Gamo R 77 vs Diana R 357

“Gamo R 77 Combat” vs “Diana R 357”

        

        

Gamo R 77 Combat:

Cal. 4,5 mm

Länge: 237 mm

Höhe: 148 mm

Breite: 36 mm

Gewicht: 614 g (leer)

Vo ca. 100 m/s

Lauflänge: 100 mm (gezogen) = ca. 4“

System: 12 g CO2

Kapazität: 8 Schuss (Kunststoff-Trommel ausschwenkbar)

Abzug: SA / DA

Abzugswiderstand: SA ca. 1800g, DA ca. 3300g

Visierung: horizontal und vertikal justierbare Kimme, Korn statisch

Ausführung: Druckguss / Kunststoff, auswechselbarer Lauf, Sicherungsschieber

Vorbild: “Smith & Wesson 19 Combat Magnum”

Preis (1998): DM 200,-

Preis (2002): 115,- €

Ebenfalls im Handel:

-Variante mit 2,5“-Lauf , Preis 115,- €, (ältere Version ohne Combat-Griff)

-Variante mit 6“-Lauf und Holzgriff mit der Bezeichnung „Madera“

-Variante mit 4”-Lauf und Lasermodul (Laser in Deutschland nicht legal)

 

 

        

        

Diana R 357:

Cal. 4,5 mm

Länge: 287 mm

Höhe: 150 mm

Breite: 36 mm

Gewicht: 648 g (leer)

Vo ca. 100 m/s

Lauflänge: 145 mm (gezogen) = ca. 6“

System: 12 g CO2

Kapazität: 8 Schuss (Kunststoff-Trommel ausschwenkbar)

Abzug: SA / DA

Abzugswiderstand: SA ca. 1800g, DA ca. 3300g

Visierung: horizontal und vertikal justierbare Kimme, Korn statisch

Ausführung: Druckguss / Kunststoff, „Lothar Walther“-Lauf (eingeklebt), Sicherungsschieber

Vorbild: “Smith & Wesson 19 Combat Magnum”

Preis (1998): DM 220,-

Preis (2002): 130,- €

        

        

Bei diesen beiden Revolvern handelt es sich beinahe um Zwillinge, lediglich bei Lauf- und Griffgestaltung gehen „Diana“ und „Gamo“ getrennte Wege. Der „Diana R 357“ ist ausschließlich in einer Version erhältlich, beim „Gamo R 77“ hat man die Wahl zwischen verschiedenen Lauflängen (2,5“ – 6“) und Griffen. Der „R 77 Madera“ kommt gar mit Nussbaumholzgriffen daher. (s.o.)

          

Der Griff des „R 357“ ist aus Hartplastik gefertigt, und leider nicht sehr griffig. Ganz anders der Combat-Griff des „R 77“. Absolute Spitzenklasse! Ich kenne im Sektor der Freizeitwaffen nichts vergleichbar gutes. Sowohl Handlage und Format, als auch die weiche, gummiartige Beschaffenheit sind perfekt und griffig, Passform und Sitz an der Waffe über jeden Zweifel erhaben. Hier also ein klarer Pluspunkt für den „Spanier“.

          

Der kleine Vorteil des „Diana“-Revolvers ist bei der Visierung zu finden. Das anders geformte Korn bietet einen um Nuancen besseren Kontrast gegenüber dem „R 77“. Die Kimme ist bei beiden Modellen baugleich, und sitzt recht wackelig auf dem Rahmen. Sie ist sowohl horizontal, als auch vertikal justierbar. Es kommt ein Lauf der Marke „Lothar Walther“ zum Einsatz, was man evtl. auch als Pluspunkt der deutschen Ausfertigung ansehen kann, denn die Produkte der Fa. „Walther“ genießen besten Ruf.

          Links Diana R 357, Rechts Gamo R 77

Die Funktion des „Smith & Wesson“-Nachbau ist in beiden Fällen einwandfrei, genau wie die Zuverlässigkeit. Die Trommelentriegelung weicht vom Vorbild deutlich ab. So ist der Entriegelungsschieber, entsprechend dem Original, nur eine funktionslose Attrappe. Seine Aufgabe übernimmt der Metallstift im Laufmantel vor der Trommelachse. Wird dieser in Richtung Mündung geschoben,  entriegelt die Trommel und diese kann nach links ausgeschwenkt werden. Hier handelt es sich um eine optisch authentische, komplett drehende Trommel. Anders als bei vielen CO2-Revolvermodellen (z.B. „UMAREX S&W 586/686“,  „Crosman 357“) kommt also nicht nur eine drehbare Trommelscheibe zum Einsatz. Der optische Vorteil hat allerdings einen technischen Nachteil: So müssen die hinten in die Trommellager eingesetzten Diabolos erst eine Strecke von etwa 35 mm zurücklegen, ehe sie in den gezogenen Lauf eintreten. Obwohl die Kammern zwar mit Führungsrillen ausgestattet sind, hat dieser Sachverhalt jedoch einen negaiven Einfluss auf das Geschosstempo. Allerdings ist die Vo von um 100 m/s für das Action-Shooting auf Zimmerdistanz absolut ausreichend. Die Präzision ist o.k., es lassen sich gute Trefferbilder erzielen.

          

        

Der Abzug löst bei 3300g (DA), bzw. vorgespannt bei rund 1800 g aus. Die Charakteristik ist ein wenig kratzig, aber insgesamt durchaus passabel und für eine Freizeitwaffe absolut o.k..

Fazit: Wer lieber Revolver schießt als Pistolen, der findet in diesen beiden Modellen sicherlich ansprechende Waffen mit guten Eigenschaften. Auf dem Freizeitsektor ist das Angebot an Revolvermodellen eh nicht so groß, wie die Auswahl an Pistolen. Der UMAREX-Revolver ist bei den Look-Alikes sicherlich das Maß der Dinge, und seine Qualität wird von den hier behandelten Kandidaten nicht erreicht. Es stellt sich die Frage, welcher der beiden „beinahe Zwillinge“ zu bevorzugen ist. Aus meiner Sicht wäre ein „Diana R 357“ mit dem Combat-Griff des „Gamo R 77“ die richtige Kombination.

GUNIMO

September 2002 / Februar 2008