WE M4A1

“primanoctis”, einigen sicher aus dem “muzzle.de”-Forum bekannt, hat sich die Mühe gemacht und stellt uns hier seinen aufwändigen “M4A1”-Umbau vor. Viel Spaß beim Lesen.  GUNIMO

 

M4A1 WETTI (AWSS Version), Gen. 3 – Custom Umbau

M4A1 Carbine

Hier stelle ich den derzeitigen Stand meines M4A1 vor. Es gibt für den Umbau kein reales Vorbild, sodass ich verbaut habe, was mir gefällt und was taugt. Dabei ist mir klar, dass mancher Airsofter mit seiner optisch realitätsgetreu umgebauten Waffe mich dafür belächeln mag, das ist mir klar und gelinde gesagt gleich. Dass bei den gängigeren AEGs schon der dicke Griff (wegen des Motors) und die eigenartigen Stock Tubes nicht passen, sei dabei ebenfalls dahingestellt. Gleichzeitig möchte ich das Modell vorstellen und für Leute, die mit Airsoft bisher nichts zu schaffen hatten, anschaulich erklären. Ich bitte um Verständnis, dass ich nicht auf jeden Begriff und jedes Detail gezielt eingehen kann und möchte, trotzdem habe ich ein kleines Glossar erstellt, das dabei weiter helfen soll.

Hersteller: WE Taiwan

Importeur: Sniper AS

Kaliber: 6mm BB

Magazinkapazität: 30 Schuss (32, wenn überladen)

Standardlauf: Messing, glatt, 363mm

System: GBB (Gas-Blow-Back), halbautomatisch

Antrieb: Flongas oder CO2 im Magazin

Länge: 770 / 850 mm mit MFD (Mündungsfeuerdämpfer), 885 / 970 mit Schalldämpfer

Gewicht (umgebaut): ca XXXX g

Visierung: Holo Sight, Kimme / Korn

Zubehör ab Werk: Tragegriff, Sling Swivel für Kornträger, Delta Ring Werkzeug

Vorbild: Colt Defense LCC M4 Carbine

Grundpreis: ohne RIS: 369€, mit RIS: 429€

 

Grundlegendes:

Das M4 in der Grundversion out-of-the-box hat auch in der aktuellen, überarbeiteten Version 3 noch mancherlei Krankheit, was den GBBs von WE einen schlechten Ruf einbrachte. Zum Teil ist dieser auch gerecht- fertigt. Da es auf dem europäischen Markt aber keine Tokio Marui GBBR gibt, muss man ausweichen. Wem Inokatsu zu teuer ist und wem das WA System nicht zusagt, bleibt schnell bei WE hängen. Das WA System ist eine lizensierte Kopie des originalen Systems, das von WE eine Eigenentwichlung. Man mag argumentieren, dass es für WEs am meisten Zubehör und insbesondere sehr gute Ra-Tech Tuning- und Ersatzteile gibt. doch sind diese leider auch nötig. Mehr dazu aber später.

Die WE M4 ist (vom Abzug abgesehen) 1:1 wie das Original aufgebaut, was Maße und Bedienung angeht. Im Prinzip ist auch das Funktionsweise ähnlich, so ist im Gegensatz zu AEGs ein funktionierender Verschluss verbaut und die GBB lässt sich ungespannt nicht sichern – wie das Original. Daher steht sie auf meinen Bildern auch auf Semi eingestellt. Durch die 1:1 Bauweise können nahezu alle Aftermarketteile verbaut werden. Es passen Real Steel oder Systema PTW Delta Ringe und Haltebleche, Dust Covers, Pistolengriffe, Schäfte, Stock Tubes, Sling Plates, Handguards, Kornträger / Gas Blocks und manch anderes. Auch im Inneren kann man manche Feder (z. B. Feuerwahlhebelfeder) im Bedarfsfall durch die eines RS AR15 ersetzen. Hier muss man zwischen Funktion / Asthetik und dem Preis abwägen. Zudem bekommt man viele Teile in Deutschland nur sehr schwer oder überhaupt nicht. Die Stock Tube hat den Military Durchmesser.

Material:

Das M4 von WE steht in der dritten Generation aus graumatt eloxiertem Aluminiumdruckguss und Polymer. Der Body ist mit dunkelgrauem Eloxat behandelt und somit kratzfester als einfacher Lack, das Polymer hat eine für Airsoftverhältnisse gute Qualität und eine angenehme, nicht-glänzende Oberfläche. Wie beim Vorbild bestehen Schulterstütze und Standard AR15 Griff sowie der Vorderschaft (Handguard) aus dem schlagfesten Kunststoff Polymer. Der MFD sowie vereinzelte Kleinteile, wie die Swivels und auch die Take Down Pins (Body Pins), sind aus Stahl.

Verarbeitung:

Vorweg: Für den stolzen Preis bekleckert sich WE nicht mit Ruhm. Aber der Reihe nach:

Die Verarbeitung unter den klassischen Aspekten wie Grate (beim Kunststoff), Passgenauigkeit und dergleichen ist sehr gut, was man aber auch erwarten sollte.

Grate gibt es bei den Metallteillen keine, der Body ist gegossen und von relativ hoher Qualität. Upper und lower Receiver passen sauber und mit minimalem Spaltmaß aufeinander. Systema kann das aber besser. Die Stocktube wackelt oder lockert sich nicht. Das Eloxat ist abriebfest gegenüber leichterer Beanspruchung, jedoch mit Metall natürlich zu verkratzen. Die Farbe ist schön und gleichmäßig, das Aluminium sehr stabli. Das Polymer steht gut hinter Real Steel Teilen zurück, aber ist für Airsoftverhältnisse wirklich aktzeptabel, er glänzt natürlich nicht und ist sehr stabil.

Nun aber zu den Mängeln, die ich nicht verschweige:

Die Schulterstütze wackelt leider sehr auf der Tube, doch ist das eine bekannte Tücke dieses Systems und besonders der Airsoftschäfte. Mit ein wenig Panzertape ist dies schnell und zuverlässig beseitigt. Vermutlich auf Grund des minderwertigen Delta Rings wackelt das WE RIS schnell sehr stark. Ob ich diesbezüglich nur ein Montagsmodell habe, weiß ich nicht, ich vermute aber, dass es nicht am RIS selbst lag.

Der Kornträger beginnt ebenfalls schnell zu wackeln, was bei der Visierung ein absolutes No-go ist.

Das Dust Cover über dem Hülsenauswurf öffnet sich bei der leisesten Berührung oder Erschütterung, was so nicht gedacht ist. Die Verriegelung im Upper scheint ausgeleiert oder schlecht verarbeitet. Der Halteknopf ist zu klein.

Sehr schnell verlieren sich Pins. Tatsächlich rutschen diese sehr leicht heraus, zum Beispiel beim Abzugsbügel und dem Bolt Catch. Eine Sicherung mit Locktite o. ä. ist zu empfehlen. Bei Sniper AS gibt es aber auch viele Ersatzteile im Angebot, aber trotzdem ist das natürlich sehr ärgerlich.

Ich durfte vor Kurzem auch feststellen, dass meine komplette Laufeinheit wackelt und nicht straff sietzt. Im Anschlag hängt er nach unten durch, was mit einem Bore Sighter (Einschießlaser) festgestellt wurde. Beseitigt habe ich das Problem, indem das Frontset zerlegt habe und den Außenlaf wieder richtig festgeschraubt habe.

Das wohl größte Manko sind aber die vielen Zinkdruckgussteile. So sind der Bolt Catch oder das Charging Handle sehr beanspruchte Teile und sollten ersetzt werden, da sie schnell brechen. Ersteren gibt es aus Stahl, das Charging Handle in der deutlich stabileren CNC gefrästen Aluminuimversion. Wer möchte, kauft sich ein RS Teil, bearbeitet es ein wenig und baut dieses ein.

Solcherlei Mehrkostenaufwand sollte vorher einkalkuliert werden.

Umbau:

Da ich hier mein spezifisches Modell vorstelle, möchte ich ein wenig auf den Umbau eingehen.

Was ich jedem empfehlen kann, sind allgemein die Ra-Tech Tuningteile. Was man verbauen mag, muss jeder für sich entscheiden. Wer nicht viel Geld in die Hand nehmen möchte, sollte sich jedoch trotz allem das Hop Up "Gummi" aus Silikon anschaffen und einbauen, wenn er nicht gerade auf Zimmerdistanzen schießt.

Dringend anzuraten ist der Austausch einiger Teile, die auch bei mir Ersetzt wurden. Wie oben schon erwähnt, bezieht sich das auf das Charging Handle und den Bolt Catch. Beide sind ohne große Kenntnisse und in kurzer Zeit zu ersetzen.

Die von mir (äußerlich) angebrachten oder ausgetauschten Teile in der Übersicht (von vorne nach hinten):

Classic Army Double Screw Silencer

Crush Washer (RS)

Lock Washer von DPMS (RS)

Gas Block von Young Mfg (RS)

Schwarzes Halteblech von DPMS (RS)

Surefire M73 RIS (RS)

Surefire Ladder Railcovers / Magpul XTM Railcovers (RS) / Sandgestrahlte KAC Style Railcovers (China)

Magpul RSA (RS)

Barrel Nut und Delta Ring Assembly (RS)

Grip Pod GPS02 (Military Version) (RS) / Tango Down schwerer Vordergriff (RS)

Magpul Flip Up Iron Sights Gen. 2 (RS)

Magpul MOE Abzugsbügel (RS)

Dust Cover Set (RS)

Barrel Nut (RS)

Delta Ring Set (RS)

Magpul Ziehhilfen, 9x (RS)

Bushnell Holo Sight Gen. 1 (RS)

Magpul Back Up Sights (RS)

Magpul MOE Pistolengriff (RS)

Magpul ASAP (RS)

Magpul MS2 Sling (RS)

VLTOR Buffer Tube (RS)

Magpul CTR Schaft (RS)

Bundeswehr Panzertape und eine Kugelschreiberfeder ;-)

Alle Magpul Dinge sind original und Made in USA, nicht die PTS Billigheimer aus China.

 

Für einen der ernsthaften Budget-Airsofter mag mein Setup wegen des mangelnden Vorbildes nichts besonderes sein, doch möchte ich hier einmal den Unterschied zu einem 5:6 M4 Nachbau wie der Billig-Plempe von Gunimo manifestieren. Ich möchte mich auch damit von Amazon-Softair-Kiddies abgrenzen und einfach einen kleinen Einblick in die weite Welt der Airsoftwaffen geben. Zudem macht es einfach Spaß, sich etwas individuelles zusammenzubauen.

Mit gemessenen 2,78J an einem warmen Tag mit CO2 Magazin reden wir hier nicht mehr von einem Spielzeug, sondern von einer freien Waffe mit F. Leider ist die Verarbeitung wie bei allen Airsofts außer vielleicht noch Systema PTWs trotz allem immer noch von einem Spielzeugcharakter. Die WE ist unter diesem Gesichtspunkt ein Fass ohne Boden; zum einen, weil einfach vieles getauscht werden sollte, zum anderen, weil sie die geldverschlingende Eigenschaft hat, Real Steel Teile verbauen zu lassen. Durch die massenhaften AR15 Aftermarketteile sind der Phantasie hierbei keinerlei Grenzen gesetzt, daher wird das Waffensystem gerne mit Lego verglichen.

Für Spieler ist sie mit ca. 2,8 Joule (bei mir gemessen) mit 12g CO2 und angeblich ca. 2,2 Joule mit Green Gas zu stark. Deshalb hat die Tuningfirma Ra-Tech ein NPAS Ventil (ca. 50€) entwickelt, welches die durchgelassene Gasmenge stufenlos drosselt. Die Gussteile können durch eine unzählbare Menge von CNC gefrästen Alu und Stahlteilen ersetzt werden. Es gibt auch Innenläufe, Abzugseinheiten und Hop Up Units – alles, was man sich vorstellen kann (WaffG beachten). Alle Ra-Tech Produkte sind von sehr hoher Qualität, aber haben auch ihren Preis.

Im Folgenden möchte ich ein paar Worte zu den einzelnen Komponenten verlieren:

RIS

Das CNC gefräste WE RIS besteht aus Aluminium und passt perfekt und (zumindest kurzfristig) ohne Wackeln an das Gewehr. Es ist im gleichen Farbton eloxiert wie der Body selbst. Ich habe das RIS nachträglich verbaut, in der teureren Version ist es aber schon anfangs verbaut. Es ist dem Modell von Knights Armament (KAC) nachempfunden.

Wer möchte, kann für einen Aufpreis nach einem originalen RIS (beim Hersteller ca. 350$) schauen, welches es häufig gebraucht günstiger zu haben gibt. Es lohnt sich auf jeden Fall in Verbindung mit originalem Delta Ring oder Gasabnahme – ich weiß nämlich nicht, was das wackeln genau verursachte. Das Halteblech aus Stahl schließe ich aus.

Auch wenn es recht hochwertig ist, sind die Unterschiede zu RS Vorderschäften eklatant. Das WE RIS färbt innen stark ab und verliert außen schnell die Farbe.

Der Kostenpunkt liegt bei rund 80€ (Sniper).

Ich habe das RIS letztlich gegen ein Surefire M73 ausgetauscht, auch wenn es vielleicht nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Die Steigerung ist aber immens und das Surefire gilt als ein wenig besser als das originale KAC RIS. Ich wollte kein Freefloat, daher kam das Surefire gerade recht. Ich kann es uneingeschränkt empfehlen, nur ist es nicht leicht zu bekommen. Allein die Oberfläche unterscheidet sich stark von Airsoftteilen. Das Material ist T7075 Aluminium. Es verfügt über zwei Schrauben, die das RIS intern spannen, wodurch absolut nichts mehr wackelt.

RIS Panels

Die Panels von Surefire haben eine hohe qualität, sind beständig und rutschen nicht, machen das RIS aber auch nocht so breit wie konventionelle Abdeckungen. Die Passform ist erstklassig.

Die China RIS Panels habe ich von einem Bekannten, der sie mir auch gleich sangestrahlt hat, fast umsonst bekommen und musste sie mit zwischen zwei und acht lagen Panzertape am Wackeln hindern. Wen der Preis nicht schreckt, soll sich originale holen, ob KAC, Tango Down oder Magpul wird hier kaum den Ausschlag geben. Die Passgenauigkeit der günstigen Abdeckungen aus China ist leider miserabel und sie sehen unbearbeitet auch billig aus, da sie meist glänzen.

Grip Pod GPS-02 (Military Version)

Der Grip Pod vereint ein Zweibein und einen Vordergriff in einem Bauteil. Im Gegensatz zum T-Pod von FAB Defense ist er auch im ausgeklappten Zustand noch als Griff nutzbar.

Die Militärversion verfügt über Edelstahleinlagen in den Beinen und ist somit stabiler als die Law Enforcement Version mit Polymer Beinen.

Der Griff wird einfach direkt auf die 22mm Weaverschiene gespannt und das Zweibein fährt auf Knopfdruck aus. Laut Hersteller ist diese Version mit etwa 350lbs belastbar, was etwa 160kg entspricht. Bilder von Soldaten, die auf ihren augebockten Gewehren stehen, bestätigen die Stabilität. Der Preis liegt bei 150$ in den USA.

Die Internals sind sehr hochwertig, genau wie das komplette Bauteil. Es wackelt nichts, hat aber ein wenig Spiel. Das ist aber bauartbedingt und stört auch den anspruchsvollen Anwender nicht. Man kann dem Grip Pod wirklich vertrauen und er ist wirklich empfehlenswert. Von China-Nachbauten sollte man aber die Finger weglassen, diese eignen sich nicht einmal zum Aufbahren der Waffe und das ist keine Übertreibung. Die Beine geben einfach nach und verbiegen sich.

Der einzige Nachteil des Pods ist, dass er schnell bei feuchtem Boden verdreckt und somit nicht mehr sauber ausfährt, drückt man den Knopf oder aber gar nicht mehr einrastet.

Flip Up Iron Sights

Von Magpul Produkten gibt es zwei Versionen: Die Echten und die PTS Versionen. Letztere sind speziell für Airsoft gemacht und nur unter Magpul Lizenz von Beta Project in Hong Kong / China hergestellt. Die Qualität ist offiziell nicht ausreichend für Großkaliber, zumindestens nicht garantiert.

Seit meine MBUS endlich da sind und ich sie montiert habe, muss ich sagen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis überragend ist und die Qualität einfach gut ist. Das Polymer ist sehr hochwertig und die Verarbeitung erwartungsgemäß gut. Die Feder hat ordentlich Spannung, aber nicht zu viel, die Arretierung ist straff und verhindert anders als bei den China-Klonen (s. unten) ein unabsichtliches Auslösen. Die Befestigung auf der Weaverschiene erfolgt mit jeweils einer Schraube, die mit Locktite vorbehandelt ist, und Gegenmutter. Ich hatte jedoch immense Schwierigkeiten, die Sights zu montieren. Sie gehen zwar passgenau auf den Body, aber beim Surefire RIS dauerte es lange, da wohl alles zu passgenau ist. Dadurch haben die Oberflächen um die Führung beim Korn leider gelitten.

Die China Flip Ups (A.R.M.S. Klone), die ich zum Spaß mal montiert hatte sind aus mittelmäßigem Polymer und teilweise aus ABS Plastik. Die Schrauben zur Montage sind sind dick und wenn man die Sights einpannt, wackelt nichts mehr. Es sind starke Federn verbaut, was mich persönlich überraschte, da die beiden Sights zuverlässig offen bleiben, aber auch wieder sauber einrasten. In sich wackelt nichts. Die Doppelkimme hat eine typische AR15 Visierung, die aus einer weiten und einer schmalen Rundimme besteht, jedoch ist die schmale Kimme, welche einfach vor die breitere hochgeklappt wird, eigentlich zu eng, um noch vernünftig zielen zu können.

Alles in allem eine günstige und gute Alternative, die ich wieder kaufen würde. (18$ bei EBAirsoft.com, versandkostenfrei)

Bushnell Holo Sight

Auch wenn das Design nicht wirklich hübsch ist, das Visier schwer ist und alt, kann ich jedem nur empfehlen, sich ein originales Holo Sight anzuschaffen. Es wurde damals von EoTech gebaut und von Bushnell gelabelt, weil niemand EoTech kannte. Die Technik ist mit den Nachfolgemodellen nahezu baugleich. Unterschiede zu modernen EoTechs:

  • Polymerbügel statt Metall
  • "nur" 20 Helligkeitseinstellungen
  • andere Batterien
  • nicht für Nachtsichtgeräte ausgelegt, funktioniert aber trotzdem damit (sind auch nicht alle EoTechs)
  • Länge

Alles in allem mehr als brauchbar. Zudem hat genau dieses Modell einen großen Vorteil: Man kann Ersatzreticles kaufen, also andere Absehen (Fadenkreuze). Diese kosten nichtmal viel und lassen sich sehr leicht austauschen. Das größte Plus ist die Parallaxenfreiheit ab ca. 8 – 10m.

Magpul MOE Grip

Der von mir verbaute Polymergriff ist die Großkaliberversion des Griffes ist sehr sauber und hochwertig verarbeitet. Die Seiten haben eine abriebfeste und angenehme, rauhe Struktur. Der Griff bietet eine verbessere Haptik. Zusätzlich verfügt er über ein Beavertail und eine leichte Auflage für den Daumen, Zeigefinger sowie somit am Ende für die komplette Hand. Im Vergleich zum schmalen Standard-AR15-Griff ist das Magpul-Modell breiter und somit deutlich besser für den Schützen zu greifen. Die Verbesserung ist immens.

Der Kunststoff (Polymer) ist sehr hochwertig und obwohl innen hohl, extrem stabil.

Für den Boden des Griffes gibt es einen aufgesteckten Deckel, der dort durch einen integrierten Clip hält. Da das Ganze sehr gewackelt hat, musste mit Panzertape nachgeholfen werden. Es benötigt im Grunde zwei Hände um den Griff zu öffnen und Bodenproben entnehmen zu können. Bringt man auf den Clip zwei schmale Streifen Panzertape an und auch an der Seite, wo der Deckel aufliegt, bleibt die Funktion voll gegeben und es wackelt keinen Millimeter mehr. Es bleibt noch zu erwähnen, dass die Passform super ist, nachdem das Beavertail innen leicht angeschliffen wurde. Die PTS Version kostet 25€, der Echte 27€. Dies sollte die Frage nach der zu wählenden Verion erübrigen. An der WE passt der Echte.

Für ein paar Euro / Dollar mehr gibt es eine gummierte Version, die ich bisher in Deutschland noch nicht erblicken konnte (s. Bravocompanyusa.com).

Magpuls ASAP und MS2

Die Sling Plate hat einen immensen Vorteil: Sie erlaubt eine ungekannte Flexibilität und man kann ohne Probleme von der starken auf die schwache Seite wechseln. Die Konstruktion ist denkbar einfach, aber ebenso genial. Magpul gibt eine Traglast von 350lbs an.

Der MS2 Sling ist sehr hochwertig verarbeitet und ebenso komfortabel. Er schnürt nicht ein und hält problemlos das Eigengewicht des Nutzers. Er ist verstellbar und als 1- und 2-Point-Sling nutzbar. Die spezielle Öse, die beim 1-Point-Sling in einen Ring eingreift, ist verriegelbar, die andere verfügt über eine Abwurfmöglichkeit für den Notfall. Dieser Gurt ist modern und sehr praktisch, klar zu empfehlen gegenüber konventionellen Gewehrgurten.

Magpul CTR Schaft

Im Gegensatz zu Standardschäften verfügt der CTR über eine Verriegelung, die Wackeln auf der Stock Tube verhindert. Er hat von vorn herein eine bessere Passform als der LE Stock von WE, der standardmäßig dabei ist. Drückt man das Hebelchen zu, wackelt es keinen Millimeter mehr, was wirklich traumhaft ist.

Der Kunststoff ist extrem hochwertig, er gibt überhaupt nicht nach, wenn man ihn mit beiden Händen, egal wo, kräftig zusammendrückt. Das Polymer ist unkaputtbar. Im Gegensatz zum PTS MOE Schaft, mit dem ich einmal vergleichen konnte, ist die Materialstärke minimal dicker und die Gummikappe ist hochwertiger. Zudem sind der Demontagepin und die zugehörige Feder besser. Was Stabilität und den allgemeinen Eindruck eingeht ist zumindest der PTS Schaft gleichwertig und sitzt ebenfalls gut, lässt sich aber auf Grund des Modells nicht arretieren.

Das leidige Thema Panzertape – Dein Freund und Helfer

Leider schaffen es die Hersteller nicht, die Passgenauigkeit zu gewährleisten. Darum ist auf der Stock Tube eine Lage Panzertape gewesen, bis sie getauscht wurde, sodass der Schaft zwar ein wenig schwerer ging, dafür absolut stramm saß. Um ihn abzunehmen, zieht man einfach den Verstellhebel heraus und nimmt ihn ab. Am Abzugsbügel befindet sich ein kleines Stück Band und wie bereits erwähnt im Griff.

Da mir beim Umbau tollerweise die Feder unter dem Verschlussfang verloren ging, musste ein Kugelschreiber als Ersatzteillager herhalten. Nun sitzt dieser zudem sehr stramm. Sollte es zu stramm sein, kann man die Feder immer noch kürzen.

M4 CQB (Kurzversion) – geschenkt dazu!

Das WE M4 in der regulären Version verfügt über eine Laufverlängerung, welche aus Stahl besteht und auf den eigentlichen Außenlauf aus Aluminium geschraubt wird. Wer nun Lust hat, nimmt diese 111mm lange Einheit ab. Dass jetzt der Innenlauf zu lang ist, sollte klar sein, doch kann man diesen elegant in einem Schalldämpfer verschwinden lassen, wie auf den Bildern demonstriert. Der Schalldämpfer sollte natürlich die entsprechende Länge haben. Das WE M4 verfügt über 14mm Gewinde, das bei manchen Modellen ein +, bei manchen ein – Gewinde ist (nicht baujahrbedingt). Meine verfügt über ein selteneres Clockwise / + Gewinde.

Eine Kurzvariante hat (im realen Leben) zwar etwas weniger Präzision, aber Vorteile im Handling. Bei Airsoft gilt das auf Grund anderer Ballistik nicht per se. Da bei der WE M4 jedoch der Innenlauf bei diesem kleinen Kniff die gleiche Länge behält, verändert sich nur die Optik.

Wer in Mathe aufgepasst hat, stellt nun fest, dass in diesem Gewehr eine Unsumme an Geld steckt - und das Meiste davon habe ich gar nicht einzeln aufgeführt, denn sie ist auch innen nicht mehr im Ausliefe- rungszustand um die Präzision zu erhöhen. Aus diesem Grunde heißt mein M4 "Groschi", da Groschengrab doch zu morbide klingt. Groschi ist sehr anspruchsvoll gewesen und sie (ist nicht sexistisch gemeint) verlangte stetig nach mehr, so wie der Magpul ASAP und dem MS2 Sling. Beides sind wohlgemerkt Originale von einem Waffenhändler und nicht die China-Replika von Ebay und Co. Natürlich ist der Großteil unnötig, mag man denken, doch sind wir doch ehrlich: Wer kauft sich ein solches Gewehr, um damit auf Scheiben zu schießen? Richtig: Niemand. Daher soll es auch einen gewissen optischen Anreiz besitzen und auch der Aspekt des Modellbaus spielt eine Rolle. So viel Geld stecken nur wenige in ihre Airsofts und man muss ehrlich sagen, dass es sinnvoller ist, von Anfang an eine Inokatsu bzw. Viper oder gar Systema PTW Max zu kaufen, wobei letztere natürlich kein GBB System mehr ist. Auch Inokatsus sind nicht fehlerfrei, aber sicher besser als die WE. Ehrlicherweise muss ich erwähnen, dass ich mancherlei Teil günstiger beschafft bekam, was aber nicht die Regel ist. Neu würde ich sie mir allein nie kaufen und ich kann sie auch nur bedingt weiterempfehlen. Wer ein bisschen Ahnung von Waffen hat, kann sich aber hier mit ein bisschen Geschick eine schöne Spaßwaffe bauen, die massig Tuningpotential hat (WaffG beachten und ggf. neu beschießen lassen – auch hierbei Prozedur beachten!) und erst außerhalb der Zimmerdistanzen ihren Reiz entfaltet. Besonders für Nichtspieler empfehle ich die CO2 Magazine, da sie damit klingt wie ein Kleinkaliber und auch das Schussfeeling durch den stärkeren Blowback einfach mehr Spaß macht.

Gutmenschen mögen jetzt denken, es sei völlig unnötig, eine Kriegswaffennachbildung zu besitzen. Sie mögen Recht haben, doch ist der Spaßfaktor beim Plinking ungemein höher. Zum einen, weil es sich um einen Selbstlader handelt, zum anderen, weil die Bedienung 1:1 nachempfunden wurde und letztlich natürlich auch durch die Rückschlagsimulation. Sniper AS bietet hierfür noch eine schwächere und eine stärkere Feder (Recoil Spring) an, von welchen erstere bei mir verbaut ist. Auf Grund eines Problems im Blowback System musste ich aber die Feder kürzen, indem ich die Stocktube hinten um ca. 1 cm auffüllte.

Zum Modus ist zu sagen, dass das Gewehr natülich nur halbautomatisch schießt. Bei Gaswaffen verändert sich wegen der physikalischen Eigenschaften des Gases jedoch schnell die Austrittsgeschwindigkeit, was den Streukreis vergrößert. Deshalb sollte man sich ausreichend Zeit zwischen den Schüssen lassen und mindestens den ersten Schuss im Magazin nach irgendwo anders verschwinden lassen oder nicht überbewerten. Zu beachten ist, dass sich mein Gewehr nicht mehr im Auslieferungszustand befindet.

-Ein Schusstest der Waffe ist in Arbeit-

I ch rate jedem, immer eine ballistische Schutzbrille zu tragen, um gefährlichen Augenverletzungen vorzu- beugen. Bei allen BB-Waffen sollte man zudem auf Abpraller achten.

“primanoctis” für muzzle.de

Januar 2012

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