Ballistol

Waffenpflege mit “Ballistol”®

„Ballistol“ ist ein harzfreies Öl für eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. Es wird bereits seit den 1920er Jahren hergestellt und seine hervorragenden Eigenschaften machen es bis heute zu einem nach wie vor sehr gefragten Schmier- und Pflegemittel. Ein echter Dauerbrenner also. Entwickelt wurde das Öl von Friedrich Wilhelm Klever, ursprünglich wohl im militärischen Auftrag der deutschen Armee, vorrangig für die Feuer- waffenpflege. Der Produktname ist ein Zusammenschluss der Wörter „Ballistik“ (= Lehre von der Bewegung geschleuderter oder geschossener Körper) und „Oleum“ (lat. für Öl). - Hergestellt und Vertrieben wird es von der „F.W. Klever GmbH“ in D-84168 Aham und ist in verschiedenen Gebindeformen im Handel erhältlich.

 

Die zentrale Frage speziell für den CO2- und Druckluftwaffenanwender ist:

Eignet sich Waffenöl, welches für die Pflege von Feuerwaffen konzipiert wurde, auch für die universelle Pflege speziell von Druckluft- und CO2-Waffen? Immerhin bestehen hier gravierende Unterschiede bezüglich der An- triebsgase, sowie entstehender Pulverrückstände. Insbesondere die Ventiltechnik von CO2- oder LEP-Waffen wirft diese Fragestellungen auf:

Gibt es diesbezüglich geeigneteres als „Ballistol“ für die Rundum-Pflege und Konservierung?

Nach meiner Erfahrung gibt es für die äußerliche Pflege von Co2-Waffen nichts besseres als „Ballistol“. Es ist gleitaktiv, kriecht selbst in feinste Ritzen und verharzt nicht. „Ballistol“ neutralisiert durch die Bildung eines alkalischen Schutzfilms auf Metalloberflächen zuverlässig aggressiven Handschweiß, reinigt und schützt gegen Rost. Es ist gleichermaßen für die Pflege von Holz und ölbeständigen Kunststoffen geeignet, was Griffstücken und Griffschalen aus diesen Materialien zu Gute kommt. Dabei ist es absolut haut- und umweltverträglich, was nicht zuletzt für den wohl unvermeidlichen Kontakt mit den Händen von größter Bedeutung ist. Da es auch Leder pflegt, ist selbst der Kontakt mit Lederdichtungen, wie sie in manchen älteren Waffenmodellen zu finden sind, absolut unproblematisch.  

„Ballistol“ verfliegt an der Oberfläche relativ schnell, der Ölfilm dickt etwas ein und bleibt dadurch recht widerstandsfähig gegen Abrieb. Diese Eigenschaft macht es besonders als Konservierungsmittel wertvoll, jedoch etwas weniger geeignet für eine dauerhafte Schmierung ohne gelegentliches Nachölen. Das Eindicken hat aber mit verharzen nicht das Geringste zu tun. Zur Erinnerung: „Ballistol“ ist harzfrei.

Kommen wir zum Thema Ventile und ihrer Dichtungen. Oft wird kolportiert, dass „Ballistol“ für CO2-Waffen nicht geeignet wäre, weil es den Ventilen schade. Dies ist so zwar sicherlich falsch, dennoch eignet sich Silikonöl m. E. in diesem Bereich besser.  

Warum? - Das oben beschriebene Antrocknen und Eindicken  kann bei  CO2-Waffen im Bereich der Ventile Probleme bereiten. O-Ringe z. B. in Führungen oder an Stößeln werden aufgrund der guten Hafteigenschaft bei zunehmender Zähigkeit vom „Ballistol“-Film gebremst, weil sich der Reibungswiderstand erhöht. Die beweglichen Teile der Ventile werden im Laufe der Zeit somit immer schwergängiger, wenn man nicht von Zeit zu Zeit wieder frisches „Ballistol“ nachdosiert. Insbesondere gilt dies bei Reibflächen Kunststoff/Gummi an Kunststoff/Gummi.

Für die Langzeitschmierung und -konservierung beweglicher und mechanisch belasteter Metallteile (Reibung Metall auf Metall) an Waffen eignet sich z. B. die einfache „Vaseline“ sicher besser als „Ballistol“ und ist ebenso unbedenklich. Ein Universalpflegemittel kann schließlich nicht zu jedem Einsatzzweck die allerbesten Werte aufweisen, trotz grundsätzlicher Eignung. „Ballistol“ ist nach meiner Erfahrung somit, von kleineren Einschränkungen abgesehen, auch für den Pflegebereich CO2- und Druckluftwaffen bestens geeignet.

 

Der “Diesel”-Effekt:

Beim Reinigen und Pflegen von Druckluftwaffen mit Federkolben sollte man unbedingt darauf achten, dass kein Öl in den Kompressionsraum gelangt. Besonders bei starken Luftgewehren kann dies zu einem Effekt führen, der mit dem Begriff „Dieseln“ bezeichnet wird. Im schlimmsten Fall, wenn es zu einer Detonation kommt, kann dabei die Waffe erheblich beschädigt werden.

Wird der Kolben im Kompressionsraum durch eine starke Feder schnell nach vorne getrieben, steigt die Luft- temperatur vor diesem mit dem zunehmendem Druck an. Die Temperatur ist dann u. U. so hoch, dass Öl, eine brennbare und leicht entzündliche Substanz, entflammt wird. Der Vergleich mit dem Ablauf in einem Dieselmo- torzylinder drängt sich auf. Die Folge ist ein weiterer Druckanstieg und mit diesem eine stärkere Beschleuni- gung des Diabolos aus dem Lauf. Aus einer Druckluftwaffe wird so quasi eine Feuerwaffe, die mittels heißer Gase zur Geschossbeschleunigung arbeitet. Anstelle einer zur Explosion gebrachten Pulverladung tritt hier die Entzündung von Schmierstoffen, bzw. die Detonation des Sauerstoff-Gas-Gemisches auf. Im Gegensatz zu einem Motorenkolben allerdings unkontrolliert und mit ggf. zerstörerischen Folgen für Feder und Kolben.

Der harmlosere Fall ist das sogenannte "Dieseln" eines Luftgewehres. Es tritt dann auf, wenn als Folge zu reichlichen Ölgebrauchs adäquate Mengen davon in den Federkolben gelangen. Indizien sind ein markanterer Schussknall und aus der Mündung aufsteigender Rauch, der u. U. von Funkenflug durch entzündete Abrieb- teilchen begleitet wird.

Aber nicht jede kleine Rauchfahne, die aus dem Lauf einer Druckluftwaffe steigt, ist nun gleich auf das „Dieseln“ zurück zu führen. Oft handelt es sich dabei nur um etwas Ölrauch, der durch die Reibungswärme des Geschosses im Lauf entsteht. Sei es durch Ölrückstände der Pflege- und Konservierungsmaßnahmen oder durch die Verwendung geölter Diabolos.

 

 

Was sagt der Hersteller über sein Produkt?

 

GUNIMO

Januar 2008