UHC Super X-9

UHC Super X-9

Hersteller: “UHC” - Unicorn Hobby Corporation (Taiwan), Hersteller seit 1986

Importeur / Anbieter: “UMAREX” (Deutschland)

Modell: “Super X-9”

Kaliber: 6 mm BB

Energie: max. 1,25 Joule

System: Softair Federdruckrepetierer, HopUp (ShootUp) justierbar   )*

)* HopUp = Vorrichtung (Walzen am Laufansatz) in Softairwaffen, die abgefeuerte BBs in eine Rotations- bewegung versetzt. Das dadurch herbeigeführte strömungsgünstigere Verhalten der Geschosse hat eine stabilere Flugbahn, bessere Präzision und eine größere Reichweite zur Folge.

  

Magazinkapazität: zwei Magazinoptionen vorhanden

        - Magazinkasten für 5 Kugeln in Ladehülsen

        - Stangenmagazin für 26 Kugeln

Lauf: innen glatt (ohne Züge)

Länge: 1.070 mm

Breite: 82 mm

Gewicht (incl. Bipod und ZF): 3.500 g

Abzug: Druckpunktabzug mit kurzem Vorzugsweg, Single Action Only (SAO)

Visierung: offene Visierung horizontal justierbar (Behelfsvisierung)

  

Sicherung: manueller Schwenkhebel rechtsseitig, blockiert den Abzug (Bilder oben)

Funktionalität: Ladehülsenauswurf beim Repetieren

Ausführung: schwarzer Kunststoffschaft genoppt, Gummischaftkappe, Systemkasten Kunststoff, Laufmantel Blech, Picatinny-Schiene

Lieferumfang: Waffe im Styropor®-/Pappkarton, Manual, Zweibein, Zielfernrohr 4 x 40 mit Montagen, 10 Lade- hülsen, Werkzeug (Inbus- und Universalschlüssel), kleines Gebinde 6-mm-Kugeln

Preis: ca. zwischen 160  - 190 EUR (Internetanbieter)

Die beiliegende Bedienungsanleitung ist übersichtlich strukturiert und anschaulich bebildert:

Manual   <--- klick

  

UMAREX bietet mit dem „UHC Super X-9“ ein interessantes und attraktives Komplett-Set an, bestehend aus Repetiergewehr mit Zweibein und Zielfernrohr 4 x 40. Beide Anbaukomponenten sind im Handumdrehen an die vorgesehenen Picatinny-Schienen zu montieren und ebenso schnell wieder abgenommen.

Das Gewehr zeigt eine solide und saubere Verarbeitungsqualität mit nur ganz geringfügigen Passformmängeln in Teilbereichen. Es besitzt einen Rechtsschaft (Schaftbacke linksseitig) mit Gummischaftkappe. Riemenösen sind vorhanden. Die Funktionalität der Waffe ist insgesamt sehr gut und zeigte sich in den Testläufen  absolut zuverlässig.

  

  

  

Das Zweibein (Bipod) ist von ansprechender Qualität und bietet der Waffe einen sicheren Stand. (Bilder unten)

  

  

Das 4-fach vergrößernde Zielfernrohr ist zwar brauchbar, gehört aber sicher nicht zu den Top-Podukten. Es bietet leider kein brilliantes augenschonendes Bild. (Fotos unten)

  

  

Bei den mitgelieferten Bauteilen Kimme und Korn handelt es sich um eine reine Behelfsvisierung. Die Kompo- nenten werden einfach in die Picatinny-Schiene gesteckt und sind dadurch nur horizontal justierbar und bilden eine zu kurze Visierlinie. (Bilder unten, links Korn, rechts Kimme)

  

“ShootUp”-Verstellung mit beiliegendem Universalwerkzeug. (Bilder unten) - Details dazu siehe Manual (Link oben)

  

Bilder unten: Links - Lauf bei abgeschraubtem Laufmantel. Rechts - Blick ins offene Auswurffenster

  

Auf dem Schießstand:

Da es sich, wie bereits beschrieben, bei der offenen Visierung um eine reine Behelfseinrichtung handelt, wurden alle Testdurchgänge mit dem beiliegenden Zielfernrohr 4 x 40 durchgeführt. Das ZF ist zwar kein Spitzenprodukt seiner Zunft, was die Schärfe und Brillianz des Zielbildes angeht, ist aber dennoch für den Hausgebrauch gut einsetzbar.

  

Bilder unten: Vor dem Wechsel der Magazinoptionen muss ein kleiner “Umbau” an der Waffe erfolgen, in dem man den Mag-Adapter entnimmt (Ladehülsenverwendung), respektive implementiert (Stangenmag)

  

Es stehen zwei Magazinoptionen zur Auswahl, von denen das Stangenmagazin mit 26 ladbaren Kugeln zwar den absoluten Kapazitätsvorsprung für sich verbuchen kann (vier Bilder oben), dennoch bietet die Verwen- dung des 5er-Magazins für die Ladehülsen den ultimativen Spaßvorteil. So wird die zuletzt entleerte Hülse beim nächsten Repetiervorgang seitlich aus dem sich öffnenden Auswurffenster herauskatapultiert, bevor die nächste der maximal 5 Hülsen deren vorherigen Platz einnimmt. 

  

  

  

  

Bilder unten: Blick ins Auswurffenster beim Repetiervorgang und bei bestücktem Magazinkasten.

  

Damit dieses Feature störungsfrei ablaufen kann ist es wichtig, den Repetiervorgang ruhig und „flüssig“ durchzuführen. Fahriges und hektisches Hantieren kann u. U. u Auswurf- oder Zuführungsproblemen führen. Beherzigt man dies, repetiert die Waffe einwandfrei und ohne Störungen durch. Leider sind die Ladehülsen aus Plastik gefertigt, was die Authentizität ein wenig schmälert. Hier würde man sich Messinghülsen wünschen, denn dann wäre das realistische Feeling quasi perfekt. Aber auch so bietet das ganze Handling Schießspaß pur. Dies nicht zuletzt wegen der durchaus ansehnlichen Präzision des Repetierers. Auch wenn es sich bei dem maximal 1,25 Joule generierenden Gewehr nicht um ein Scharfschützenprodukt handelt, lassen sich beim „Plinking“ dennoch gute Schussgruppen erzeugen.

Eine Eigenheit der Testwaffe ließ sich nicht ausmerzen: Immer mal wieder erzeugte das „Super X-9“ überraschende Ausreißer aus den Schussbildern. So lagen bei aufgelegter Waffe auf Schussdistanzen von 8 – 10 m z. B. 7 Treffer innerhalb des 7er-Ringes einer handelsüblichen 10-m-LP-Scheibe (17x17 cm), der 8. Schuss schlug dann unvermittelt im 3er-Ring ein. Dies war keine Seltenheit.

    

 <--- 10-m-LG-Scheibe, 14x14 cm, 6 Schuss, aufgelegt, 8 m Distanz

Trotzdem bleibt fest zu halten, dass das „Super X-9“ ein absolutes Spaßteil für das Zimmer-„Plinking“ ist. Auf der geschossenen Distanz von > 8 m ließen sich Getränkedosen und CDs zwar nicht lochen, Treffer waren jedoch stets eindeutig zu identifizieren.

Bei allen Testdurchgängen mit unterschiedlichen Geschosssorten und –gewichten traten keine nennenswerten Funktionsstörungen auf. Weder bei der Verwendung der Ladehülsen, noch beim Durchrepetieren aus dem 26 (laut Manual 24) Kugeln fassenden Stangenmagazin.

Funktional alles in allem eine tolle Sache mit einem einzigen Wermutstropfen: Der Magazinkasten für die Ladehülsen (Bild unten) sitzt so fest und tief im Schacht, dass er sich mit bloßen Fingern praktisch nicht aus dem Schaft entnehmen lässt. Ein geeignetes Werkzeug muss da jedes mal herhalten. Niemand erwartet von einem Kunststoffbauteil dieses geringen Gewichts, dass dieses beim Betätigen des Magazinhalters nun selbsttätig aus dem Schacht gleitet, aber ein problemloses Herausziehen ohne Hilfsmittel sollte möglich sein. Leider ist das nicht der Fall, aber dies ist auch der wirklich einzige Kritikpunkt beim ansonsten tollen Handling der Waffe. (Nachtrag September 2019: Modifikationen zur Optimierung des Magazinwechsels)

  

Fazit: Bei derzeitigen Angebotspreisen von  ca. 160,- bis 190,- Euro bei Händlern im Internet, lohnt sich ein Preisvergleich unter den Online-Anbietern allemal. In jedem Falle aber bekommt der Käufer für sein Geld ein schickes und funktionell recht authentisches Softair-Repetiergewehr im Set mit Bipod und Zielfernrohr. Auch wenn sich die Präzision der Waffe nicht im Sniperbereich bewegt, Schießspaß beim Plinking ist garantiert, und dies zu einem fairen Preis. – Prädikat: Empfehlenswert!

GUNIMO

April 2007

 

Im August 2019 erreichte mich ein Anschreiben von “muzzle.de”-Leser “Timo-P”. Er geht auf das oben geschilderte Problem mit dem fummeligen Magazinkasten ein und hat mit kleinen Modifikationen an seinem Exemplar für Abhilfe sorgen können. In der Folge veröffentliche ich die von “Timo-P” übermittelten Informationen und bedanke mich, in Verbindung mit einem netten Gruß, auch an dieser Stelle nochmal für die hilfreiche Zuschrift. 

GUNIMO

 

“Timo-P” schreibt:

Betreff “UHC Super X-9” / “Tokyo Solider X-9” Trommelmagazin-Wechselproblem. Ich habe folgende Optimierungen an meinem Gewehr und den Magazinen vorgenommen.

1. Ich habe an den Magazinen die kleinen Quersterben mit einem “Dremel” ausgefräst, damit man mit der Fingerkuppe in die Aussparung greifen kann.

2. An dem Gewehr die Stelle, wo man mit den Fingen eingreift, mit dem Dremel bzw. einer Rasierklinge abgeflacht und abgerundet. Innen den Magazinschacht etwas verkürzt abgerundet.

So rutscht der Finger beim Eingreifen automatisch in die bearbeitete Mulde vom Magazin und wenn das alles sauber und krümelfrei ist, kann der Magazinwechsel bei Übung binnen 2 sek. vollzogen werden. Ich sprühe Magazinschacht und Magazine selber gelegentlich mit Silikonöl ein, bzw. wische sie damit ein, damit alles reibungsloser funktioniert.

Jetzt macht das Gewehr auch richtig Spass wenn man ohne Fummeln und Verzögerung das Magazin wechseln kann. Leider hab ich jetzt zu wenige Magazine für den Schnellwechsel.

Die gezeigten Fotos und das Video stammen ebenfalls von “Timo-P” und dokumentieren die oben geschilderten Modifizierungen.

 

GUNIMO

September 2019