Anschütz Laufspanner “JGA Dolla Mark II”
Hersteller: J.G. Anschütz G.m.b.H Jagd- und Sportwaffenfabrik
Modell: JGA Dolla Mk. II
Serien-Nr.: -keine-
Kaliber: 4,5 mm (.177)
System: Laufspanner, Federdruck, Einzellader
Visierung: Kimme und Korn nicht verstellbar
Länge entspannt: 212 mm
Länge gespannt: 173 mm
Höhe: 96 mm
Breite: 22 mm
Gewicht: 276 g
Fertigung: 1929 - 1939
Ausführung Sondermodell “Für die Deutsche Jugend”: Systemgehäuse Stahl, polierte Oberfäche, Holzgriff
braun lackiert, beidseitig in den Griff einge- lassene Embleme mit den Buchstaben “J.G.A.”, Holzgriff linksseitig gebrochen und geklebt.
Zubehör: Die Pappschachtel enthielt neben der Pistole kleine Zielscheiben, eine Schachtel Kugeln und Darts
(Darts fehlen beim gezeigten Exemplar)
Bemerkungen: Die Pistole zeigt Formal eine gewisse Familienähnlichkeit mit Produkten der Firma “Haenel”. Dies
findet auch Erwähnung in der einschlägigen Fachliteratur (“Blue Book of Airguns”, 3. Auflage, Dr. Beeman). Man könnte schlussfolgern, dass Teile oder die ganze Waffe bei “Haenel” gefertigt wurden und die Montage oder
ausschließlich die Vermarktung über “Anschütz” lief.
Hinweis: In England wurde die Pistole unter der Bezeichnung “The “DOLLA” Mark II” angeboten. Die Waffe
hatte anstatt der “JGA”-Embleme solche mit der Aufschrift “The DOLLA” auf dem Griff. Der Karton trug anstelle der Aufschrift “Für die deutsche Jugend” den Schriftzug “For indoor and outdoor” und “Air Pistol Outfit”
anstelle des “Luftpistole mit Zubehör”. Ausserdem fehlte das “JGA” im Kreis.
MARK I: Erscheinungsdatum: 1932-33
MARK II: Erscheinungsdatum ca. 1939 (lt. eines Katalogeintrages)
(Quelle: “The Collector’s Guide to Airpistols”- Dennis E. Hiller)
Auf der Unterseite des Pistolenkartons findet sich eine interessante handschriftliche Notiz, die leider teilweise
nur noch undeutlich lesbar ist. Unter den Buchstaben “A.K.” folgt “11/38” , die Buchstabenfolge “iap” und die Preisangabe 5,- Rm (Reichsmark). Dies lässt auf einen Erwerb der Pistole im Jahre 1938 schließen. Aktuell
wiederentdeckt als Dachbodenfund in Leipzig.
Die grau-blaue Pappschachtel der Geschosse weist folgende Bedruckungen auf:
Oberseite: “H. Utendoerffer, Nürnberg” - “100 - Kugeln - 4,5 mm” - “Luft Gewehre Marke Eichhorn”
Unterseite: “Rheinisch-Westfälische-Sprengstoff-Act.-Ges., Nürnberg”
Funktionsweise der Pistole: Der vorne aus dem Laufmantel herausragende Lauf wird gegen die Federspannung
in das Gehäuse der Pistole geschoben. In die Endposition gebracht, rastet der Lauf in seiner Arretierung ein. Das hintere Ende des Laufes wird in der Gehäuseöffnung oberhalb des Griffstückes sichtbar, wo nun die von
einem Schraubdeckel verschlossene Ladeöffnung erreichbar ist. Nach dem Herausdrehen des Schraubverschlusses, kann das Projektil in den Schacht platziert werden. Anschließend wird der Ladeschacht
wieder verschlossen, wobei das Geschoss von einem Stößel am Verschluss weiter in den Lauf geschoben wird. Die Pistole ist nun gespannt und geladen und damit schussbereit. Das Betätigen des Abzuges löst die
Arretierung des Laufes, der von der Federkraft getrieben nach vorne schnellt. Dabei wird die Luft in der Druckkammer komprimiert, dringt in die vorgesehenen Öffnungen hinter dem Projektil in den Lauf ein, und
presst dieses mit Druck aus dem Lauf heraus.
GUNIMO
Dezember 2004 / Dezember 2010 / Januar 2012
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