ZF Nahdistanzjustierung

Zielfernrohr (ZF) auf kurze Distanz justieren  -  Schärfeeinstellung

Die meisten Hobbyschützen haben in der Regel ausschließlich, oder zumindest überwiegend, kurze Distanzen von 5 bis 10 m im Keller, auf dem Dachboden oder in der Garage zur Verfügung. Trotzdem macht das Schießen mit einer Langwaffe durchaus Spaß, wenn man entsprechend klein dimensionierte Ziele auswählt. Solange man mit der offenen Visierung oder einem Leuchtpunktvisier (RedDot) arbeitet, ist das alles sowieso kein Thema. Möchte man jedoch ein Zielfernrohr nutzen, wird es u. U. „trübe“. 

Das Problem der Zimmerschützen bei der Auswahl guter Zielfernrohren ist, dass diese in der Regel für deutlich weitere Distanzen gedacht und dem entsprechend eingerichtet sind. Die Folge ist, dass das Visierbild hinter dem Absehen auf Kurzdistanz nur sehr unscharf erfasst wird. Je höher die gewählte Vergrößerung ausfällt, um so mehr verstärkt sich dieser Effekt. Das ist nicht nur anstrengend für das Auge und kann zu Kopfschmerzen führen, es verleidet einem auch ganz schnell den Spaß an der Sache.

Doch aufgemerkt, es ist bei vielen Zielfernrohrfabrikaten sehr leicht Abhilfe durch das Nachjustieren der Schärfeeinstellung zu schaffen. Einziger Nachteil dieser Maßnahme ist, dass das Rohr so verändert, dann nicht mehr für weitere oder stark wechselnde Entfernungen geeignet ist. Jedoch auch das lässt sich ja durch Zurückdrehen der Justierung wieder regeln.

Und so wird es gemacht: Zunächst entfernt man durch Abschrauben den vorderen Ring am Objektiv. Nun liegt das Gewinde frei. Es gehört zur Objektivlinse, welche sich nun ihrerseits durch das Drehen an diesem Gewinde nach vorne oder hinten bewegen lässt. Dazu bitte keine ungeeigneten Werkzeuge verwenden, die das Gewinde beschädigen könnten. Das Drehen lässt sich leicht mit bloßen Händen bewerkstelligen. Sinnvoll ist es z. B. ein Papiertuch zur Griffunterstützung zu verwenden, da das Gewinde gefettet, daher rutschig und auch durchaus scharfkantig ist.  

Um nun auf Nahdistanz ( z. B. 5 bis 7 m) scharf zu stellen, bewegt man das Gewinde durch Linksdrehung ein Stück weit heraus. Bereits nach wenigen Umdrehungen hat man das erreicht. Das Gewinde der Objektivlinse ragt zwar danach natürlich etwas weiter aus dem Rohr heraus, aber der Abschlussring lässt sich in der Regel wieder bündig ans Objektiv schrauben. Nichts deutet äußerlich auf die veränderte Justierung hin, doch der gewünschte Effekt ist erzielt, der Zimmerschütze kann das Zielfernrohr nun einwandfrei verwenden.

Im Bild das “Röhm”-ZF 3-9 x 40 aus dem “TM-Desperado”-Set

GUNIMO

Juli 2008