UMAREX P8  /  UMAREX Para 2011

In diesem Review werden die CO2-Softair-Pistolen “UMAREX P8” und “UMAREX Para 2011” gemeinsam behandelt. Der Grund dafür ist ein direkter Vergleichstest der beiden baugleichen Modelle des Herstellers “WL” (Taiwan).

  

  

  

  

Hersteller:  “WL”                                   

Anbieter/Importeur: UMAREX

Herkunft: Made in Taiwan

Kaliber: 6 mm BB   (Shoot-Up)

Magazinkapazität: 17 Kugeln

Antrieb: 12-g-CO2-Kartusche  - (keine “Blowback”-Funktion)

Abzug: SA/DA   -   Semiautomatik

Visierung: nicht justierbar (Bilder unten)

“P8”:

  

“Para 2011”:

  

Sicherung: manueller Schieber, blockiert die Abzugsmechanik

Ausführung: Kunststoffgehäuse (teilweise mit Metallkomponenten) mit beweglichem Schlitten (kein Blowback), Ventileinheit Metall

Bewertung: Die Beschaffenheit des Plastik, die Verarbeitungsqualität, sowie die gesamte etwas klapprig wirkende Ausprägung der Pistolen generieren einen gewissen Spielzeugcharakter. Auf dem Schießstand zeigen die Pistolen aber durchaus eine gute Leistungsfähigkeit (siehe Testergebnisse unten).

Lieferumfang: Waffe mit einem ordentlichen Manual, zusätzliches Leuchtkorn, kleines Gebinde Kugeln, Schachtel (Styropor®/Pappe)

Preis: 69,90 EUR (uvb. Preisempfehlung des Importeurs)

 

Bilder unten: Mündungsansichten, links “P8”, rechts “Para 2011”

  

Technische Daten:

Modell:

P8

Para 2011

Länge:

200 mm

272 mm

Höhe:

150 mm

145 mm

Breite:

35 mm

42 mm

Gewicht:

542 g

608 g

 

 

 

 

Hinweis: Das in den Manuals noch abgebildete Modell “PC23x4” wird von “UMAREX” nicht mehr angeboten

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Je Modell standen 2 Test-Exemplare zur Verfügung.

 <-- unterschiedliche Kartonagen der “Para 2011” (WL 103 L)

 

Auf dem Schießstand:

Die Testreihen wurden auf einer Distanz von 8 m auf einem gut beleuchteten Kellerschießstand durchgeführt. Verwendete Kugeln jeweils “Walther Premium Selection”, Gewicht 0,23 g. Die offene Visierung wurde stets mit “aufsitzendem Spiegel” gehalten. Verwendete Scheiben: 10-m-LP, 17x17cm sowie 10-m-LG, 14x14cm. Einzel- heiten sind auf den abgebildeten Scheiben vermerkt.

Vorweg ist zu sagen, dass alle Pistolen ausreichende Power entwickelten um eine handelsübliche Ge- tränkedose sicher mit Ein- und Austrittsloch zu versehen. (Bild unten: Austrittsseite der Dose)

Auf den Kugelfang auftreffende Geschosse wurden regelrecht fragmentiert. - Da die Pistolen nicht über eine “BlowBack”-Funktion verfügen, wird das verbrauchte CO2 ausschließlich für die Geschossbeschleunigung verwendet, was trotz der kräftigen Energieentwicklung zu einer erstaunlichen Schussausbeute von 120 - 140 Kugeln je Kapsel führte.

 

Modell “P8”

Exemplar 1

  

Exemplar 2

  

  

Beide “P8”-Pistolen erzeugten ansehnliche Schussgruppen, jedoch war die Treffpunktlage etwas zu hoch, was leider durch die starre Visierung nicht ausgeglichen werden kann. Immer wieder generierten die Waffen auch mal einzelne unerklärliche Ausreißer. Es kristallisieren sich exemplarspezifische Präzisionsunterschiede heraus, was auch für die nachher getesteten beiden “Para 2011”-Exemplare gilt. Insgesamt zeigt sich ein recht gutes Ergebnis für “Plinking”-Waffen dieser Ausprägung.

 

Modell “Para 2011”

Exemplar 1

  

Exemplar 2

  

  

Auch die beiden “Para 2011”-Kandidaten vermochten durchaus ansprechende Schussbilder abzugeben. Immer im Auge behalten muss man dabei, dass es sich, auch ablesbar am Einstandspreis von Knapp 70,- EUR, nicht um absolute “High-End”-Produkte handelt. Hier zeigt sich aber, dass auch dafür ein mehr als angemessener Schießspaß zu haben ist. Die Haltbarkeit auf längere Sicht kann bei solchen “Momentaufnahmen” naturgemäß nicht getestet. - Mein persönlicher Favorit war letztlich, mit knappem Vorsprung, die “Para 2011”.

 

Besondere Vorkommnisse:

Ventil-Undichtigkeit bei einem “P8“-Exemplar. Das gesamte CO2-Gas strömte unkontrolliert innerhalb weniger Sekunden aus der Kapsel aus. Mutmaßlich ist dafür eine nicht korrekt arretierte Ventilschraube verant- wortlich. Die Bilder unten zeigen das dabei völlig vereiste Ventil:

  

Mit dem verbliebenen intakten Magazin konnten aber beide vorliegenden P8-Exemplare getestet werden. Modellübergreifend sind die Magazinmodule aber leider nicht kompatibel.

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Ansichten der “UMAREX P8”

  

Bilder oben: Sicherungsschieber (links) und Schlittenfanghebel (rechts)

Bilder unten: Am Abzugsbügel befindet sich Magazinentriegelungshebel (links). Unschön: Die Feder ist deutlich sichtbar. Rechts: Griffstück mit “UMAREX”-Schriftzug.

  

Bilder unten: Das entnommene Magazinbauteil besteht aus Metall. Durch sein relativ hohes Gewichts gleitet es beim Betätigen des Entriegelungshebel selbsttätig aus dem Schacht. Bei einem der beiden getesteten Exemplare neigte es allerdings etwas zum Hakeln und es musste ab und an ein wenig nachgeholfen werden. Unten am Magazinboden befindet sich, verdeckt von einer Umrandung, die Spannschraube, mit der die CO2-Kapsel fixiert und angestochen wird.

  

Bilder unten: Ventileinheit am Magazin, links der Ventilstößel - rechts, Blick auf den Anstechdorn

  

Bilder unten: Austrittsöffnung des Reihenmagazins

  

Bilder unten: Austauschkorn aus lichtbündelndem Kunststoff.

  

Bilder unten: Der Sicherungsschieber auf der rechten Seite über dem Abzugszüngel. Er blockiert in gesicher- tem Status (weißer Punkt sichtbar) die Abzugsmechanik. Roter Punkt zeigt Feuerbereitschaft an.

  

Die “UMAREX P8” ist der “Heckler & Koch USP” nachempfunden, die auch als Behördendienstpistole “P8” be- kannt ist.

Die bisherigen deutschen Dienstpistolen:

P1 Walther P38 - P2 SIG 210 - P3 Astra 600/43 - P4 Walther - P5 Walther - P6 SIG-Sauer P225 - P7 H&K PSP - P8 H&K USP - P9 Walter P99 - P10 H&K USP Compact

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Ansichten der “UMAREX Para 2011”

  

Bilder unten: Hinter dem Abzugsbügel am Griffstück befindet sich Magazinentriegelungshebel (links). Einige Bedienteile wie Abzugszüngel, Schlittenfanghebel und die Sicherungshebelattrappe sind aus Metall gefertigt. Rechts: Griffstück mit “UMAREX”-Schriftzug.

  

Bilder unten: Das Magazinbauteil besteht aus Metall. Durch sein relativ hohes Gewichts gleitet es beim Betätigen des Entriegelungshebel selbsttätig und leichtgängig aus dem Schacht. Unten am Magazinboden befindet sich die Spannschraube, mit der die CO2-Kapsel fixiert und angestochen wird. Der Griffboden ist mit einer Metallumrandung ausgestattet, wie man sie bei Raceguns findet, und dort das rasche Einschieben des neuen nachgeladenen Magazins erleichtert. Außerdem kaschiert diese Einrichtung bei der CO2-Pistole in der Seitenansicht geschickt die Spannschraube.

  

  

Bilder unten: Links - Vorgespannter Hahn und Beavertail, der seitliche metallene Sicherungshebel ist ohne Funktion und lediglich eine Attrappe. Rechts - Die Beschriftung am Auswurffenster ist auf eine silberne Folie aufgebracht.

  

Bilder unten: Der Sicherungsschieber mit Sperrfunktion.

  

Die “UMAREX Para 2011” hat als Vorbild die berühmte “Colt-Government 1911 A”.

Fazit: Für rund 70,- EUR kann man sicherlich keine “High-End”-Plinking-Kurzwaffe erwarten. Soviel ist klar und dies macht sich besonders in der Beschaffenheit des etwas knarzigen Vollplastik-Gehäuses bemerkbar. Insgesamt verströmen die beiden Modelle qualitativ eher ein gewisses Spielzeugflair, als dass man sie unmittelbar mit Realsteel-Waffen verwechseln könnte. Dennoch zeigen sich auf dem Schießstand durchaus ansehnliche Ergebnisse. Für den Inhaber des schmalen Geldbeutels oder als günstige Einsteigermodelle sind die “UMAREX P8” respektive “UMAREX Para 2011” durchaus eine Option. Wer Vergleiche zieht, muss dies in einem reellen Umfeld tun und in ihrer Preiskategorie brauchen sich diese Pistolen sicher nicht zu verstecken.

Weitere Modelle des Herstellers “WL”:

  

Danksagung: Vielen Dank an die Firma “UMAREX” für die Teststellung der Pistolen.

www.umarex.de

 

GUNIMO

Mai 2007