Drulov (Aeron) Eagle DU 10   (Brünner CO2-Selbstladegewehr)

Hersteller: Drulov (Druzatna Lovena) - (Aeron / Brünner) - Made in Czech Rep.

Modell: “Eagle DU”

Konstrukteur: Vladimir Uhrincát

Seriennummer: 5326

Kaliber: 4,5 mm (.177)

System: CO2-Semiautomatik

Funktionsweise: CO2-Treibgas wird anteilig zum Spannen des Schlagmechanismus eingesetzt, lediglich der erste Schuss muss manuell vorgespannt werden.

Antrieb: 12-g-CO2-Kartusche

Magazin: Röhrenmagazin

Magazinkapazität: 5 Schuss

Mündungsenergie: < 7,5 Joule

Länge: 900 mm

Höhe: 175 mm

Breite: 44 mm

Gewicht: ca. 2.500 g (leer, ohne Kartusche)

Visierung: Horizontal und vertikal per Klickrastung justierbar, Kimmenblatt austauschbar (Abb. oben rechts)

Abzug: Druckpunktabzug mit einstellbarem Vorzugsweg und Triggerstop (Abb. oben links)

Lauf: gezogen

Lauflänge: 520 mm

Sicherung: Manuelle Sicherung linksseitig, blockt das rücklaufende Schlagstück und verhindert damit die Schussabgabe

Ausführung: Vollmetallsystem und Holzschaft mit Pistolengriff (Rechtshänder), Schaftkappe Kunststoff

Zubehör: Verschiedene Werkzeuge und Ersatzteile im Lieferunfang enthalten. (Abb. oben links)

Bewertung: Sehr gute und robuste Verarbeitung; wertiges Erscheinungsbild; gute Schussleistung; hervor- ragende Präzision; führige, handliche Langwaffe. Ausrichtung: Fun- und Freizeitwaffe.

Hinweis: Das Gewehr basiert auf der 5-schüssigen Sportpistole “Drulov DU 10 Condor” (Abb. unten); Waffe in verschiedenen Schaftvarianten erhältlich.

Foto unten: Größenvergleich mit einem “BRNO TAU 200” (oben). Hier werden die eher zierlichen Abmaße des “DU 10 Eagle” deutlich. Die Waffe basiert auf der Sportpistole “DU 10 Condor” und ist eigentlich mehr eine Pistole mit langem Lauf und Anschlagschaft als ein ausgewachsenes Gewehr. Aber gerade das macht den kleinen “Adler” so ausgesprochen handlich.

Abzugseinheit

Bilder unten: Blick auf den fein justierbaren Abzug mit den Stellschrauben für Vorzugsweg und Triggerstop.

Sicherung und Schlagmechanismus

Das “DU  10 Eagle” ist, wie bereits beschrieben, ein echter Halbautomat und Selbstlader. Lediglich vor dem ersten Schuss muss das Schlagstück einmal vorgespannt werden. Danach übernimmt das ein abgezweigter Teil des Treibgases CO2. Auf den Fotos unten sieht man den Spanngriff des Schlagstücks links im Bild. Gleich dane- ben findet man den runden Sicherungsschieber. In die untere Position (“S” = SAFE) gebracht, ist die Waffe gesichert und es kann keine Schussabgabe erfolgen.

Foto unten: Schlagstück entspannt, Sicherung in Position “F” = FIRE, (Waffe nicht schussbereit)

Foto unten: Schlagstück gespannt, Sicherung in Position “F” = FIRE, (Waffe schussbereit)

Foto unten: Schlagstück gespannt, Sicherung in Position “S” = SAFE, (Waffe nicht schussbereit)

Einsetzen der Treibgaskapsel (12-g-CO2-Kartusche)

Fotos unten: Die Druckkammer im Griff wird mit dem mitgelieferten Werkzeug aufgeschraubt und eine CO2- Kapsel mit dem Boden voran in den Schacht eingesetzt. Beim Verschließen der Kammer durchbohrt der Dorn in der Schraubkappe die Verschlussplatte am Hals der Treibgaskartusche. Das ausströhmende CO2 flutet die Druckkammer. Bei jeder Schussabgabe wird dann jeweils eine adäquate Menge Treibgas freigesetzt, um das Diabolo zu beschleunigen und um das Schlagstück zu spannen.

Wichtig: Vor dem Einsetzen der Treibgaskapsel unbedingt das Schlagstück spannen, sonst hält die Waffe den Druck nicht und der Inhalt der Kartusche bläst auf einen Schlag vollständig ab! - Waffe derweil auch stets sichern (SAFE-Position des Schiebers).

Offene Visierung

Fotos unten: Die Kimme ist höhen- und seitenverstellbar mittels Klickrastung. Ein Klick verändert die Treff- punktlage um 3 mm, auf einer Distanz von 10  zum Ziel.

Fotos unten: Der Kornträger ist abnehmbar auf seinem massiven Kornsockelblock verschraubt. Auch hier sind alle Bauteile aus Metall gefertigt.

Ladevorgang

Durch drehen um eine viertel Drehung gegen den Uhrzeigersinn, und zurückziehen des Ladebolzens, wird der Verschluss geöffnet. 5 bis u. U. auch mal 6 Diabolos (je nach Länge der Projektile) passen in das Röhrenmaga- zin. Diese werden mit dem Kopf voran in den geöffneten Ladeschacht geschoben. Danach wird der Ladebolzen wieder nach vorne bewegt und arretiert. Im Innern des Bolzens befindet sich eine Spiralfeder, deren Druck die Diabolos in Richtung Laufeingang presst. Sobald ein Diabolo verschossen ist, rücken schon die anderen feder- belastet nach vorne. (Fotos unten)

So können alle Projektile in sehr schneller Folge halbautomatisch verschossen werden. Hier wünscht man sich eine höhere Magazinkapazität herbei. Wichtig ist, dass die verwendeten Diabolos genau das richtige Kopfmaß (Kalibermaß) aufweisen, da sie bei Übermaßigkeit sonst vor dem Laufeingang stecken bleiben (Zuführungs- störungen). Rundkugeln (BBs) können hier nicht verwendet werden.

Auf dem Schießstand

Spaß pur! Die “DU 10 Eagle” ist eine handliche, robuste Langwaffe, die Schussfolgen ermöglicht, so schnell man den Finger wiederholt krümmen kann. Leider ist das Magazin immer so rasch leer, da nur 5 -6 Geschosse vor- geladen werden können. Der Matchabzug und die gute Visierung tun ihr Übriges dafür, dass man das Gewehr- chen am liebsten nicht mehr aus der Hand legen möchte. Wenn man etwas kritisieren kann, dann ist es die Tat- sache, dass leider keine Montageschiene für optische Zielhilfen (RedDot-Sight, Zielfernrohr) vorhanden ist.

Abb. unten: 10-m-Luftgewehrscheibe (14 x 14 cm, Spiegeldurchmesser 30 mm), 5-Schuss, Distanz 8 m, Waffe aufgelegt gehalten.

Holzschaft

Vielleicht ist es dem einen oder anderen aufmerksamen Betrachter der vorangegangenen Fotos bereits auf- gefallen? Auf einigen Bildern sieht man, dass das Holz des Vorder- und des Anschlagsschafts eine deutlich unterschiedliche Färbung aufweist. Grund dafür ist ein nachträglich erworbener neuer Anschlagschaft (helle- res Holz), da der ursprünliche einen Bruch im Bereich des Handgriffs aufweist. (Abb. unten)

Der Austausch des Schafts war schnell durchgeführt, allerdings ergaben sich unerwartete Begleiterscheinun- gen. Thema Abzugsbügel: Beim alten Handgriff (Foto unten links) ist die Wölbung hinter dem Abzugszüngel flach und so ausgeführt, dass er im Bereich der Daumenauflage nicht mit dem Bügel in Berührung kommt. Beim neuen Schaft springt dieser Bereich so weit vor, dass der Bügel diesen berührt und dabei etwas hochgedrückt wird. Und zwar leider so weit, dass das Abzugszüngel leicht am Bügel schabt. (Foto unten rechts).

Gut, dass man auf den Abzugsbügel in diesem Falle gut verzichten kann. Er ist lediglich mit zwei Schrauben am Vorderschaft fixiert.

Vergleich

Bilder unten: Das “DU 10 Eagle” und seine Basis, die “DU 10 Condor”-Sportpistole im visuellen Vergleich...

Fazit:

Die “Drulov DU 10 Eagle” ist aufgrund ihrer Eigenschaften ein Must-Have für jeden, der Spaß am Action- Shooting hat. Die Waffe arbeitet präziese, ist sehr führig, zuverlässig, dabei robust und absolut solide Verarbeitet. Kunststoffkomponenten sind sehr spärlich verbaut. Auch wenn das Design letztlich vielleicht nicht jedermanns Sache sein mag, so hat es dennoch einen hohen Wiedererkennungsfaktor, was durchaus auch einen Charme generiert. Ergo ist die kleine Tschechin ein CO2-Fun-Gewehr, dass in keinem Waffenschrank fehlen sollte! Es ein denn, man steht auf Langeweile.

GUNIMO

Oktober 2010