Crosman C31

Crosman Model C31

Anbieter: Crosman Corp., E. Bloomfield, New York, U.S.A.

Hersteller: Wingun, Made in Taiwan

Modell: C31

Serien-Nr.: 08G33383

Vorbild: “Beretta 90two” - Kal. 9 mm

System: CO2 Semiautomatik, Mehrlader

Antrieb: 12g-CO2-Kapsel

Kaliber: 4,5 mm (.177) BB

Magazin: 18 Schuss, Stangenmagazin im Griffstück

Ausbeute je Kapsel: ca. 120 Schuss

  

Länge: 205 mm

Höhe: 135 mm

Breite: 35 mm

Gewicht: 470 g (leer)

  

Sicherung: manueller Druckschieber über dem Abzug - in die vordere Position “S” gebracht, unterbricht dies die Abzugsmechanik (Bilder oben)

Lauf: Stahl glatt (ohne Züge)

Visierlinie: 150 mm

Visierung: starr, nicht justierbar, Kimme und Korn mit lichtbündelnden Kunststoffstäben ausgestattet

Abzug: Double Action Only

Abzugscharakteristik: langer Vorzugsweg, kein Druckpunkt

Ausführung: Kunststoffgehäuse, kein beweglicher Schlitten, bis auf den Magazinauswurf sind alle Originalbe- dienteile Fakes, Magazinbauteil Metall, Weaver-Schiene

Bewertung: Einfache, relativ gut verarbeitete, aber spärlich ausgestattete Pistole mit Spielwarencharakter

Lieferumfang: Waffe in Blisterverpackung, Manual, Kunstfaser-Gürtelholster (Bilder unten)

Preis 2009: ca. 90,- EUR

  

  

  

Bilder unten: Die Visierung ist leider nicht justierbar, der Kontrast zwischen der Kimme und dem recht breiten Balkenkorn ist gering, aber dafür sind diese Bauteile mit lichtbündelnden Kunststoffstäben ausgestattet.

  

  

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich diese Art selbstleuchtende Visierung bei eher dunklem Zielfeld besser eignet, als für das Zielen auf hellem Hintergrund oder bei guter Ausleuchtung. Da können einen die Lichtpunkte sogar eher irritieren als hilfreich sein, weil man einerseits auf die Punkte achtet, andereseits aber auch den Kontrast, also die Abstände zwischen Kimme und Korn wahrnimmt. Bei dunklem Hintergrund ist die- ser Kontrast geringer oder gar kaum wahrnehmbar. Dann sind die hellen Punkte hilfreich. Allerdings ist das Balkenkorn hier so breit ausgefallen, dass beim Zielen - wegen der nur kleinen Lücken - wenig Kontrast zur Kimme erkennbar ist.

  

CO2-Kapsel: Um die CO2-Kartusche ins Griffstück implementieren zu können, müssen die am Griffrücken umlau- fenden Griffschalen nach hinten geschoben werden. Für das Fixieren und Anstechen der CO2-Kapsel findet man den altbewährten, einfachen Knebelverschluss vor. Optisch gut gelöst: Die Knebelschraube am Griffboden ver- schwindet unter den unten zusammen gefassten Griffschalen.

  

  

Magazin: Das Stab- oder Reihenmagazin für die BBs ist ein stabiles, massives Metallmodul. Beim Betätigen des Magazinentrieglungshebel am Abzugsbügel (Bilder unten) gleitet es, angetrieben von seinem Eigengewicht, leichtgängig aus seinem Schacht im Griffstück. Es lässt sich schnell und einfach beladen und man ist dankbar dafür, dass sich der federbelastete Kugelschieber in der unteren Position einrasten lässt. Keine Handakrobatik nötig, keine abgebrochenen Fingernägel zu verzeichnen. Nach dem Einfüllen der letzten Kugel wird der Schieber mit einem kurzen Fingertipp auf den überstehenden Stift wieder aus seiner Arretierung gelöst. Funktionell sehr gut gemacht!

  

Bild unten: Magazin mit gespannter und eingerasterer Transportfeder. Unten am Magazinboden ragt der Entriegelungsstift heraus. Darunter: Leeres Magazin

Fotos unten: Mündungsansicht. - Unschön: Beim Betätigen des Abzuges schiebt sich der Lauf etwa 1 cm aus der Mündung heraus und schnellt ruckartig zurück, wenn das Züngel komplett durchgezogen wurde.

                                    

            

Auf dem Schießstand

Die von “WINGUN” (Taiwan) gefertigte “Crosman C31” ist mit ihrem 470 g Lebendgewicht kaum schwerer als eine Kinderspielzeugpistole und entfaltet leider auch ein ähnliches Flair. Im Zusammenspiel mit dem sehr langen Vorzugsweg und der etwas schwammigen Charakteristik ohne definierten Druckpunkt keine idealen Voraussetzungen für gute Präzisionsnoten.  Das Visierbild ist zwar recht brauchbar, jedoch lässt sich die Kimme leider nicht justieren. Abträglich im Hinblick auf die Treffsicherheit ist natürlich auch der glatte Lauf, die DAO-Abzugsfunktion, sowie die Verwendung von Stahlkugeln. Die Schussenergie reicht aus, um auf 7 m Distanz handelsübliche Getränkedosen bei einem Treffer zuverlässig mit Ein- und Austrittslöchern zu versehen. Die Streuung der Kugeln lässt aber nicht viel mehr als grobes “plinken” zu. Mit einer Kapselfüllung ließen sich ca. 120 BBs verschießen.

Foto unten: “Crosman C31” im optischen Vergleich mit der “Crosman C11” (unten im Bild)

Fazit: Mit einem Anschaffungspreis von rund 90,- EUR rangiert die  “Crosman C31” preislich im unteren Tabellenfeld der CO2-Freizeitpistolen. Und dies findet seinen Niederschlag, wie zu erwarten, leider auch in Finish, Ausstattung und Schusspräzision. Kann man die Anschaffung dieser Pistole dem eingefleischten “Crosman”- Sammler vielleicht nicht unbedingt ausreden, obwohl es sich hier - dank Fremdfertigung in Taiwan - mehr oder weniger um eine Art “Kuckucksei” handelt, so würde ich sie weder dem halbwegs ambitionierten Freizeitschützen, noch einem Hobbyeinsteiger wirklich empfehlen. Wieder einmal haben wir hier eines jener Produkte, mit denen fernöstliche Hersteller derzeit den Markt geradezu überfluten. Z. T. gerne auch im Autrag und im Namen bekannter westlicher Anbieter. Man nehme eine Billigsoftairpistole mit realem Großka- libervorbild, konvertiere diese von Kaliber 6 mm auf 4,5 mm Stahl-BB, präge einen bekannten Anbieternamen darauf und fertig ist die brandneue Kugelschleuder. In diesem Falle eben die “Crosman C31”. Mit der passen- den “Verkleidung” mag der Kaufanreiz ja vielleicht gesteigert werden, schaut man jedoch hinter die Fassade, bleibt beim Kunden schnell eine gewisse Ernüchterung zurück. Auf Dauer wirklich kein Ruhmesblatt für den Ruf des Markennamensgeber. Und dem Anwender sei gesagt: Wer billig kauft, kauft zweimal ... oder: You get what you pay for!

GUNIMO

Dezember 2009