CZ 75D compact

CZ 75D compact

Europaimporteuer/Anbieter: ASG - ActionSportGames A/S (Dänemark), www.actionsportgames.com

Deutschlandimporteur/Anbieter: GSG - German Sport Guns

Hersteller: nicht bekannt

Fertigung: Made in Taiwan

Modell: CZ 75D compact (CO2-Lizenznachbau mit Originalmarkings)

Vorbild: CZ 75D compact    -    CESKA ZBROJOVKA

Serien-Nr.:  09F02447

    

System: CO2-Semi-Automatic

Antrieb: 12-g-CO2-Kartusche

Schussausbeute je Kapsel: ca. 90

Kaliber: 4,5 mm BB Stahl

Magazinkapazität: 17 Kugeln

Mündungsenergie: 2,3 - 2,7 Joule   -   (Herstellerangabe)

    

Abzug: Single Action (SA) / Double Action (DA)

Abzugscharakteristik: DA = langer Vorzugsweg, Widerstand gegen Ende stark ansteigend, etwas kriechend, kein Druckpunkt  / SA = verkürzter Vorzug, deutlich verminderter Widerstand, kein Druckpunkt

Lauf: glatt (ohne Züge)

Lauflänge: 94 mm

Sicherung: Manueller Schwenkhebel linksseitig, blockiert die Abzugsmechanik.

Visierung: Kimme horizontal justierbar, Kimme und Korn mit weißer Markierung versehen

    

Länge: 185 mm

Höhe: 138 mm

Breite: 37 mm

Gewicht: 600 g (leer)

Ausführung: Kunststoffgehäuse, Magazinbauteil Metall, Griffschalen und Magazinboden Gummi

Lieferumfang: Waffe mit Manual und Multifunktionswerkzeug (Foto unten) im Pappkarton

Ausstattung: Kurze Weaverschiene - beweglicher Schlitten - kein Blowback - entnehmbares Magazin (BB- Reihenmagazin mit Ventileinheit im Griffstück)

Bewertung: Saubere Verarbeitungsqualität, wertiger Gesamteindruck, gutes Handling, Preis-Leistung gut

Preis 2010: ca. 85 EUR (schwarz), in Dualtone (Abb. unten rechts) ca. 100 EUR

    

 

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Die originale Feuerwaffe

CZ 75 D compact im Kaliber 9 mm Luger

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Das beiliegende Multifunktionswerkzeug:

    

Die “CZ 75 D compact” verfügt zwar nicht über eine “BlowBack”-Funktion, hat aber immerhin einen beweglichen Schlitten. Durch das Zurückziehen wird der Hahn vorgespannt (Foto unten links) und die Waffe in den SA- Modus gebracht. Das kann aber genauso gut auch durch das Hahnspannen einfach mittels Daumen vorge- nommen werden.

    

”Blow Back” - Dieser Begriff findet bei CO2- und Softair-Waffen Verwendung, wenn ein Teil des Treibgases bei Schussabgabe dazu verwendet wird, den Schlitten/Verschluss nach hinten zu bewegen, um den Rück- stoßimpuls, wie er beim Repetieren einer Feuerwaffe auftritt, zu simulieren. Dabei wird der Hahn oder das Schlagstück gespannt, wenn eine SA-Funktion gegeben ist. Die Waffe funktioniert semiautomatisch.

    

Double Action (DA) beschreibt einen sogenannten Spannabzug von Selbstladewaffen, bei dem der Abzug das Schloß (Hahn oder Schlagstück) spannt und dann bei weiterem Durchziehen den Schuss auslöst. Bei einem Re- volver wird auch die Trommel um eine Kammer weitergedreht. Double Action Only (DAO) bedeutet, dass man die Waffe nicht vorspannen kann, also kein Single-Action-Modus möglich ist.

Single Action (SA) bedeutet, dass man den Hahn (oder ein Schlagstück) vorher manuell spannt, bevor man den Abzug betätigt. Der Abzug führt also nur noch eine Aktion durch, nämlich das Auslösen des Schusses. Vorteil: Der Abzugswiderstand wird geringer und der Abzugsweg kürzer, was der Schusspräzision zu Gute kommt.

    

    

Foto unten: Bei zurückgezogenem Schlitten blickt man durch das rechtsseitige “Auswurffenster” am Schlitten auf die Ventileinheit.

 

Griff

Der Griff der “CZ 75D” besticht durch angenehme Handlage und sehr guten Grip, selbst bei Schweißbildung an der Innenhandflächen. Dafür sorgen vorallem die gecheckerten und aus elastischem Material bestehenden Griffschalen. Eine sehr gute Haptik und bei einer CO2-Waffe dieser Preiskategorie eine durchaus bemer- kenswerte Ausführung. Auch der Magazinboden ist mit diesem elastischen, gummiartigen Kunststoff um- mantelt. Sehr gut!

    

 

Implementierung der 12-g-CO2-Kartusche

    

Das Magazin wird per Druckknopf am Griffstück entriegelt und gleitet dank seines hohen Gewichts (238 g leer, ohne Kartusche) selbsttätig aus dem Schacht. Beim Einsetzen arretiert es selbsttätig.

Die Fixierschraube für die 12-g-CO2-Kapsel lässt sich seitlich herausschwenken um das Einsetzen der Kartu- sche zu erleichtern. Macht man es richtig, dann soll die Treibgaskapsel durch das eindrücken festsitzen und auch gleich angestochen werden. Anfangs etwas ungewohnt, aber mit etwas Übung funktioniert es. Sollte der Anstichvorgang doch einmal ausgeblieben sein, so kann man die Feststellschraube mit einem kleinen Schrau- bendreher durch die Öffnung im Magazinboden erreichen und ggf. nachjustieren. Alles in allem recht pfiffig gelöst.

    

Fotos unten: Die Ventileinheit am Magazinbauteil. Die Abb. rechts zeigt den Blick auf den Stößel. Unten der An- stechdorn der den Hals der Treibgaskapsel durchsticht, umgeben von einem grünen Dichtring.

    

 

Kugelmagazin

Fotos oben: Im Kugelmagazin arbeitet eine sehr starke Spiralfeder, welche die eingefüllten BBs nach oben vor das Ventil drückt. Obwohl seitlich eine Rastung eingelassen ist, um die Feder während des Befüllens unten zu halten, ist dieser Arretiervorgang nicht ganz unproblematisch. Denn die extrem schwergängige Feder in Ver- bindung mit der etwas flach und klein geratenen Fingerauflage des Federschiebers sind recht widerspenstig. So schnellt die Feder ein ums andere Mal unversehens wieder nach oben und die Fingernägel der Arbeitshand quittieren dann auch schon mal den Dienst. Das kann man sicher etwas besser einrichten (siehe z. B. “Fungun” Kugelmagazine).

 

Offene Visierung

Kimme und Korn sind bei der “CZ 75 D compact” jeweils mit weißen Markierungspunkten versehen, was bei der vorhandenen, kleindimensionierten offenen Visierung ohne nennenswerten Kontrast, sehr sinnvoll ist. Die Kimme ist mittels einer kleinen Inbusschraube seitenverstellbar. Am beiliegenden Multitool befindet sich ein passender Schlüssel.

    

    

    

 

Sicherung

Der manuelle Schwenkhebel linksseitig am Griffstück blockiert die Abzugsmechanik. Die Platzierung wurde hier analog zum “scharfen” Vorbild vorgenommen. Ist der rote Punkt sichtbar, befindet sich die Pistole im ent- sicherten Status (Foto unten links).

    

 

Auf dem Schießstand

Die “CZ 75 D compact” lässt sich trotz ihrer kompakten Abmaße und dem relativ geringen Gesamtgewicht ruhig im Anschlag halten. Das schwere Magazinbauteil im Griffstück macht sie insgesamt ein wenig hecklastig. Dass die Visierung seitenverstellbar ist, schlägt ebenso positiv zu Buche, wie das - besonders im Single-Action- Modus - für eine Freizeitwaffe recht ansprechende Abzugsverhalten. Abträglich in Hinsicht auf die Schussprä- zision sind der glatte Lauf und die Verwendung von Stahlkugeln. Insgesamt macht die Pistole beim Plinking eine prima Figur und lässt sehr schnelle Schussfolgen zu.

Die Waffe generiert eine Menge Schießspaß, auch wenn man natürlich kein Präzisionswunder vorfindet, was bei einer Freizeitwaffe dieser Ausprägung wohl auch niemand ernsthaft erwartet. Siehe die insgesamt doch ansehnlichen Schussbilder auf den Scheiben unten.  Handelsübliche Weißblechgetränkedosen werden beim Beschuss aus Zimmerdistanzen zuverlässig mit Ein- und Austrittsloch versehen. Bei den Testdurchgängen funktionierte die Waffe technisch tadellos, ohne gravierende Störungen. Lediglich einige Leerschüsse traten auf. Trotz der sehr starken Transportfeder im Magazin (oder vielleicht auch gerade deswegen?)  stauten sich die etwas zueinander versetzt liegenden Kugeln hin und wieder im Magazin. Nach dem leichten ölen/fetten des Magazins war das aber kein Thema mehr.

Bilder unten: LP-10-m-Scheiben 17x17 cm, beschossen aus 7 m Distanz. Waffe mit aufgelegten Unterarmen gehalten.

Scheibe 1 = 17 Schuss, “DA” langsam; Scheibe 2 = 17 Schuss “DA” schnell, Scheibe 3 = 17 Schuss, ”SA”

    

 

Fotos unten: Der visuelle Vergleich mit der “ASG Steyr M9-A1” (Fungun).

 

Fazit

Die “ASG CZ 75 D compact” bietet neben ansprechender Verarbeitungsqualität und einem guten Handling auch absolut befriedigende Schießeigenschaften und Präzision um auf dem Plinking-Schießstand viel Freude aufkom- men zu lassen. Besonders positiv hervorzuheben ist m. E. die Griffergonomie und -haptik. Die CO2-Pistole hat mich insgesamt überzeugt und gehört in ihrem Preissegment < 100 EUR zu den uneingeschränkt empfehlens- werten Produkten. Den direkten Vergleich mit der “ASG Steyr M9-A1” entscheidet die “CZ” ganz klar für sich.

    

GUNIMO

November 2010