trommel- aufnahme. - Rechts: Eingesetztes Trommelmagazin. Die Transportrastung der Trommel zeigt in Richtung Lauf.

Bilder unten: Mechanisches Innenleben der Pistole, die technisch ein Revolver mit verdeckter Trommel ist.

Griffstück / Kapsel:

Bild unten links: Der kleine Überstand am unteren Ende der linken Griffschale ist der Ansatzpunkt zum Anheben der Schale, hinter der sich die Kapselaufnahme verbirgt. - Bild unten rechts: Griffboden.

Bilder unten: Links, Kapselkammer bei abgenommener Griffschale. - Rechts: Blick auf den gezahnten Anstech- dorn, der von einer weißen Dichtung umgeben ist, gegen die der Kapselhals gepresst wird.

Bilder unten: “Daisy” wartet beim Modell “008” mit einer neuartigen Anstechmechanik auf, die sich als sehr funktionell herausstellt. Zunächst wird der am Griffboden angelenkte Hebel am Griffrücken herausgeschwenkt, dann eine Kapsel mit dem Hals nach oben in den Inneraum des Griffstücks eingelegt.

Bilder unten: Das kleine Rad am unteren Ende des Schwenkhebel drückt beim Hochschwenken des Spannhebels gegen den Kapselboden, bewegt die Kapsel nach oben und presst sie gegen die Dichtung. Der gezahnte Anstechdorn durchsticht die Verschlussplatte der Kapsel. Wenn der Hebel in seiner Ruheposition, bündig angelegt am Griffstück einrastet, ist die Kapsel angestochen, fixiert und abgedichtet.

Auf dem Schießstand

Bei den Schießdurchgängen auf 9 m Distanz zeigte sich die Freizeitwaffe von einer sehr guten Seite. Aufgelegt und bei aufsitzendem Spiegel gehalten, lag die Trefferlage genau im Spiegel einer handelsüblichen 10-m-LP-Scheibe. Zur Verwendung kamen ausschließlich Diabolos (“Dynamit Nobel” / “H&N Sport”), auf einen Test mit Stahlkugeln habe ich wegen zu erwartender Schäden an den Zügen verzichtet.

Eine justierbare Visierung wurde beim getesteten Exemplar somit nicht vermisst. Die Streukreise sind, wie auf den Scheibenabbildungen zu sehen, für eine Freizeitwaffe sehr gut. Was nicht zuletzt auch ein Verdienst des angenehmen Abzugsverhalten ist, dem aber leider ein definierter Druckpunkt fehlt.

Eine CO2-Kapsel reicht für etwa 60 verwertbare Schüsse. Dabei generiert die die “Daisy 008” ein recht lautes Schussgeräusch, was ihre Verwendung in einer hellhörigen Mietwohnung unter Umständen problematisch macht. Ein “Leisetreter” ist sie nicht gerade und empfindliche Gemüter werden sich gar einen Gehörschutz herbeiwünschen.

Bilder unten: Größenvergleich - Die handliche und formschöne “Daisy 008” im Größenvergleich mit der “Walther CP99c” (links) und der “Walther PPK/S” (rechts).

Fazit: Mich persönlich hat die “Daisy 008” sehr positiv überrascht! - Die im moderenen Styling daherkommende Pistole hat neben ihrem attraktiven Erscheinungsbild auch sehr ansprechende innere Werte zu bieten. Insbesondere die neuartige Anstechmechanik besticht durch Funktionalität, und auf dem Schießstand kommt richtig Freude auf. Alles in allem nach meiner Meinung die bisher beste mir bekannte CO2-Actionpistole aus dem Hause “Daisy”. - Bei der Gelegenheit möchte ich nicht versäumen, auf das diesjährige Firmenjubiläum hinzuweisen. Das amerikanische Traditionsunternehmen feiert in diesem Jahr sein 120-jähriges Bestehen.

Herzlichen Glückwunsch!

GUNIMO

Dezember 2006