Webley Nemesis:
Technische Daten:
Reg.-Nr.: 203143
Kaliber: 4,5 mm Diabolo
Kapazität: einschüssig
System: Kompression
Vo 120 m/s (lt.Herst.)
Gewicht: 1.014 g
Visierlänge: 228 mm
Lauflänge: 185 mm (gezogener Lauf)
Gesamtlänge: 250 mm
Höhe: 142 mm
Breite: 34 mm
Variante: Satin-Finish (mattsilber/schwarz)
Ausstattung: Kimme horizontal/vertikal einstellbar
11 mm Prismenschiene
Abzug justierbar
Sicherungsschieber
“Webley & Scott Ltd.“, Birmingham U.K. ist ein bekannter Hersteller von Luftpistolen, der im Jahre 1924 mit der
Produktion des Modell „Mark I“ begann, und somit über eine jahrzehntelange Erfahrung verfügt. Bekannteste
Modelle sind wohl die „Tempest“ und die „Hurricane“. Ich wende mich hier aber einer Pistole mit doch irgendwie zeitgemäßerem Design zu:
Nach der griechischen Rachegöttin “Nemesis” benannt, erscheint die Namensgebung dieser etwas bieder
wirkenden Pistole doch ein wenig dick aufgetragen. Rache mit 4,5 mm Diabolos an einer LP-Scheibe, oder an einer `abtrünnigen` Getränkedose nehmen? Die Formgebung wirkt auch nicht unbedingt göttlich. Ich kann
irgendwie keinen rechten Bezug zum hochtrabenden Namen herstellen. Sei’s drum. Ein Kind muss einen Namen haben, in diesem Falle fiel die Wahl halt auf „Nemesis“.
Formale Dinge sind immer reine Geschmacksache. Mir missfällt an dieser sehr gut verarbeiteten Pistole
eigentlich nur das GriffstĂĽck, welches durch seine eckig wirkende Formgebung in krassem Widerspruch zur sonst eher rundlichen Linie der Nemesis steht. FĂĽr mein Empfinden passt das eher nicht so gut zusammen.
Durch die fehlenden Ausformungen für die Handergonomie, die nicht einmal ansatzweise vorhanden sind, liegt der Griff auch nicht gerade passgenau in der Hand. Irgendwie wirkt das so, als hätte der Konstrukteur an den
Griff keinen einzigen Gedanken verschwendet. Abgerundet wird dieser Eindruck auch durch den verwendeten schwarzen Kunststoff fĂĽr die Griffschalen, der zwar recht stabil, jedoch nicht sonderlich hochwertig wirkt.
Damit endet aber auch schon die Aufzählung der negativen Eindrücke. Wie bereits erwähnt, macht die
Verarbeitung der Pistole einen sehr guten Eindruck. Es gibt keinerlei Passformmängel. Die vorliegende „Satin-Finish“-Variante (mattsilber/schwarz) gibt der Pistole gar eine geradezu edele Optik.
Die Waffe ist einschĂĽssig, und das Diabolo im Kaliber 4,5 mm wird durch das Freisetzen der im Druckzylinder
vorkomprimierten Luft angetrieben, und auf eine Vo von ca. 120 m/s beschleunigt. Durch ihre Bauart arbeitet sie vollkommen prellschlagfrei, was der Treffgenauigkeit sehr zu Gute kommt. Der Spannvorgang lässt sich
ohne große Kraftanstrengung bewerkstelligen. Zum Druckaufbau wird das Oberteil der Waffe mit dem gezogenen Lauf nach oben weggeklappt, nach vorne geschwenkt und mit mäßigem Druck wieder in die
Ausgangsposition zurückgepresst. Dazu wird zunächst der als Arretierung dienende „Hahn“ mit dem Daumen nach unten gedrückt. Beim Zuklappen der ‚gespannten’ Waffe rastet er automatisch wieder ein. Man sollte
natĂĽrlich nicht vergessen, vorher noch ein Diabolo hinten im Lauf zu platzieren.
Oberhalb des AbzugsbĂĽgels sitzt ein Sicherungsschieber, der den einstellbaren Abzug blockiert. Von der
rechten Seite eingedrĂĽckt, ist die Waffe wieder entsichert. Das Visier ist horizontal und vertikal justierbar und ausreichend dimensioniert. Wem die offene Visierung nicht zusagt, der kann die vorhandene 11 mm
Prismenschiene fĂĽr die Anbringung eines Zielfernrohres nutzen.
Das Schiessen mit der „Nemesis“ ist wiederum ein sehr erfreuliches Kapitel. Der Abzug ist butterweich und mit
kurzem Weg ausgelegt. Allerdings lässt sich kein eindeutiger Druckpunkt definieren. Ich habe mit der Pistole auf 8 m sehr gute Schussbilder erzielt, und es macht wirklich viel Spaß sie ihrer Bestimmung zuzuführen.
Fazit: Ein Fazit ist schnell formuliert. Die Optik ist sicherlich wie immer Geschmacksache. Verarbeitungsqualität
und Ausstattung sind wirklich gut. Schussleistung einwandfrei. Eine Waffe die Spaß macht, und mit einem sehr guten Preis-/Leistungsverhältnis aufwartet, bei einem Neupreis um DM 320,- . Am ehesten fällt mir der
Vergleich mit der Weihrauch HW40PCA ein, die vielleicht die etwas bessere Wahl darstellt. Ich kann die „Nemesis“ guten Gewissens empfehlen, wenn auch nicht unbedingt für einen Designer-Wettbewerb oder als
„Rachegöttin“.
GUNIMO
August 2001 / Juli 2007
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