Geco P217
Hersteller: ERMA (ERfurter MAschinenfabrik) 1924 - 1988
Vermarktung: Dynamit Nobel (Troisdorf)
Modell: Geco P217
Vorbild: Glock 17
PTB 672
Beschuss: KF (= 95 = 1995) - Beschussamt München
Serien-Nummer: 012807
Abzug: Double Action Only - Semiautomatik
Abzugswiederstand: ca. 4.000 g
Sicherung: keine mechanische Abzugssicherung
Gewicht(leer): 545 g
Ausführung: Kunststoffgriffstück schwarz, Schlitten Zinkdruckguss brüniert, Stahllauf, Kunststoffmagazin
Beurteilung: Hoher Sammlerwert. - Sehr gut verarbeitete Signalpistole mit bekanntem Vorbild, die funktionell
leider nicht unproblematisch ist: Wegen der extrem starken Schlittenrückholfeder kommt es nicht selten zu Zuführungsstörungen der Munition.
Bemerkung: Letztes von der Firma “ERMA” gefertigtes Schreckschusswaffenmodell.
Besonderheit: Die “Geco P217” kursiert in zwei Varianten. Die spätere, überarbeitete Ausführung trägt ein
eingeprägtes “G” am Abzugsbügel, bei der ursprünglichen Version fehlt dieses. (Näheres dazu im Bericht)
Fertigung: 1995-1996
Preise 1995/96: 298,- DM (brüniert), 338,- DM (vernickelter Schlitten)
Die Waffe wurde von “ERMA” für die “Dynamit Nobel AG” in Troisdorf gefertigt und trägt daher im Modellnamen
keine der für ERMA-Waffen sonst üblichen Bezeichnungen:
EGP = ERMA Gaspistole EGR = ERMA Gasrevolver EGG = ERMA Gasgewehr KGP = Kniegelenkpistole
Das Kunststoffmagazin hat ein sehr komfortables Fassungsvermögen von 17 Patronen. Der Entriegelungsknopf
für das Magazin befindet linksseitig am Griffstück, direkt hinter dem Abzugsbügel.
Mündungsansichten
Heckansicht. - Beim Betätigen des Abzuges bewegt sich das runde Schlagstück ca 5 mm heraus.
Was sich in der Bedienungsanleitung so einfach liest, ist in der Praxis ein arges Gefummel, denn die
Schlittenfeder ist extrem stark. Das führt dazu, dass man erhebliche Kräfte aufwenden muss, um den Schlitten zum Zerlegen ausreichend weit nach hinten zu ziehen und nach oben abzuheben. Dabei fällt es ausgesprochen
schwer, gleichzeitig die Verschlusssprerre mit der anderen Hand zu betätigen und die Pistole noch sicher zu halten.
Die “Geco P217” ist heute, mehr als 10 Jahre nach ihrem Erscheinen, ein sehr gefragtes Sammlerstück. In
Auktionen erzielen guterhaltene Exemplare regelmäßig recht ansehnliche Preise. Siehe Beispiel unten
Das “G” am Abzugsbügel, was hat es damit aufsich?
Es kam beim Schießen mit der “Geco P217” in einigen Fällen zu spektakulären Schadensereignissen mit
Verletzungsrisiko für den Schützen. So löste sich bei einigen Exemplaren der Schlitten samt Lauf vom Griffstück. Daraufhin wurden sämtliche “P217”, welche im Fachhandel noch greifbar waren, zurückgerufen und
überarbeitet. Als Zeichen dafür, dass es sich um ein überarbeitetes, respektive ein neues Exemplar handelt, wurde ein kleines Geco-"G" am Abzugsbügel eingeprägt (Fotos unten). Die Benutzung der “P217” mit “G” am
Abzugsbügel darf als sicher gelten.
Foto unten: Der Lauf einer mit “G” gekennzeichnete “P217” mit gesondertem Beschusszeichen auf dem Lauf.
Foto unten: Auch manche Exemplare ohne das “G” am Bügel weisen das Beschusszeichen am Lauf auf.
Für die Fotos und Informationen zu den o. g. Varianten meinen herzlichen Dank an “Daniel85”, “germi” und “pmarinellis”.
Das Vorbild:
Die “Glock 17” wurde 1980 von Gaston Glock entwickelt und war die erste Pistole mit einem Griffstück komplett
aus Kunststoff (Polyamid). Ihre Vorteile wie große Zuverlässigkeit, hohe Verschleißfestigkeit, gute Korrosionsbeständigkeit, einfacher Aufbau, rasche Zerlegbarkeit und die hohe Munitionskapazität machten sie
schnell zu einer gefragten und geschätzten Dienstpistole verschiedener Polizeieinheiten und Armeestreitkräfte. Sie erledigt ihren Dienst, z. B. bei der östereichischen Armee seit 1982 sowie bei der Polizei
in Miami (seit 1987) und New York (seit 1989).
Techn. Daten: Kaliber 9x19 mm, Länge 186 mm, Gewicht 905 g, Abzugswiderstand 2.500 g, Magazinkpazität 17 Schuss.
...und noch ein paar Ansichten der “Geco P217”:
GUNIMO
Oktober 2008 /Januar 2009
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