Twinmaster Trainer

Twinmaster Trainer

        

Technische Daten:

Kaliber: 4,5 mm (.177)

Maße mit Combat-Griff:

Länge: 278 mm

Höhe: 131 mm

Breite: 49 mm

Visierlänge: 220 mm

Lauflänge: 153 mm

Gewicht: 1050 g (incl. CO2-Kapsel)

Magazin: 8-Schuss-Trommel

Abzugswiderstand:

Single Action: >500 g

Double Action: >1.800g

Antrieb: 12 g CO2-Kapsel

Die „TM-Trainer“ wird in einem qualitativ hochwertigen Waffenkoffer ausgeliefert. Neben drei Trommel- magazinen und drei verschiedenen Inbus-Schlüsseln liegen eine ausführliche Bedienungsanleitung und ein ca. 33 cm langer Kunststoffstab der Waffe bei. Der Stab dient dazu, ein ggf. im Lauf verbliebenes Diabolo ohne Beschädigung der Züge entfernen zu können. An eine Aussparung für eine Diabolodose wurde ebenso gedacht, wie an eine Aufnahmemöglichkeit für die Röhm-Ladehilfe „Speedy“. Diese hat dann im Koffer ihren festen Platz. Ein empfehlenswertes Zubehör ist der „Speedy“ allemal, denn mit ihm können mühelos bis zu 6 Trommeln gleichzeitig nachgeladen werden.

 

Die Pistole ist sehr sauber verarbeitet und aus hochwertigen Materialien gefertigt. Es kommen so gut wie keine Kunststoffteile zum Einsatz. Einzig die Hahnabdeckung, die der besseren Optik und dem Transportschutz dient, besteht aus Plastik. Vorbild der Waffe ist die „Pardini“-KK-Pistole. Da es aber keine Zusammenarbeit oder Lizenzverträge zwischen „Röhm“ und „Pardini“ gibt, kommen leider nicht die Originalschriftzüge zur Verwendung. Dies würde den Look-Alike-Effekt der „Trainer“ nochmals optimieren.

Bilder unten: TM-Action oben, TM-Trainer mit Combatgriff unten

        

Auf dem Laufmantel befindet sich eine 11 mm–Schiene, welche die Anbringung eines Leuchtpunktvisiers ohne weitere Anbauteile ermöglicht.

Bild unten links: Ladeschieber, Bild unten rechts: Fanghebel

        

Ganz hervorragend in ihrer Funktionalität sind die Bedienteile:

Der Ladeschieber für die 8-schüssige Trommel ist griffig und groß dimensioniert. In die vordere Position gebracht, kann die Trommel in ihren Aufnahmeschacht platziert bzw. herausgenommen werden. Die Waffe ist dabei automatisch gesichert. In der hinteren Position ist die Trommelachse aus dem Gehäuse herausgeschoben und das Magazin fixiert. Die Waffe ist entsichert. Dieser Vorgang ist auch ohne eingelegtes Magazin möglich.

Der Fanghebel ist quasi ein multifunktionales Bauteil. Bei Betätigung lässt er den  Ladeschieber federbelastet nach vorne schnellen. Hahn und Abzug sind sofort blockiert und gleichzeitig wird die Trommel freigegeben. Dies alles ermöglicht ein sehr schnelles nachladen eines neuen Trommelmagazins, was einen sehr positiven Aspekt für das Action-Shooting darstellt. Wahlweise kann aber auch die bekannte Einzelschuss-Vorrichtung implementiert werden, die als Zubehör für die „Twinmaster“ erhältlich ist.

Bilder unten: Einspannvorrichtung der 12 g CO2-Kapsel

Die Ladehebel-Verriegelung sowie die Einspannvorrichtung für die 12 g CO2-Kartusche sind ebenfalls hervorragend gemacht. Bei der Verriegelung wurde sehr geschickt die Gewindebohrung für das Laufgewicht im Abzugsbügel („Action“/“Allrounder“/“Top“/“Sport“) für die Arretierung der Ladeklappe verwendet. Die Klappe kann leicht mit einer Hand bedient werden. Im Zusammenwirken mit der funktionellen Kapseleinspannvorrichtung ist ein schneller und sicherer Kartuschenwechsel möglich.

Bilder unten: Ladehebel-Verriegelung

        

Die Visierung ist horizontal und vertikal verstellbar und durch ihre „Klick“-Rastung fein justierbar. Das Visierbild liefert einen guten Kontrast bei einer Visierlinie von 22 mm Länge. Sie ist im Segment Freizeitwaffen sicherlich Spitze. Werksseitig wird sie nicht eingeschossen. Durch die bereits erwähnte Prismenschiene können aber alternativ auch optische Zielhilfen angebaut werden.

Bild unten: Kimmenbauteil und Hammer

Der Abzug der Trainer ist verstellbar. Zur Justierung muss der Griff abgenommen werden. Die werksseitig vorgenommene Einstellung beträgt >500g im SA-Modus. Mit der Triggerstop-Schraube kann der Nachweg des Abzugszüngel eingestellt werden.

        

Für meinen Geschmack ist der Abzugsweg im DA-Modus etwas zu lang. Dies ist aber eine bauartbedingte Tatsache, denn die „Trainer“ hat den aus den anderen „TM“-Modellen bereits bekannten Revolver-Mechanismus, der ja auch u.a. die „UMAREX“-Pistolen zu verkappten Revolvern macht. Bei diesem System muss der DA-Abzug einen recht langen Weg absolvieren, da die installierte Mechanik nicht nur den Hahn spannen, sondern auch die Trommeldrehung übernehmen muss. Ein Tribut an dieses praktische Prinzip.

Die auftretende Charakteristik ist dabei etwas kriechend, aber keines Falls kratzig. Im SA-Modus hingegen hat das Abzugszüngel keinen Vorweg zu absolvieren und die Funktion ist tadellos um damit eine saubere Schussabgabe zu gewährleisten. Im SA-Modus ist auch wieder das „Trockentraining“ durchführbar.

Auf den folgenden Zielscheiben ist die Art des Schießens zum Trefferbild jeweils vermerkt:

        

        

Beim Schiessen im DA-Modus, insbesondere bei schnellen Schussfolgen, verzieht man die Waffe im freien einhändigen Anschlag immer etwas nach rechts, was wohl auf das geschilderte Abzugsverhalten zurück zu führen ist. (Waffe vorher aufgelegt gehalten und dabei im SA-Modus auf die Spiegelmitte einer LP-Zielscheibe eingeschossen). Auch beim Schießen auf handelsübliche ‚Sterne’ (Schießbudenzubehör) macht sich im direkten Vergleich zwischen „Action“ und „Trainer“ bei gleichen Bedingungen eine schlechtere Trefferquote der „Trainer“ bemerkbar. Insgesamt kann die Präzision der „TM-Trainer“, nicht ganz mit der ihrer Schwester „TM-Action“ mithalten. Eine Ursache könnte der gegenüber der „TM-Action“ deutlich kürzere Lauf sein, der übrigens auch einen etwas lauteren Schussknall abgibt, als es bei der sehr leisen „Action“ der Fall ist. Ein weiter Aspekt ist sicherlich das nach Herstellerangaben modifizierte Abzugsverhalten wegen der leicht verstärkten Schlagfeder sein. Dies war eine notwendig Maßnahme um eine höhere Vo zu erzielen, was eine selbstverordnete Zielvorgabe der „Röhm“- Konstruktionsabteilung war.

        

Bild unten: “Triggerscan” (mit freundlicher Genehmigung von “Visier”. Vielen Dank.)

Der direkte Vergleich der „Trainer“ mit dem „UMAREX“-„S&W“-Revolver und der „TM-Action“ lässt mich folgende Aussage treffen: Im SA-Modus verhalten sich „Trainer“ und „Action“ gleich gut, und deutlich besser als der „S&W“, der seinerseits den besten Abzug der „UMAREXe“ aufweist. Im DA-Modus, war der Abstand zum „586/686“ dann zwar nicht mehr ganz so deutlich, aber immer noch spürbar besser. Interessant ist, dass sich meine „Trainer“ und meine „Action“ in Nuancen von einander unterscheiden, obwohl die Abzugskonstruktion absolut identisch ist. Möglicher Weise liegt das zum einen an der schon beschriebenen härteren Schlagfederabstimmung der „Trainer“ und daran, dass mein „Action“-Exemplar durch häufige Nutzung bereits gut eingelaufen ist. So bleibt zu erwarten, dass die Trainer sich hier noch etwas angleicht. 

Bilder unten: optischer Vergleich zwischen TM-Action (oben) und TM-Trainer (unten)

        

Die Vo habe ich wegen nicht vorhandener Messeinrichtung nicht ermitteln können. Laut Herstellerangabe soll die Vo = 125 m/s als Mittelwert zwischen DA- und SA-Modus erbringen. Subjektiv empfunden sehe ich diese Angabe bei meinem Exemplar bestätigt: Auf 8 m Distanz werden die Enten im handelsüblichen Entenkasten stets fest auf die Magnete geworfen, auch bei schnellen Schussfolgen und damit nachlassendem CO2-Druck. Getränkedosen werden deutlich mit Ein- und Austrittsloch versehen. - Die „UMAREX“-Waffen, schaffen die Enten des selben Kastens nicht immer zum liegen bleiben zu „überreden“. All dies ist sicherlich nicht gerade eine wissenschaftliche Auswertung, aber die Vergleiche haben eine gewisse Aussagekraft für mich, die die getätigte Angabe zur Vo seitens des Herstellers durchaus bestätigt. Die „TM-Trainer“ macht subjektiv betrachtet keines Falls einen „schlappen“ Eindruck. Trotzdem habe ich mit einer CO2-Kapsel immer rund 100 (für das Action-Shooting) verwertbare Schüsse abgeben können. Nach etwa 14 Trommeln war dann absolut kein Diabolo mehr zu verschießen.

Der Schichtholz-Formgriff (Fa. „Fürstenberg“) ist aller erste Sahne und wie schon bei den anderen „Twinmaster“-Modellen für zwei verschiedene Handgrößen erhältlich. Für Linkshänder jedoch nur in Größe „M“ verfügbar.

Bild unten links: Trainer mit Combat-Griff, Bild unten rechts: Trainer mit schwarzem Universalgriff

        

 Bild links: Trainer mit gelbem Universalgriff

Der Combatgriff, der in der Grundausstattung auf die Waffe montiert ist, ist hingegen nach meiner Erfahrung nicht empfehlenswert. Obwohl in der Gestaltung dem Formgriff nachempfunden, liegt er mir nicht gut in der Hand. Am Griffrücken und an der Innenhandausprägung fühlt er sich irgendwie „knubbelig“ an, schmiegt sich somit keinesfalls komfortabel in die Hand. - Die Materialbeschaffenheit bietet für meinen Geschmack ebenfalls Grund zur Beanstandung: So ist der Kunststoff nicht flexibel/weich genug und müsste von der Ober- flächenbeschaffenheit her stumpfer/klebriger sein. Alles in allem nicht wirklich empfehlenswert. Ich bevorzuge dem gegenüber sogar den Universalgriff der anderen „TM“-Modelle. Dieser ist zwar nicht so voluminös ausgeformt, bietet aber dennoch passablen Griffkomfort. – Weitere Nachteile des Combat-Griffs: Er ist im Gegensatz zum Formgriff und zum Universalgriff (Bandbreite 12 mm) nicht verstellbar. Es kann also der Fingerabstand zum Abzug nicht korrigiert werden. Ausserdem ist er gar nicht für kleinere Hände geeignet und nur in einer Größe erhältlich.

Auszug aus “Visier” 1/2003:

Mein Fazit: Laut „Röhm“-Werbeprospekt ist die „Trainer“ eine (Zitat) „Alternative Trainingslösung für Freizeit- Großkaliber- und KK-Schützen...“ (Zitat Ende) . Mit dieser Aussage und meinen eigenen Erfahrungen tritt die Pistole also im Segment Freizeit-Action-Shooting gegen die CO2-Waffen von „UMAREX“, „Crosman“ und anderen an, und nicht zuletzt auch gegen ihre „ältere Schwester“ „TM-Action“. Bewegt sie sich Qualitativ auch in hohen Sphären, so spiegelt sich diese Tatsache im empfohlenen Verkaufspreis von 309,- EUR (in Grundausstattung) ebenfalls wieder. Der Preis mit Formgriff, den ich auf alle Fälle empfehle, beläuft sich 359,- EUR.

Die „Action“ ist mit dem Grundpreis von 259,- EUR (mit Universalgriff) doch deutlich günstiger. Man sollte nach meiner Meinung herstellerseitig den Universalgriff ebenfalls für die „TM-Trainer“ anbieten. Der Combatgriff ist dringend überarbeitungswürdig.

Die modulare Bauweise macht die „TM“-Serie zu einer vielseitigen und attraktiven Pistolenfamilie auf hohem Niveau, deren neuestes Mitglied „Trainer“ nun auch etwas für die Liebhaber von Look-Alike-Waffen bietet (Vorbild: „Pardini“-KK-Schnellfeuerpistole). Wer auf reale Vorbildtreue nicht unbedingt seine Priorität legt, der ist mit der CO2-Variante „Action“ bestens bedient. Ambitionierte Sportschützen greifen lieber zu den Pressluftmodellen „Sport“, „Top“ oder „Allrounder“. Für jeden Geschmack ist also gesorgt.

Die „Röhm-Twinmaster“-CO2-Modelle sind für mich nach wie vor die Referenzprodukte in ihrem Marktsegment. Bildlich gesprochen also der „Mercedes“ unter den Freizeitwaffen. Insofern dürfte die Philosophie für den potentiellen Käufer wohl lauten: „Das Beste ist für mich gerade gut genug!“ - Man gönnt sich ja sonst nichts, also will ich es mir leisten... ;-) 

GUNIMO

Dezember 2002

Vielen Dank an die Fa. “Röhm” für die freundliche Unterstützung

 

Röhm Twinmaster Trainer, Prospekt November 2002:

 

November 2002

 

IWA 2002:

Die Firma Röhm wartete pünktlich zur IWA 2002 mit einer neuen Variante der 8-schüssigen “Twinmaster” auf, die auf dem bekannten CO2-Modell “Action” basiert. Sie führt die Modellbezeichnung "Trainer" und kommt in einem ausgesprochen ansprechenden Design daher, dass an die “Pardini”-KK-Sport-Pistole erninnert. Ich konnte sie auf der Messe in Nürnberg begutachten und schiessen. Mein Eindruck von der Pistole ist sehr gut. Alles wieder in der bekannt  bestechenden Verarbeitungsqualität. Einzige schlechte Nachricht: Sie kommt erst zum Weihnachtsgeschäft 2002 zu den Interessenten...

Wem die bisherigen TM-Varianten optisch zu sehr matchpistolenorientiert waren, der bekommt für 359,- € eine hervorragende Freizeit und Trainingswaffe ins Haus, die ein anderes Flair verbreitet.

        

GUNIMO

März 2002