ANICS A-101 und ANICS A-112

ANICS A-101, A-101 Magnum S und ANICS A-112

ANICS A-101

Kaliber: 4,5 mm Stahl-BBs

Kapazität: 15 Schuss

Abzug: DA only

Abzugsgewicht:  3500 g

Antrieb: 12 g CO2-Kartusche

Vo: ca. 130 m/s

Gewicht: 1.000 g (leer)

Länge: 180 mm

Höhe: 135 mm

Breite:  29 mm

Sicherung: Druckknopf, blockiert den Abzug

Visierung: Kimme horizontal und vertikal verstellbar, Korn statisch

Ausführung: Plastik-Griffschalen, glatter Lauf, Reservemagazin im Lieferumfang enthalten

Material: Druckguss

 

                    

ANICS A-101 Magnum S

Kaliber: 4,5 mm Stahl-BBs

Kapazität: 15 Schuss

Abzug: DA only

Abzugsgewicht:  3500 g

Antrieb: 12 g CO2-Kartusche

Vo: ca. 130 m/s

Gewicht: 1.100 g (leer)

Länge: 213 mm

Höhe: 131 mm

Breite:  29 mm

Sicherung: Druckknopf, blockiert den Abzug

Visierung: Kimme horizontal und vertikal verstellbar, Korn statisch

Ausführung: vernickelt, Plastik-Griffschalen, glatter Lauf, Reservemagazin im Lieferumfang enthalten

Material: Druckguss

Preis: DM 230,- (Jahr 2000)

 

Modellvarianten:

A-101     (Standard)

A-101 S    (vernickelt)

A-101 M     (mit Kompensatorattrappe, schwarz lackiert)

A-101 M S    (mit Kompensatorattrappe, vernickelt)

 

                    

ANICS A-112

Kaliber: 4,5 mm Stahl-BBs

Kapazität: 15 Schuss

Abzug: DA only

Abzugsgewicht:  3500 g

Antrieb: 12 g CO2-Kartusche

Vo: ca. 130 m/s

Gewicht: 980 g (leer)

Länge: 214 mm

Höhe: 138 mm

Breite:  32 mm

Sicherung: Druckknopf, blockiert den Abzug

Visierung: Kimme horizontal verstellbar, Korn statisch

Ausführung: schwarz lackiert, Plastik-Griffschalen, glatter Lauf, Reservemagazin im Lieferumfang enthalten

Material: Druckguss

Preis: DM 220,- (Jahr 2000)

Modellvarianten:

A-111     (Standard)

A-111 S    (vernickelt)

A-112     (langer Lauf, schwarz lackiert)

A-112 S    (langer Lauf, vernickelt)

 

              

Die Fa. „ANICS“ wurde Anno 1990 gegründet und die Produktionsstätten befinden sich in Moskau. Im Jahre 1996 erfolgte die Einführung der eigenen Freizeitwaffenmarke.

Wenn man die beiden hier vorgestellten Pistolenmodelle beschreiben will, so kann man sie in aller Kürze so charakterisieren: Robuste, massive Bauart und simple Technik. Die Bedien- und Funktionsabläufe sind nicht authentisch und die angedeuteten Original-Bedienelemente (Verschlussfang, Sicherungsflügel, Magazinauslöser, Hammer) sind in einem Stück mit dem Waffenkörper gegossene Attrappen. Die Pistolen bestehen aus einer Guss-Metall-Legierung. Die Kunststoffgriffschalen wirken nicht hochwertig und bieten keinen guten Handkomfort. Besonders kritikwürdig ist das bei der „A101“, der „A112“ kommt die weichere Beschaffenheit des verwendeten Werkstoffes, sowie die bessere Gestaltung des Griffrückens zu Gute.

                      

Aus dem nicht gezogenen Lauf werden 4,5 mm Stahlrundkugeln verschossen, von denen 15 Stück in das Magazin passen. Der Abzug ist als reiner Spannabzug (DAO) ausgelegt. 

                      

Das Plastikmagazin befindet sich im Boden des Griffstücks. Um es entnehmen zu können, muss zunächst der federbelastete (V-förmige Blattfeder) Magazinauslöser nach außen gedrückt werden. An der „A-112“ brach dieser bei der ersten Betätigung gleich ab und musste ersetzt werden. Dieses Bauteil ist alles andere als robust und passt nicht so recht zum Gesamteindruck. Bei meinem Exemplar des Modells „A-101 Magnum S“ lässt sich das Magazin nur sehr schwergängig herausziehen. Es hatte nach wenigen Aktivitäten bereits kräftige Schleifspuren, was auf deutliche Passformmängel hinweist. 

                        

Bei beiden Pistolenmodellen sind im Lieferumfang je ein Reservemagazin enthalten. Der Käufer erhält die Waffe mit Zubehör in einem Kunststoff-Koffer ausgeliefert.

Um das Magazin mit BBs zu laden, wird zunächst die Feder mittels eines Schiebers nach unten gedrückt und durch einen Schwenk zur Seite dort arretiert. Jetzt 15 BBs in die Öffnung einfüllen, anschließend die Feder lösen und langsam zurückführen. Nun das befüllte Magazin wieder in den Griffboden der Pistole einführen.

                    

Will man die zum Kugelantrieb notwendige CO2-Kapsel platzieren, wird der im Griffboden befindliche Schraubdeckel herausgedreht, eine 12g-Kartusche mit dem Hals voran eingesetzt, und der Deckel bis zum Anstechvorgang wieder zugeschraubt.

                      

Beide Pistolen sind mit einem Sicherungsknopf ausgestattet, welcher die Abzugsmechanik blockiert. Er befindet sich oberhalb des Abzugsbügelansatzes. Wenn der rote Ring sichtbar ist, ist die Waffe entsichert und schussbereit. Linksseitig findet sich die Aufschrift „Push save“, rechtsseitig „Push fire“.

                      

                      

Die Visiereinrichtungen der beiden „Schwestern“ sind unterschiedlich ausgelegt. Zwar besitzen beide Pistolen ein statisches Korn, jedoch ist die Kimme beim Modell A111/A112 an Einfachheit kaum zu unterbieten. Sie besteht lediglich aus einem geschlitzten und gebogenem Blechstück, welches mit einer Schraube auf den keilförmigen Kimmenträger befestigt ist. Die Kimme lässt sich nur grob horizontal verstellen, vertikal gar nicht.

                              

 

Besser ist das bei der A101 gelöst. Hier findet sich eine Kimme die sowohl horizontal wie vertikal justierbar ist. Dies lässt sich mit den vier dazu angebrachten Schrauben relativ gefühlvoll durchführen. Kein Vergleich jedoch zur Top-Visierung der „ANICS SKIF A3000“.

                                                

Erstaunlich gut ist das Abzugsverhalten der beiden rustikalen Kurzwaffen. Sind die Abzugswiderstände als akzeptabel zu bezeichnen, und könnte der Abzugsweg gerne deutlich kürzer ausgelegt sein, so verwundert doch die saubere Charakteristik der Spannabzüge. Aufgelegt geschossen und auf 7-8 m Distanz, ließen sich Streukreise von rund 3,5 mm erzielen. Ganz ansehnlich, bedenkt man die einfache Bauweise der „Russinnen“.

                      

Ein missliches Vorkommnis gab es noch bei der „A101“. Eine ins innere verirrte, hartnäckige Stahlkugel blockierte immer wieder die Abzugsmechanik der Pistole und ließ das Abzugszüngel in der hinteren Position klemmen. Der Grund für diese Funktionsstörung ließ sich aber erst nach einigem herumdoktern ermitteln, konnte dann jedoch schnell behoben werden. Ansonsten kam es zu keinerlei ernsten Funktionsstörungen an den Pistolen.

Fazit: In Anbetracht der rustikalen Bauweise und Technik, gepaart mit der spartanischen Ausstattung der drei o. g.  „ANICS“-Pistolen, verwundert einen die geringe Störanfälligkeit der Waffen nicht. Wohl aber die doch recht zufriedenstellenden Schießergebnisse, die beim „Plinking“ durchaus Spaß aufkommen lassen. In so fern kann man von einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis sprechen, bedenkt man auch die massive Ausführung der Waffen. Vergleicht man sie mit dem „ANICS“-Familienmitglied „SKIF A 3000“, so werden natürlich Klassenunterschiede deutlich. Für den groben Schießspaß also o.k., Feinschmecker kommen nicht auf ihre Kosten und sind wohl mit „Schießeisen“ gehobenerer Qualität besser bedient.

GUNIMO

Oktober 2002 / April 2010