Beretta A-9000S
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Hersteller: ANICS Group, Moskau (Russland), www.anics.com
Vermarktung (Deutschland): UMAREX GmbH & Co. KG
Vorbild: Lizenznachbau der Beretta 9000S “Thundercat”
Serien-Nr.: 95C1217 (sowie 94B4663, Vorserie)
Kaliber: 4,5 mm (.177)
System: CO2
Antrieb: 12g-CO2-Kapsel
Länge: 170 mm
Höhe: 124 mm
Breite: 43 mm
Gewicht: 496 g (leer)
Abzug: Single Action / Double Action
Abzugsgewicht: SA 1.800 g / DA 5.800 g
Visierung: seitlich justierbar, weiße Markierungen an Kimme und Korn (Bilder oben)
Sicherung: manueller Schwenkhebel beidseitig (Bilder unten) - Die Sicherung kann nur bei gespannten oder
halb gespannten Hahn betätigt werden!
Ausführung: Griffstück und Magazin Kunststoff, Schlitten Metall lackiert
Lieferumfang: Plastikkoffer, Manual (englisch), 2. Magazin, Ladewerkzeug, Metallstab um steckengebliebene
Diabolos aus dem Lauf zu schieben und ggf. Ladehemmungen zu beheben.
Preis: ca. 198,- EUR
Bild unten links: Die in der transparenten Plastikhülle laufende „Kette“ von Geschoss-Kammern ist im Wortsinn
eigentlich nicht wirklich eine „echte“ Kette, da die 28 Hülsen nicht miteinander verbunden sind, sondern einzeln aneinandergereiht lediglich optisch eine Kette bilden.
Bei der A-9000S kommt wieder das aus der “SKIF A-3000” bekannte Magazinsystem zum Einsatz (Bilder oben).
Wegen des kürzen Griffstückes hier allerdings auf 22 Kammern verkürzt. Innen im transparenten Kunststoffgehäuse befindet sich eine Art rollierendes Kettenmagazin aus Gummi, bestehend aus 22 Kammern,
in denen je ein Geschoss untergebracht werden muss. Um dies zu bewerkstelligen, kommt nun die bereits erwähnte Ladehilfe zum Einsatz. Hier findet sich die erste Detailverbesserung zum frührern Werkzeug, denn
nun kann die Setztiefe der Geschosse am Werkzeug eingestellt werden. Jedes einzelne Projektil wird zunächst per Hand in die Kammer platziert und anschließend mit dem Ladewerkzeug hineingedrückt. Die zweite positive
Magazinentwicklung betrifft die Größe der Ladeöffnung: Bei der A-3000 gibt die Ladeöffnung nur gerade mal drei Magazinkammern frei, bei der A-9000 liegen insgesamt 12 Kammern zugänglich offen. Beide
Verbesserungen dienen einem schnelleren und präzieseren Bestücken des Magazins.
Um das Magazin entnehmen zu können betätigt man den tropfenförmig gestalteten Entriegelungsknopf am
Griffstück, direkt hinter dem Abzugsbügel (Bilder unten).
Auch bei der Kapselaufnahme hat man bei ANICS die “SKIF A-3000” zum Vorbild genommen und kleinere Modifikationen vorgenommen.
Um die Kammer zum Einlegen der CO2-Kapsel zu öffnen, was nur bei entnommenem Magazin durchführbar ist,
schwenkt man zunächst den ringförmigen Griff heraus. Um die Kammerabdeckklappe öffnen zu können, muss die Sperrklinke am unteren Ende des Griffrückens nach aussen gedrückt werden (Bilder unten). Nach dem
Bestücken mit der CO2-Kartusche den Deckel der Kammer bis zum hörbaren einrasten zudrücken. Anschließend mit der geschlitzten Rändelschraube die CO2-Kartusche gut fixieren und dann die Abdeckklappe schließen (Anstechvorgang).
Die manuelle Sicherung der Waffe kann nur bei gespanntem oder halb gespanntem (etwas zurückgezogenem)
Hahn aktiviert werden. Dazu wird der beidseitig angebrachte Schwenkhebel in die obere Position gebracht. Bei entspanntem Hahn kann der Abzug zwar frei durchgezogen werden, jedoch ohne Verbindung zum Hahn. Im
vorgespannten Modus wird der Hahn zwar ausgelöst, jedoch wird er vor dem Auftreffen auf den Ventilstößel von einer Sperre abgefangen.
Auf dem Schießstand: Gelungenes Design, gute Verarbeitungsqualität, realistische Funktionalität zeichnen den
“Beretta”-Klon bereits aus. Was hat nun die neue “A-9000S” aber bei der praktischen Anwendung zu bieten. Die Antwort ergibt sich auf dem Schießstand. Da fällt zunächst einmal negativ ins Gewicht, dass die offene
Visierung nur seitlich justierbar ist und es keinerlei Vorrichtung für die Anbringung einer optischen Zieleinrichtung gibt. Dies schmerzt um so mehr, da die Treffpunktlage bei beiden getesteten Exemplaren sehr
hoch liegt. Auf 8 m Schussdistanz zur 10 m-LP-Zielscheibe (17x17 cm) musste um eine Spiegelhöhe unter gehalten werden, und immernoch lagen einige Treffer oberhalb des Spiegels. Zweiter Kritikpunkt ist der
DA-Abzug. Mit gemessenen 5.800 g Abzugswiderstand, liegt dieser in einem Bereich, der zum starken Verreißen der Waffe führt, da man diese nicht mehr ruhig im Ziel halten kann. Hinzu kommt der lange
Abzugsweg, mit seiner schabend-kratzigen Charakteristik, die wohl auf den Magazintransport zurückgeht. Bei entnommenem Magazin ist die Charakteristik verbessert, dies spielt aber im Schießbetrieb natürlich keine
Rolle. Der Widerstand steigt kurz vor der Schussaulösung nochmals deutlich an und der Schuss bricht recht unvermittelt, da es keinen feststellbaren Druckpunkt gibt. Die Kombination dieser genannten Eigenschaften
lässt wenig Freude aufkommen. Von präziesem Schießen kann keine Rede sein. Anders der Single-Action-Modus: Der Vorzugsweg ist sehr stark verkürzt, es ist ein deutlicher Druckpunkt feststellbar
und der Abzug löst bei ca. 1.800 g Widerstand aus. Hier findet man also eine ansprechende Charakteristik vor, wäre da nicht die viel zu hohe Treffpunktlage, könnte richtig Freude beim Plinking aufkommen. Ein paar
eigenhändige “Basteleien” an der Visiereinrichtung könnten hier ggf. für eine Verbesserung sorgen. Alles in allem ist die Präzion, auch für eine Freizeitwaffe, nicht sonderlich lobenswert, vorallem im Vergleich mit den
Referenzprodukten aus dem Hause “UMAREX” und “Röhm”. Gerade die schnellen Schussfolgen machen bei einer mehrschüssigen CO2-Waffe den besonderen Schießspaß aus, aber nur wenn man die anvisierten Ziele
auch trifft. Dies fällt im DA-Modus sehr schwer, da durch die geschilderten Einbußen eine Art “Gießkannenverhalten” auftritt. Ein Loch-in-Loch schießendes Präzisionswunder ist die “A-9000S” auch nicht
unter Verwendung des SA-Modus auf den üblichen Zimmerdistanzen, in beidhändigem Anschlag und bei aufgelegten Unterarmen.
Scheiben 1 und 2, 17x17cm, 8 m Distanz, verwendete Diabolos “Gamo” geriffelt: links 10 Schuss mit
“aufsitzendem” Spiegel gehalten, Single Action (SA), aufgelegt / rechts 6 Schuss um Spiegelhöhe unter gehalten, SA, aufgelegt
Scheiben 3 und 4, 17x17cm, 8 m Distanz: links 10 Schuss um Spiegelhöhe unter gehalten, Single Action (SA),
aufgelegt / rechts 22 Schuss um Spiegelhöhe unter gehalten, Double Action (DA), aufgelegt
Das Vorspannen des Hahns kann per Daumen oder aber durch das Zurückziehen des Schlittens erfolgen.
Letzteres jedoch erfordert einen sehr hohen Kraftaufwand und ist in Anbetracht des wenig griffigen flachen Schlittens nicht unbedingt eine Freude. Der Schlittenfanghebel funktioniert gleichermaßen bei eingeschobenem
und entnommenem Magazin. Die insgesamt kompakte Form der Waffe mit dem relativ kurzen Griffstück ist nicht für alle Hände geeignet und dürfte daher auch nicht jedermanns Sache sein.
Bilder unten: Blick auf den Mündungsbereich bei entspanntem, hinten gefangenem, und abgenommenem Schlitten.
Das Abnehmen des Schlittens von der Waffe kann in wenigen Sekunden durchgeführt werden. Der
Zerlegeriegel befindet sich über dem Abzug (Bild unten links).
Größenvergleich: “A-9000S” auf “SKIF A-3000”, “A-9000S” neben “SKIF A-3000”, “A-9000S” neben “CP99c”
Die “Beretta 9000”, das Vorbild der ANICS-CO2-Pistole, wurde im Jahre 2000 vorgestellt. Ziel war der zivile
Markt, nicht die Behördenverwendung. Das gefällige Design der Pistole mit Polymergriffstück wurde von den “Giorgio Giugiaro Designstudios” entwickelt. Die “Fabbrica d’Armi Pietro Beretta S.p.A” ist der weltweit älteste
Waffenhersteller. Das offizielle Gründungsjahr ist 1526.
Die “Beretta 9000 S Thundercat” ist in drei Kalibern erhältlich: .40 S&W / 9x19 / 9x21 IMI
Fazit: Gelungenes Design sehr nahe am Original, gute Verarbeitungsqualität, realistische Funktionalität
zeichnen die “A-9000S” aus. Die praktischen Einsatzdisziplinen auf dem Schießstand sind offenbar eher weniger ihre Stärke. Beide getesteten Exemplare zeigten identische Schwächen. Der hübsche “Beretta”-Klon
ist daher wohl etwas für Fans des Vorbildes und zum Schönstehen in der Vitrine.
GUNIMO
April / Juli 2005
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