Ruger P345

Ruger P345                              

Hersteller: Wingun (Made in Taiwan)

Anbieter/Importeur: UMAREX

Modell: Ruger P345

Vorbild: Ruger P345, cal .45

Lizenz: Verwendung der originalen “Ruger”-Markings (Lizenz)

    

    

Serien-Nr.: -keine-

Kaliber: 6 mm BB

System: CO2-Semi-Automatik

Antrieb: 12 g CO2-Kartusche

Ausbeute je Kapsel: ca. 170 Schuss

Magazinkapazität: 15 - 16 Schuss

    

Mündungsgeschwindigkeit (Vo): ca. 115 m/s (Herstellerangabe)

Abzug: Double Action Only (DAO)

Abzugscharakteristik: langer Vorzugsweg, kriechende Chrakteristik, kein Druckpunkt

Sicherung: manueller Druckschieber rechtsseitig, unterbricht die Abzugsmechanik (Bilder unten)

    

    

Visierung: nicht justierbar, Kimme und Korn mit lichtbündelnden Kunststoffstäben ausgestattet (Bilder oben)

Länge: 194 mm

Höhe: 145 mm

Breite: 32 mm

Gewicht: 504 g (leer)

Ausführung: Kunststoffgehäuse, kein beweglicher Schlitten, Magazinbauteil Metall mit Kunststoffkomponen- ten, Originalbedienteile Attrappen (außer Magazinentriegelung), Montageschiene unter dem Lauf (Bilder unten)

Preis 2008: ca. 60,- EUR, bzw. 75,- EUR mit Chromschlitten

    

Bilder unten: Mündungs- und Heckansicht der “Ruger P345”. Der Hahn-Ansatz ist nur Attrappe, die Pistole ar- beitet mit einem innen liegenden Schlagstück. Der Schlitten ist unbeweglich.

        

Die Visierung ist leider nicht justierbar, der Kontrast zwischen der Kimme und dem recht breiten Balkenkorn ist gering, aber dafür sind diese Bauteile mit lichtbündelnden Kunststoffstäben ausgestattet.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich diese Art selbstleuchtende Visierung bei eher dunklem Zielfeld besser eignet, als für das Zielen auf hellem Hintergrund oder bei guter Ausleuchtung. Da können einen die Lichtpunkte sogar eher irritieren als hilfreich sein, weil man einerseits auf die Punkte achtet, andereseits aber auch den Kontrast, also die Abstände zwischen Kimme und Korn wahrnimmt. Bei dunklem Hintergrund ist dieser Kontrast geringer oder gar kaum wahrnehmbar. Dann sind die hellen Punkte hilfreich. Allerdings ist das Balkenkorn hier so breit ausgefallen, dass beim Zielen - wegen der nur kleinen Lücken - wenig Kontrast zur Kimme erkennbar ist. Die Bilder unten vermitteln diesen Eindruck nicht konkret, da es sich um Nahaufnahmen handelt. Im Schießbetrieb ist das Auge schließlich um Armlänge von der Kimme entfernt.

    

CO2-Kapsel: Um die CO2-Kartusche ins Griffstück implementieren zu können, müssen zunächst die Griffschalen, die einen umlaufenden Griffrücken besitzen, nach hinten geschoben werden. Beim Fixieren und Anstechen der Kapsel stößt man dann auf den altbewährten aber hausbackenen Knebelverschluss. Schön: Die Knebel- schraube am Griffboden verschwindet unter dem Magazinboden.

    

Magazin: Das Stab- oder Reihenmagazin für die BBs ist ein stabiles, massives Metallmodul. Beim Betätigen des Magazinentrieglungshebel linksseitig am Griff vor dem Abzugsbügel (Bilder unten) gleitet es, angetrieben von seinem Eigengewicht, leichtgängig aus seinem Schacht im Griffstück. Es lässt sich schnell und einfach beladen, da sich der federbelastete Kugelschieber in der unteren Position einrasten lässt. Nach dem Einfüllen der letzten Kugel wird der Schieber mit einem kurzen Fingertipp auf den überstehenden Stift wieder aus seiner Arretierung gelöst. Funktionell tadellos gemacht!

    

    

    

 

Auf dem Schießstand

Die “Ruger P345” bringt mit ihrem Vollplastikgehäuse gerade mal 504 g auf die Waage und ist damit zu den Leichtgewichten zu zählen. Das geringe Eigengewicht im Zusammenspiel mit dem sehr langen Vorzugsweg und der etwas kriechenden Abzugscharakteristik (DAO) ohne definierten Druckpunkt, bilden eine Gemengelage die nicht unbedingt eine gute Präzision der Waffe erwarten lassen. Die nichtverstellbare Visierung tut dazu ihr Übriges.

Dennoch zeigen sich auf dem Schießstand keine wirklich schlechten Ergebnisse, wenn man die Pistole mit den Produkten ähnlicher Ausprägung und Preisklasse vergleicht. Sicher liegt hier kein Ausbund an Zielgenauigkeit vor, aber das stand bei einer Softairpistole dieser Güte auch nicht zu erwarten. Trotzdem ist sie zum Plinken auf angemessener Distanz und adäquater Zielauswahl durchaus brauchbar, ohne dass einem der Spaß vergehen würde. Bei der mit aufsitzendem Spiegel gehaltenen Pistole lag die Trefferlage weitestgehend mittig, manchmal aber etwas zu tief. Die unten gezeigten Scheiben geben davon einen Eindruck wieder. Handelsübliche Getränkedosen aus Weißblech ließen sich nicht lochen. Es entstanden durch den Beschuss lediglich Dellen.

Bilder unten: LP-10-m-Scheiben 17x17 cm, beschossen aus 6 m Distanz. Waffe mit aufgelegten Unterarmen gehalten.

Scheibe 1 = 8 Schuss, Scheibe 2 = 8 Schuss, Scheibe 3 = 9 Schuss, Scheibe 4 = 9 Schuss

    

    

Fazit: Die CO2-betriebene “Ruger P345” bietet allemal ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis. Sie ist  natürlich sehr einfach ausgestattet, aber auch problemlos in der Bedienung und arbeitete in allen Testdurch- gängen sehr zuverlässig. Der für das Gehäuse verwendete Kunststoff generiert keineswegs einen billigen, knarzigen Eindruck. Wer seine Ansprüche an diese Pistole, mit ihrem Einstiegpreis von gerade einmal  60,- EUR, nicht zu hoch formuliert - also die sprichwörtliche Kirche im Dorf lässt- , der wird durchaus zufrieden sein mit diesem Produkt. Zu hochgesteckte Erwartungen kann sie naturgemäß nicht erfüllen.

Danksagung: Vielen Dank an die Firma “UMAREX” für die Teststellung der Musterwaffe vor der Markteinfüh- rung des Modells.

GUNIMO

April 2008