Desert Eagle CO2 (KWC)

Desert Eagle .50AE CO2

    

Hersteller: KWC (Made in Taiwan) - Cybergun S.A.

Anbieter/Importeur: GSG (German Sport Guns)

Lizenz: Verwendung der originalen “I.M.I Desert Eagle”-Markings (Israel Military Industries Ltd.)

    

    

Serien-Nr.: KWC757076

Kaliber: 6 mm BB

System: CO2-Semi-Automatik, Blow-Back-Funktion und justierbarem “Hop-Up”

Antrieb: 12 g CO2-Kartusche

Ausbeute je Kapsel: ca 2 Magazine

Magazinkapazität: 38 Schuss (ohne Ladestandsanzeige)

                

Mündungsgeschwindigkeit (Vo): 120 - 140 m/s (je nach verwendeten Kugeln)

Lauflänge: 130 mm (glatt, ohne Züge)

Abzug: Single Action Only (SAO)

Abzugswiderstand: ca. 2.300 g

Sicherung: manueller Schwenkhebel beidseitig unterhalb der Kimme, blockiert die Abzugsmechanik (Bilder unten)

    

Visierung: nicht justierbar

Länge: 270 mm

Höhe: 210 mm (mit langem Magazin)

Höhe: 150 mm (ohne Magazin)

Breite: 50 mm

Gewicht: 1.345 g (davon 600 g das Magazinmodul)

Ausführung: Kunststoffgriffstück, Laufmantel Druckguss lackiert, Schlitten Druckguss brüniert, Bedienteile wie Schlittenfanghebel, Magazinentriegelung und Sicherung mit originaler Funktion.

                  

        

Lieferumfang: - Ladestab (Speedloader), Manual, Schraubwerkzeug, großer, hochwertiger Kunststoffkoffer mit “Desert Eagle”- Logo (in dessen Deckel ist ein Staufach integriert, sowie Klickhalterungen für 5 CO2-Kapseln

Bemerkungen: Im Ausland ist die Waffe, dort wo es die Rechtslage zulässt, auch mit Full-Auto-Funktion erhältlich. Der Sicherungshebel fungiert dann auch gleichzeitig als Feuerwahlhebel. In Deutschland ist die Fullauto-Funktion nicht legal.

Preis: 130,- bis 170,- EUR (Preisvergleiche zwischen den Anbietern lohnen sich!)

Die “KWC Desert Eagle” ist ein qualitativ sehr guter Nachbau des weltberühmten I.M.I.-Klassikers. Alle Bauteile machen einen hochwertigen Eindruck und sitzen sehr passgenau. Die massiven Ausmaße und das hohe Waffengewicht generieren ein wuchtiges und martialisches Erscheinungsbild. Ein kleiner optischer Minuspunkt ist durch das differierende Finish der Hauptkomponenten nicht zu verleugnen. Die unterschiedlichen verwendteten Materialien und Oberflächenbeschaffenheiten von Griffstück, Laufmantel und Schlitten lassen ein uneinheitliches Gesamtwerk erkennen, was die optische Originaltreue etwas beeinträchtigt.   

    

Bilder unten: Blick von unten auf den hinten gefangenen  Schlitten (links) - Rechts: Laufmantel bei zurückgezogenem Schlitten

        

Bilder unten: Blick auf das aus dem Griffstück herausragende Magazin (links) - Entnommenes Magazinmodul (rechts). Die Entriegelungstaste befindet linksseitig am Übergang vom Griffstück zum Abzugsbügel.

        

Bilder unten: Mit dem mitgelieferten Schlüssel wird der Schraubverschluss am Boden des Magazinbauteils auf- und zugedreht. Beim Verschließen erfolgt auf der letzten Wegstrecke auch der Anstechvorgang der Kapsel. Sollte man den Schlüssel einmal nicht griffbereit haben, kann man alternativ z. B. auch eine Geldmünze o. ä. verwenden.

                                        

Bilder unten: Blick auf den Schlagbolzen der Ventileinheit im Magazinmodul (links); rechts: Blick von oben auf das Magazinmodul. Im Bild rechts der Ladeschacht für die Kugeln, die dort zweireihig platziert werden.

    

Bilder unten: Beladenes Magazin mit der aufsteckbaren Ladehilfe (Speedloader) - links. Die Laderöhre lässt sich sehr schnell mit Kugeln befüllen. Deren Fuß wird auf den Magazinschacht aufgesteckt und die Kugeln dann mit dem Stößel einfach in das Magazin durchgestoßen. Dies macht eine sehr schnelle Bestückung des Magazins möglich. Aber auch das Aufmunitionieren von Hand ist relativ rasch möglich und erfordert keinerlei Fingerakrobatik. Leider ist keine Ladestandsanzeige vorhanden.

        

Bilder unten: Blick von unten in den Magazinschacht, bei geschlossenem Schlitten (links) - rechts: Blick auf die “Hop-Up”-Düse bei geöffnetem Schlitten und eingelegtem Magazin.

    

Bilder unten: beidseitiger Blick auf die Abzugseinheit, mit Zerlegehebel (vor dem Abzugszüngel am Bügel), Schlittenfanghebel und Magazinentriegelung (hinter dem Abzugszüngel am Griffstück)

    

Bilder unten: Blick auf den Hahn, links entspannt, rechts gespannt

        

Bilder unten: Blick auf den Mündungsbereich

        

Bedienung und Handling der Waffe sind sehr gut! Beim Betätigen der Magazinentriegelung gleitet das Modul aufgrund seines sehr hohen Eigengewichtes ein Stück weit aus dem Schacht, wird aber abgestoppt, bevor es den Schacht komplett verlassen kann. Der Schlittenfang und die Schlittenfangentriegelung absolvieren ihren Dienst problemlos. Der Schlitten gleitet leichtgängig und der Single-Action-Abzug bietet mit ca. 2.300 g Abzugsgewicht einen angenehmen Widerstand, mit einen Druckpunkt ohne Vorzugsweg. Die offene Visierung erntet aufgrund der fehlenden Einstellmöglichkeit Minuspunkte, obwohl Dimension und Kontrast gut sind. Alle Bedienteile sind funktionell ausgeprägt und das Aufmunitionieren des Magazins geht, wie bereits beschrieben, schnell und störungsfrei vonstatten.

Bilder unten: offene Visierung

    

Der Schießtest: Wie schlägt sich die “Desert Eagle” nun auf dem Schießstand? - Nachdem ich mit der “S&W Sigma 40 F” ja bereits eine CO2-Softairwaffe ausführlich getestet hatte, war ich da recht erwartungsfroh gestimmt und wurde nicht enttäuscht! -Ganz im Gegenteil..., im direkten Vergleich obsiegt der Wüstenadler.

Auf der geschossenen Distanz von ca. 6 m kann mich die Testwaffe präzisionstechnisch überzeugen. Es zeigen sich auf den LP-Zielscheiben wirklich ansprechende Trefferbilder (s.u.). Die „HopUp“-Funktion macht sich hier positiv bemerkbar. (“HopUp” = Die beschleunigte Kugel wird per Unterschnitt in Rotation versetzt, was ein stabileres Flugverhalten generiert und damit eine bessere Präzision und größere Reichweite möglich macht.)

Was die Plinking-Tauglichkeit anbelangt, also das Action-Shooting auf Klappziele oder die obligatorischen Sterne, Röhrchen, Getränkedosen, Plastikgebinde oder CDs, da kommt absoluter Schießspaß auf! Die Geschossenergie auf 6 oder 7 m Distanz ist hoch genug, um Weißblechdosen zu  lochen, Plastiksterne, Tonröhrchen und CDs zu zerschmettern und das gesamte Repertoire des Schießstandes in Trümmer zu legen. Die möglichen schnellen Schussfolgen in Verbindung mit dem „Blowback“-Effekt und der hohen Magazinkapazität von 38 Schuss lassen keine Wünsche offen. Selten habe ich bei einer CO2-Waffe so schnell eine Kapsel nach der anderen verbraucht, denn nicht nur das Entleeren des Magazins in Richtung Schießstand geht rasant von den Hand, sondern auch das Wiederaufmunitionieren ist mit wenigen Handgriffen erledigt. Kaum zu glauben, wie schnell 2 Magazine rausgehauen sind, und ein erneuter Kapselwechsel ansteht. Der gnadenlose Schießspaß hat also auch seinen Preis im Rahmen der hohen “Nebenkosten”.

Das Schussgeräusch der Waffe lässt mich das Tragen eines Gehörschutzes anraten, denn der an sich schon herzhafte Knall wird durch ein durchdringendes, hochtoniges, metallisches Schlaggeräusch begleitet, welches durch den hinten anschlagenden Metallschlitten generiert wird (BlowBack). In dieser Kombination und der auftretenden Intensität ist das schon ein nerviges Geräusch. Der Impuls, der durch den anschlagenden Schlitten auf die Hand übertragen wird, ist sehr deutlich zu spüren.

Die großformatige und schwere Waffe ist für eher kleine, schmächtige Hände nicht gut geeignet. Die Damenwelt z. B. wird sie somit nicht sonderlich schätzen. Ansonsten aber liegt die wuchtige Pistole ruhig im Anschlag, hinterlässt einen eher gutmütigen Eindruck und lässt sich durchaus angenehm handeln.

Bilder unten: 10 m LP-Scheiben, aus 6 m Distanz beschossen (freihändiger, beidhändiger Anschlag, langsame Schussfolge). Es zeigen sich sehr gute Trefferbilder mit 0,25 b BBs.

        

Fazit: Ein Fazit ist schnell gezogen. Die “Desert Eagle CO2” von KWC ist ein recht präzieses Spaßgerät für die Freunde schneller Schussfolgen und Liebhaber der “BlowBack”-Funktion. Eine sehr überzeugende Softairpistole, ohne gravierende Minuspunkte... es sei denn, man hat zu kleine Hände oder Arme dünn wie Trommelstöcke. ;-)

Bilder unten: Größenvergleich mit der “Smith & Wesson Sigam 40 F CO2”

    

    

GUNIMO

September 2005